Gespräch Diaspora-Literatur aus einer queeren Perspektive und das Rätsel der doppelten Identität

HAN 08.05.2023 7360 © Goethe-Institut Hanoi

Mi, 08.05.2024

18:30 – 20:00 Uhr

Goethe-Institut Hanoi

Literarisches Gespräch

Anmeldung zur Teilnahme

Der renommierte Schriftsteller Salman Rushdie schrieb über Diaspora-Literatur: "Der Akt der Migration stellt alles in Frage, was das migrierende Individuum oder die migrierende Gruppe ausmacht, alles, was Identität und Selbstverständnis, Kultur und Glaube betrifft." Dieses Gefühl wird in Nilufars Erfahrung im Debütroman "Terafik" der deutsch-iranischen Schriftstellerin Nilufar Karkhiran Khozani eindrucksvoll dargestellt, der autobiografische Elemente enthält. Der Roman erzählt von Nilufars Reise in den Iran, um eine Familie zu besuchen, die sie kaum kennt. Nilufar, die in Deutschland bei ihrer Mutter aufgewachsen ist, nachdem sie von ihrem iranischen Vater verlassen wurde und kein Persisch spricht, hat immer das Gefühl gehabt, dass sie nicht vollständig dazugehört, weder in Berlin noch in Teheran.

Diese Veranstaltung führt vietnamesische Leser erstmals in Nilufar Karkhiran Khozanis Debütroman ein und präsentiert gleichzeitig die Geschichte der vietnamesisch-amerikanischen Dichter*in Cát Nguyên, die sich mit der Kritik "Du bist Vietnamesin, warum sprichst du kein Vietnamesisch?" auseinandergesetzt hat. Der Austausch bietet Raum für Diskussionen über Diaspora-Literatur aus queerer Perspektive sowie über die Herausforderungen und Vorteile, denen Schriftsteller:innen mit doppelten Identitäten gegenüberstehen.

Bio des Sprechers

Sprecher*innen

Nilufar Karkhiran Khozani
Nilufar Karkhiran Khozani © Privat Nilufar Karkhiran Khozani (*1983), geboren in Gießen/Deutschland, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Psychologie und absolvierte eine Ausbildung zur kognitiven Verhaltenstherapeutin. Im Jahr 2020 erschien "Romance Would Be a Very Fine Bonus Indeed", ein Werk mit ausgewählter Lyrik, bei resonar. Im selben Jahr war sie Artist in Residence beim Festival PROSANOVA und übersetzte das Drehbuch "Town Bloody Hall" für den Film "Als Susan Sontag im Publikum saß" von RP Kahl ins Deutsche. Im Jahr 2023 erschien ihr Debütroman "Terafik" bei Blessing. Im folgenden Jahr wurde ihr Essay über die Proteste im Iran "In Schatten gebannt" für den Literaturpreis "Wortmeldungen Ulrike Crespo" nominiert. Sie lebt in Berlin.

Cát Nguyên
Cát Nguyên © Privat Cát Nguyên (they/them pronouns, *1996) ist eine queere und nicht-binäre Geschichtenerzählerin und auch eine lebendige Verkörperung dessen, was der Vietnam-Krieg hinterlassen hat. Cát Nguyên ist experimentelle Dichter*in, Performer*in und Träumer*in, die im Ausland geboren und in den USA aufgewachsen ist. Nachdem Cát Nguyên viele Jahre damit verbracht hat, die herbstlichen Blätter in den Städten Paris und Berlin fallen zu sehen, begann sie, ihre familiären Ursprünge zu erforschen und eine Verbindung zu Vietnam zu knüpfen. Im Jahr 2023 veröffentlichte Cát Nguyên ihr erstes Zine "Returning to where I’ve never been" und war Mitbegründer*in der Gruppe "Chữ Cháy", einem virtuellen Raum, um mit Poesie und Schrift zu experimentieren. Die Gruppe bietet Unterstützung, fördert den Austausch und das kreative Schaffen.
 

Moderatorin

Quyen Nguyen
Nguyen Quyen © Privat Quyen Nguyen (*1984) ist Doktorin der englischen Literatur und unabhängige Forscherin und Kritikerin. Sie ist Übersetzerin aus dem Englischen und Vietnamesischen. Zu ihren veröffentlichten übersetzten Werken gehören What We Talk About When We Talk About Love von Raymond Carver (Mitübersetzerin), Atonement von Ian McEwan und Middlesex von Jeffrey Eugenides. Sie ist außerdem Mitbegründerin einer gemeinnützigen literarischen Website Zzz Review in Vietnam.
 

Zurück