Regie: Sayed Masood Eslami und Masooma Ibrahimi, Afghanistan, 2022, 73 Min.
Vier Mädchen teilen sich ein Zu Hause.
Nadia kommt aus einem kleinen Dorf. Weil ihr Bruder einen jungen Mann ermordet hat, ist sie gezwungen, den Bruder des Toten zu heiraten und flieht nach Kabul. Mursal lebt getrennt von ihrem Mann und versucht, das Sorgerecht für ihren Sohn zu erkämpfen. Ihr Ex-Mann jedoch geht in die USA und nimmt den gemeinsamen Sohn mit. Zinat ist den Vergewaltungsversuchen ihres Stiefvaters ausgesetzt. Sie schafft es, ihm zu entkommen und flieht nach Kabul, um nach Europa zu auszuwandern. Latifa ist für ihr Studium nach Kabul gezogen. Sie ist auch auf der Suche nach ihrem Vater, der die Familie früh verließ. Um Geld aufzutreiben, dass sie selbst und ihre Mutter unterstützen soll, bricht sie die Universität ab. Um an Geld zu kommen, bestiehlt sie schließlich andere Mädchen und wird mit den Folgen ihrer Tat konfrontiert.
Masooma Ibrahimi wurde 1983 in Afghanistan geboren. Sie hat zwei Kurzfilme, einen langen Dokumentarfilm und einen Spielfilm mit dem Namen Kabul Girls gedreht. Ihr Kurzfilm Dar charkha/ In circle wurde auf dem Locarno Film Festival 2017 gezeigt. Weitere ihrer Filme wurden bereits auf vielen nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet. Masooma hat einen Bachelor-Abschluss der Universität Kabul und einen MBA der Islamic Azad University. Sie war Autorin zahlreicher Kurzfilme, Fernsehdokumentationen und Radioserien und arbeitete als Kostümassistentin mit dem deutschen Team des Spielfilms Inbetweens world. Darüber hinaus hat sie einige Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben. Neben ihrer Tätigkeit als Filmemacherin war sie Vorstandsmitglied der AWCCI, die sich für afghanische Geschäftsfrauen einsetzt. Mit Unterstützung des Künstlerschutzfonds zog Masooma für zwei Jahre nach Schweden und wanderte dann in die Vereinigten Staaten aus, wo sie weiterhin ihrer Leidenschaft nachgeht.
Masood Eslami wurde 1984 in Afghanistan geboren. Er wurde im Iran zum Filmemacher ausgebildet und besuchte 2014 die (AFA) Asian Film Academy in Südkorea. Er nahm an einem Filmworkshop des Goethe-Instituts in Pakistan teil. Masood war zwei Jahre lang Filmtrainer (in Kabul- Mazar e Sharif- Qandahar- Herat- Bamiyan) im Rahmen des British Council-Projekts. Er hat die Kurzfilme Swap, Home is not Safe, SMS, Maze und Trauma sowie den Dokumentarfilm Taqi the Afghan Rocker gedreht. Seine Filme wurden ausgezeichnet und auf vielen nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt. Er hat die Fernsehserie Soldiers and Roya in Afghanistan gedreht und mit internationalen Filmteams als AD und Produktionsleiter bei Inbetweens Worlds, einem deutschen Spielfilm, und Cinema Pamir, einem schwedischen Dokumentarfilm, zusammengearbeitet. Seinen ersten Spielfilm mit dem Namen Kabul Girls hat er zusammen mit der Regisseurin Masooma Ibrahimi im Jahr 2020 entwickelt.
Im Anschluss an dem Film findet ein Gespräch (über Zoom) mit den Regisseur*innen Sayed Masood Eslami und Masooma Ibrahimi statt.