Deutschlernen in Amerika
Bei Deutsch schlägt‘s Funken!

Kinder © Colourbox

Seit 2020 baut die Bildungskooperation des Goethe-Instituts USA ein flächendeckendes Netzwerk zur Stärkung der Bildungsbiografie Deutsch auf. SPARK für Deutsch ist ein gemeinsames Projekt der American Association of Teachers of German (AATG) und des Goethe-Instituts. Das Akronym steht für Strukturiertes Programm zum Aufbau von Ressourcen und Kompetenzen.

Ziele

Das Netzwerk erreicht Deutschlehrende und Deutschlernende flächendeckend in allen 50 Bundesstaaten. Mit über 150 Partnern an Schulen und Hochschulen stärkt SPARK nachhaltig das Interesse an Deutsch. SPARK spricht neue Zielgruppen an und ermöglicht den frühen Zugang zum Deutschlernen. Durch hochwertige Unterrichtsmaterialien, die das Sprachenlernen und -lehren mit einer Reihe aktueller Themen verbinden, werden Vielfalt und Inklusion gefördert. SPARK stellt umfassende Qualifizierungsmaßnahmen für zukünftige Deutschlehrer*innen zur Verfügung und fördert die Zusammenarbeit zwischen Deutschlehrkräften und Deutschlerner*innen an Schulen und Hochschulen.

SPARK schafft Raum für den Austausch mit Entscheidungsträger*innen zur Förderung der Zusammenarbeit in lokalen und regionalen Bildungskontexten. Damit trägt das Netzwerk zum Erhalt von Deutschprogrammen bei, fördert die Qualität des Deutschlehrens und gestaltet den transatlantischen Dialog in Klassenzimmern und schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen.

Kinder in einem Klassenzimmer © Goethe-Institut

Umsetzung

Und so funktioniert das Programm: Schulen und Hochschulen bewerben sich, um als Partner gemeinsam mit dem Team des Goethe-Instituts SPARK vor Ort umzusetzen. In einem Rahmenvertrag wird die gemeinsame Arbeit und ihre Ziele festgelegt. Gemeinsam stimmen die beiden Seiten sich über den Kontext und die Situation vor Ort ab. Die Partner verpflichten sich, Studierende dafür zu gewinnen, Nachmittagsprogramme anzubieten, um das Interesse an Deutsch zu wecken und zu stärken. So rückt Deutsch für möglichst viele Kinder und Jugendliche als Option in den Blickpunkt und wird Teil ihrer Bildungsbiografie.

Fortbildung zukünftiger Deutschlehrkräfte

Fortgeschrittene Deutschlerner*innen an Schulen und Hochschulen nehmen an Fortbildungsmaßnahmen des Goethe-Instituts teil. Unter anderem gibt es den Selbstlernkurs SPARK U, der in die die zur Verfügung stehenden Curricula einführt und in sechs Modulen die Studierenden mit den Grundsätzen des Lehrens der deutschen Sprache vertraut macht. Der Kurs endet mit einem Abschlussprojekt, bei dem ein Unterrichtsplan erstellt wird, der zur Bewertung an eine Lehrperson oder den Professor*in eingereicht wird.

Darüber hinaus erhalten Studierende und Schüler*innen Stipendien für Sprachkurse des Goethe-Instituts. Seit Beginn des Projekts hat SPARK über 200 Teilnehmer*innen mit Stipendien für Sprachkurse gefördert. Gleichzeitig werden die Studierenden auf den Beruf Deutschlehrkraft aufmerksam und einige von ihnen entscheiden sich aufgrund der Erfahrung mit SPARK für das Lehramtsstudium.

SPARK für Deutsch Texas Tech Lab Studierende bei SPARK Nachmittagsprogramm mit Schüler*innen © Goethe-Institut

Stärkung des transatlantischen Dialogs

Nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung bieten die Studierenden in Nachmittagsprogrammen Schnupperkurse für Kinder an. Durch die spielerische Heranführung an die deutsche Sprache und die Kulturen der deutschsprachigen Länder und Regionen wird das Interesse an Deutsch geweckt. Die Studierenden sammeln erste Unterrichtserfahrung und lernen gleichzeitig wichtige Fähigkeiten wie Kommunikationsfähigkeit, Arbeiten im Team und Planen und Evaluation von Angeboten im schulischen Bereich.

