Martin Becker

Martin Becker (*1982, Attendorn) studierte Prosa und Dramatik am prestigeträchtigen Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Nach weiteren Stationen in Berlin und auch in Prag lebt Becker heute in Köln. Becker macht Radio und schreibt Prosa – immer wieder auch über Tschechien.

Martin Becker Foto: Marina Kinski
9.5., 18:00-23:00
Lesung aus dem Roman Marschmusik bei der Literaturnacht

11.5., 12:00-13:50
Lesung aus dem Roman Marschmusik auf der Prager Buchmesse, Lapidarium
Moderation: Jitka Nešporová
Anschließend Signierstunde am Stand des Goethe-Instituts
Facebook-Veranstaltung

Beckers erster Roman Der Rest der Nacht erschien 2014. In der Vergangenheit arbeitete er des Öfteren mit dem tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudiš zusammen. 2016 erschien Beckers Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag, 2017 war Becker Mitherausgeber von Die letzte Metro, einer Sammlung von Kurzgeschichten junger tschechischer Autoren. 2019 erscheint der Roman Warten auf Kafka.


Marschmusik
Schicht im Schacht. Martin Becker liest über den Bergbau, die Marschmusik und eine Kindheit im Westen. Am 21.12.2018 schloss in Bottrop die letzte Zeche Deutschlands. Mit Marschmusik (2017) thematisiert Becker, der selbst aus dem Ruhrgebiet stammt, das Ende des Kohlebergbaus in Deutschland und die damit einhergehenden Veränderungen für die Menschen in der Region. In den frühen Sechzigern lernen sich die Eltern des Protagonisten kennen: Sie ist Näherin, er ist Kohlenhauer. Viele Jahrzehnte später will der erwachsene Sohn endlich Licht ins Dunkel der eigenen Familiengeschichte bringen.

Wie hat die Familie gelebt inmitten von Zechentürmen, Taubenschlägen und Schrebergärten? Und was ist eigentlich noch übrig vom bescheidenen Reihenhaus, das dem erwachsenen Sohn doch früher vorkam wie ein Palast? Wie lange wird seine Mutter noch rauchend im Sessel sitzen und sich an den verstorbenen Vater erinnern? Und was bleibt, wenn es das alles wirklich bald nicht mehr gibt? Martin Becker erzählt vom Aufwachsen in einer proletarischen Familie am Rande des Ruhrgebiets. Er macht es mit Klarheit und Lakonie, Witz und Ironie wie es derzeit kaum ein deutschsprachiger Autor versteht.