Hier ist noch alles möglich
© aufbau
Ein Wolf, der Mann, der vom Himmel fiel, eine Fallgrube, eine Bankräuberin... Hier ist noch alles möglich! Die Geschichte des Romans spielt in einem verlassenen Fabrikgelände, auf dem sich angeblich ein Wolf bewegt. Die namenlose Erzählerin arbeitet in der Verpackungsfabrik als Nachtwächterin, beobachtet die Überwachungskameras, Nacht für Nacht macht sie ihren Rundgang und sucht nach Wolfsspuren. Der Wolf wird zur treibenden Kraft ihres Tuns und gibt ihm einen Sinn. Mit jeder Nachtschicht wird die Suche nach einem Wolf zu einer Suche nach sich selbst und zu einer Frage der Grenzen, die wir selber ziehen.
„Der Wolf kam aus den Bergen, und mit ihm kamen andere Wölfe, kamen ins Flachland. Drangen in Gebiete vor, in denen man sie nie zuvor gesehen hatte. (…) Der Wolf und die Wölfe haben keine Namen. Man nennt sie Wolf und Wölfe. Sie haben Verstecke. Sie bewegen sich nachts.
Auch ich bewege mich nachts, auch ich schaue viel in die Dunkelheit.
Auch ich drang in Gebiete vor.“
"Das Debüt der Schweizer Jungautorin ist eine so feinfühlige wie elaborierte Parabel über Innen und Außen, Grenzziehung und Grenzüberschreitung."
Gianna Molinari
© Christoph Oeschger
Gianna Molinari (*1983 in Basel) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und Neuere deutsche Literatur an der Universität Lausanne. Für einen Auszug aus ihrem ersten Roman Hier ist noch alles möglich wurde sie bei dem Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet und ihr Roman erhielt weitere zahlreiche Auszeichnungen.2018 gelangte sie mit ihrem Debüt auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises.Gianna Molinari lebt in Zürich, wo sie die Kunstaktionsgruppe Literatur für das, was passiert mitbegründet hat, die Menschen auf der Flucht helfen will.