Daniel Wisser

Daniel Wisser © Martin Rauchenwald Daniel Wisser (geboren 1971) ist ein österreichischer Schriftsteller und Musiker, der ursprünglich aus Kärnten stammt und seit seinem achtundzwanzigsten Lebensjahr in Wien lebt. Er hat Romane, Kurzgeschichten, Essays und politische Kommentare veröffentlicht. Seinen ersten „Roman in 45 Strophen“ mit dem Titel Dopplergasse acht veröffentlichte er 2003. Er sucht nach gesellschaftlich ernsten Themen und schreibt darüber mit beispielloser Offenheit und Humor, was er in Königin der Berge, einem Roman über das Leben eines an Multipler Sklerose erkrankten Mannes in den Vierzigern, besonders gut demonstriert. Der mit dem Österreichischen Buchpreis 2018 ausgezeichnete Roman ist auch auf Tschechisch unter dem Titel Královna hor in der Übersetzung von Magdalena Štulcová erschienen. Gesellschaftliche Tabus nimmt der Autor auch in seinem neuesten Roman Wir bleiben noch (2021) aufs Korn, in dem er anhand einer Familiengeschichte die Wege und Fallstricke der Sozialdemokratie in Österreich aufzeigt. Will er provozieren, oder könnte die gesamte demokratische Welt von seiner Arbeit lernen? Wie werden die Leser auf Wissers neues Buch Die erfundene Frau reagieren, das jetzt erscheint? Zweiundzwanzig lakonisch erzählte Kurzgeschichten über Liebe und menschliche Sexualität verzichten weder auf schwarzen Humor noch auf anzügliche Szenen.

 

Königin der Berge

Königin der Berge © btb Wie sieht das Leben eines fünfundvierzigjährigen, an den Rollstuhl gefesselten Mannes aus, der seit fast zwanzig Jahren an einer unheilbaren Krankheit leidet und weiß, dass es keine Hoffnung auf Besserung gibt? Daniel Wisser begleitet ein Jahr im Leben von Herrn Turin, der in einem Pflegeheim lebt. Früher war er ein verwöhnter und erfolgreicher IT-Unternehmer, der glücklich verheiratet war, jetzt ist er völlig von der Fürsorge anderer Menschen abhängig. Er trinkt Veltliner, unterhält sich mit anwesenden und abwesenden Menschen aus seinem früheren Leben, schäkert mit den Krankenschwestern herum und wird ständig von einer längst verstorbenen Katze begleitet, die seine Gedanken sarkastisch kommentiert und weiterführt. Herr Turin hat ein Ziel: Er muss jemanden finden, der ihn in die Schweiz bringt, damit er Sterbehilfe in Anspruch nehmen kann.

Der Autor schrieb das Buch auf der Grundlage seiner persönlichen Erfahrungen mit ähnlich Betroffenen.
 

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