Klimaschutz, saubere Energie, verantwortungsvoller Konsum – das sind Themen, für die junge Menschen demonstrieren. Und es sind auch Ziele, die sich die Vereinten Nationen für die ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung gesetzt haben. Sprechen wir also mit Schüler*innen über Nachhaltigkeit.
Wie können wir nachhaltig leben? Diese Frage geht uns alle an. Und sie interessiert junge Menschen auf allen Kontinenten. Viele Schüler*innen fordern von ihren Lehrkräften, dass dieses wichtige Thema auch im Unterricht diskutiert wird. Und viele Lehrkräfte machen die Erfahrung, dass sie die Kinder und Jugendlichen damit motivieren können, etwa die Fremdsprache Deutsch zu lernen.
Es sprechen also gute Gründe dafür, Nachhaltigkeitsziele in den Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht einfließen zu lassen. Das Goethe-Institut hält unterschiedliche kostenlose Angebote bereit, um Lehrkräfte dabei zu unterstützen:
- Unterrichts- und Homeschooling-Materialien zu den Nachhaltigkeitszielen
- Ein Videodossier zum Thema Nachhaltigkeit
- Einen Online-Fortbildungskurs „Bildung für nachhaltige Entwicklung im Deutschunterricht“
Tipps für Lehrkräfte
Wie können Lehrkräfte mithilfe dieser Angebote Nachhaltigkeitsziele im DaF-Unterrichtet einbeziehen?
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1 Loslegen und Hilfen nutzen
Wer sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat, findet mithilfe des Videodossiers zum Thema Nachhaltigkeit einen inhaltlichen Einstieg. Wer sich schon entschieden hat, welches Nachhaltigkeitsziel im Fokus des ersten Unterrichtsversuchs stehen soll, kann in den Unterrichtsmaterialien des Goethe-Instituts ein passendes Thema suchen. Wer schon erfahrener ist, vielleicht eine Projektwoche starten oder eigene Materialien entwickeln möchte, entscheidet sich möglicherweise für den Online-Fortbildungskurs „Bildung für nachhaltige Entwicklung im Deutschunterricht“. In jedem Fall heißt es wie bei jedem Neuanfang: Nur Mut, es ist kein Meister vom Himmel gefallen.
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2 Passende Nachhaltigkeitsziele auswählen
Einige Lehrkräfte haben, zum Beispiel durch ihr zweites Fach, selbst einen Zugang zu einem der siebzehn Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen oder zu einem Thema, das in den Unterrichtsmaterialien des Goethe-Instituts behandelt wird. Andere können eine Fachlehrkraft mit ins Boot holen, die eine entsprechende Expertise mitbringt. In jedem Fall gilt es, bei der Entscheidung die Lernenden im Blick zu haben: Wie alt sind die Schüler*innen? Welche fachlichen und sprachlichen Voraussetzungen bringen sie mit? Welche Alltagserfahrungen haben sie, an die die Lehrkraft im Unterricht anknüpfen kann?
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung | © Adobe Stock
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3 Fachinhalte für die Vermittlung von Sprache nutzen
Für die Arbeit mit Nachhaltigkeitszielen im DaF-Unterrichtet bietet sich der so genannte Soft-CLIL-Ansatz (Content and Language Integrated Learning). Dahinter steckt die Idee, dass Sprache und Fachinhalte gemeinsam vermittelt werden, wobei die die Sprache im Vordergrund steht und die Fachinhalte eine dienende Funktion haben. Die Sprachanforderungen sollen knapp über dem individuellen Sprachvermögen der Schüler*innen liegen, dabei spricht man auch von einer „kalkulierten sprachlichen Herausforderung“.
Auch die Unterrichtsmaterialien des Goethe-Instituts basieren darauf. Das heißt: Die Kinder und Jugendlichen müssen zum Beispiel keine Expert*innen für Papierrecycling werden. Aber ein Video zu dem Thema kann für sie so interessant sein, dass sie sich dieses – mit Unterstützung durch die Lehrkraft – gerne auf Deutsch ansehen und dabei quasi nebenbei auch sprachlich profitieren, zum Beispiel Passivstrukturen kennenlernen.
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4 Vielfältige methodische Zugänge schaffen
Anschauliche visuelle Materialien wie Graphiken, Tabellen und Filme aus dem Fachunterricht bieten den Kindern und Jugendlichen ebenso Sprech- und Schreibanlässe wie experimentelle Aufgaben. Aber die Kinder können auch selbst kreativ werden. Bei den Unterrichtsmaterialien des Goethe-Instituts ist das gegeben.
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5 Nachhaltigkeit in den Schulalltag einbinden
Teilweise bieten die Lehrpläne Möglichkeiten, an Nachhaltigkeitsziele anzuknüpfen. Wenn das nicht möglich ist, können die Lehrkräfte zum Beispiel Projekttage oder -wochen dafür nutzen. Dabei kann es sich auch anbieten, mit Fachlehrkräften zusammenzuarbeiten. Und auch interessierte Eltern können mithilfe der Homeschooling-Materialien des Goethe-Instituts eingebunden werden, die auch in den Landessprachen angeboten werden können (eine russischsprachige Version steht bereits zur Verfügung).