Die Universitäten integrieren das Programm in ihre Curricula und setzen sich durch ihr Engagement dafür ein, dass der transatlantische Dialog in vielen Schulbezirken aktiv geführt wird. Das SPARK Team unterstützt die Umsetzung der Programme durch regelmäßige Workshops und Betreuung der Partner. Gleichzeitig entsteht ein flächendeckendes Netz, das durch intensiven Austausch eine Basis für den nachhaltigen Dialog zwischen dem Goethe-Institut und US-amerikanischen Schulen darstellt.

SPARK in Zahlen: 48 US-Bundesstaaten + DC, 150+ Spark Labs, 350+ Stipendien, 2900 Teilnehmende, 5 Spark Unterrichtspakete entwickelt

SPARK in der Fachliteratur

  • Sparking Interest in German through the Goethe/AATG-sponsored SPARK Program, Prof. Dr. Karin Baumgartner, University of Utah, in: Die Unterrichtspraxis/Teaching German, 2022
  • Beyond Teaching Heritage Speakers: Prioritizing Diversity in an Elementary School–University SPARK Teaching Partnership, Prof. Dr. Pascale LaFountain, Montclair State University, New Jersey, in: Unterrichtspraxis/Teaching German, 2023
  • Training Transferable Skills: Using “SPARK” as a Stepping Stone to Career Readiness, Social Engagement, and Program Relevance. Prof. Dr. Anita McChesney, Texas Tech University, in: Die Unterrichtspraxis/Teaching German, 2023.
Die drei Beiträge vermitteln wichtige Einblicke in die Möglichkeiten, die SPARK bietet, um möglichst diverse Zielgruppen für Deutsch zu begeistern. Eine Studie, basierend auf einer Umfrage von rund 60 Studierenden an vier SPARK Labs im Frühjahr 2024, belegt die positive Wirkung, die das Projekt hat: „Overall, SPARK Lab directors observe that student instructors – as evident in regular reports and presentations delivered in their college/university courses – strengthen their linguistic, cultural, and transferable skills because of their work with SPARK.“ (Community Engagement and German Teacher Training in Four American “SPARK for German”, Nicole G. Burgoyne, Pascale LaFountain, Stefanie Ohnesorg, Susanne M. Wagner & Bianca Isabella Zárate Gonzalez, Teaching Labs. Kontexte 2024,

Das SPARK Team freut sich, dass der nachweisliche Erfolg des Projekts auch andere Länder motiviert, über den Aufbau flächendeckender Strukturen nachzudenken.
Die Stärkung von Deutsch als Bestandteil der Bildungsbiografie fördert den Dialog zwischen Deutschland und der Welt. Anfragen aus England und Kanada zeigen, dass das Konzept SPARK für Deutsch, das Potential hat, flexibel und zielgenau die Arbeit der Bildungskooperation zu unterstützen.
 

Literatur

Baumgartner, Karin; Brown, Connor; Demschar, Isabel; Rellaford, David; Tanner, Keaton & Thomas, Alyssa (2022). Sparking Interest in German through the Goethe/AATG-sponsored SPARK Program. Die Unterrichtspraxis/Teaching German, 55: 1, 126–142.

Burgoyne, Nicole G., LaFountain, Pascale, Ohnesorg, Stefanie, Wagner, Susanne M., & Zárate Gonzalez, B. Isabella (2024). Community Engagement and German Teacher Training in Four American "SPARK for German" Teaching Labs. KONTEXTE: Internationales Journal zur Professionalisierung in Deutsch als Fremdsprache, 2(1), 149–163. DOI: https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jparticle_01360089

LaFountain, Pascale (2023). Beyond teaching heritage speakers: Prioritizing diversity in an elementary school–university SPARK teaching partnership. Die Unterrichtspraxis/Teaching German, 56, 197–201. DOI: https://doi.org/10.1111/tger.12226

LaFountain, Pascale (2023). Decolonizing German Studies from the Bottom Up: How We Teach Language Matters. MLN, 138 (3), 1217–1227, DOI: https://dx.doi.org/10.1353/mln.2023.a917920

McChesney, Anita (2023). Training transferable skills: Using “SPARK” as a stepping stone to career readiness, social engagement, and program relevance. Die Unterrichtspraxis/Teaching German, 56, 80–84. DOI: https://doi.org/10.1111/tger.12229

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