Neng Suprihatin (mit Mikrofon) leitet Hausangestellte, die Mitglieder der muslimischen Gesangsgruppe Nur Assyifa (nashid) in einer Moschee im Novena-Gebiet Singapurs, an. Photo: Shzr Ee Tan, 2021
Wanderarbeit in Singapur zuhören

Das akustische Leben von Arbeitsmigrant*innen

Von Shzr Ee Tan in Zusammenarbeit mit Suprihatin Nengsih, Rema Tabangcura, Jora Lyn Fallera Mounsel, Meikhan Sri Bandar, Beckerbone Millado und Zakir Hossain Khokan, 2021-22

Das pseudonatürliche Wasserplätschern des elektronischen Weckrufs, der um 5 Uhr morgens auf dem Handy neben ihrem Bett ertönt, ist das erste, was Meikhan Sri Bandar in Singapur jeden Tag wachrüttelt: er weckt sie, um ihren 17-Stunden-Tag zu beginnen, an dem sie sich um das Frühstück anderer Menschen kümmert, die Toilette anderer putzt, den Boden anderer saugt und vieles mehr. Meikhan, um die 40 Jahre alt, geboren in Indonesien, ist eine von 250.000 Hausangestellten, die derzeit in Singapur arbeiten.

»Naturklänge sind sanft und leise. Und wenn ich also schlafe und aufwachen muss, schockt mich der Klingelton nicht. Aber jetzt gibt es so viel Auswahl bei Naturklingeltönen!«, so erklärt sie ihren musikalischen Klingelton in einem Gespräch über Facebook Messeger; eine App, deren (manchmal stummgeschaltete) Klingeln sie zur sozialen Regulierung ihres Tages zuzuhören gelernt hat, auch wenn zahlreiche Umgebungs- und Nebengeräusche, die viele wie sie – und wir – als Nebenprodukte alltäglicher Aktivitäten für selbstverständlich halten, im Laufe einer siebentägigen "Klangtagebuch"-Übung einen neuen Wert erhalten haben.

Ich (Shzr Ee Tan) habe im November 2021 eine Woche lang, als Teil eines Forschungsprojekts zur Klangwelt prekärer Arbeit, sechs Arbeitsmigrant*innen in Singapur dazu eingeladen, die »Klanggeschichten« ihrer Arbeits- und Freizeitroutinen mit mir zu teilen. Wir begannen damit, »Rohmaterialien« bereitzustellen und baten Teilnehmer*innen darum, tägliche Einträge in ein Klangtagebuch zu verfassen, alles aufzuschreiben, was ihre akustische Wahrnehmung kreuzte – egal, ob alltäglich oder bedeutsam. Wo möglich, wurden einfache Handyaufnahmen oder Fotos gemacht, um ihre Tagebucheinträge zu ergänzen. Gemeinsam mit mir als damals in London ansässiger Musikethnologin und Vermittlerin, zielten wir darauf ab, mittels zufälliger und nicht ganz so zufälliger »Schnappschüsse« und »Soundschüsse« ein multimediales Mosaik für eine kollaborative Ethnografie zusammenzustellen, die das akustische Leben der Arbeitsmigrant*innen beschreibt. Was waren die Lieblingsgeräusche der Menschen? Welche Geräusche empfanden sie als besonders irritierend? Welche Geräusche machten den meisten Eindruck auf sie? Gab es klangliche Überraschungen? 

Bangladeshi und indische Arbeiter*innen in den Korridoren eines Hostels für Arbeitsmigrant*innen in Changi, Singapur. Photo: Shzr Ee Tan, 2021 Bangladeshi und indische Arbeiter*innen in den Korridoren eines Hostels für Arbeitsmigrant*innen in Changi, Singapur. Photo: Shzr Ee Tan, 2021
 

Akustische Framings des Alltags: Die Welt durch Klang neu verstehen 

Unser gemeinsames Projekt stützt sich auf die inzwischen breit anerkannte These des Audiokulturtheoretikers Jonathan Sterne (1999, 2001), wonach eine Abkehr vom Okularzentrismus, d. h. vom visuell dominierten (einschließlich textbasierten) sensorischen Verständnis der Welt, uns neue Erkenntnisse über unser Leben, Arbeiten und unsere Freizeit bringen könnte. Dabei fließt auch Steven Felds (1994) Ansatz der Akustemologie in unsere Arbeit ein, wonach Handlungen des Zuhörens und Klingens / Tönens zu besonderen Formen der Welterkenntnis werden.  

Welche Erkenntnisse würde eine auf das Gehör fokussierte Forschung uns sieben Personen, von denen sich sechs als Teil der Community der Arbeitsmigrant*innen begreifen, bringen?

Es wurde uns klar, dass Geräusche und Musik im Leben und der Arbeit der Wanderarbeiter*innen weit relevanter waren, als es die meisten zuvor annahmen. Fast jeder Tag begann für viele Arbeiter*innen mit dem Piepen eines Weckers, oder sogar öfter: einer eigens ausgewählten Aufnahme auf ihrem Mobiltelefon. Geräusche – oder Musik – waren auch Teil der letzten bewusst wahrgenommenen Momente im Tag einer*s Arbeiter*in, wenn sie bzw. wir die Augen schlossen und manche Playlists mit islamischen Gesängen anhörten, andere Bollywood-Songs und wieder andere das Surren eines Ventilators.

Im Laufe eines Tages bieten klang-orientierte Neuinterpretationen eines »typischen« Arbeitstages neue Erkenntnisse über Zeitlichkeit, Erinnerung, Machtverhältnisse, verschiedene Formen von (auditiven oder anderen) Safe Spaces, persönliche Handlungsmacht und mehr. So werden beispielsweise viele ins Mandarin synchronisierte Dialoge koreanischer Fernsehdramen, die von den mit im Haushalt lebenden Eltern nicht weniger singapurischer Arbeitgeber*innen tagsüber konsumiert werden, für Hausangestellte, die sich mit den anderen Mitgliedern des Haushalts auch den auditiven Raum teilen, zu einer Art auferlegten (aber auch hilfreichen) Sprachunterrichts – und bisweilen auch zu Unterhaltung, oder einer generationsübergreifenden und interkulturellen Bondingerfahrung. Die regelmäßigen Rufe und Schreie von Schulkindern eines nahegelegenen Schulgeländes teilen den Tag im Hinblick auf die Pausenzeit um 11 Uhr und das Ende des Schultags um 13.40 Uhr auf. Für Bauarbeiter ist das Gegenteil der Fall: Baustellengeräusche, wie zum Beispiel Hämmern und Bohren, sind tagsüber oft so laut, dass es für sie keinen Sinn ergibt, »aufputschende« Musikplaylists (etwa mit K-Pop- oder Bollywood-Songs, wie sie Hausangestellte hören) zu hören. Stattdessen werden lärmschützende Kopfhörer genutzt, um das Gehör der aus Bangladesch stammenden Arbeiter*innen zu schützen. Und am Ende jedes Tages evoziert das Zirpen der Grillen in der Nacht in den dicht besiedelten und doch sehr grünen urbanen Lebensräumen Singapurs Erinnerungen an das Dorfleben in den ländlichen Gegenden Indonesiens und Bangladeschs. 
 

Der Gebetsruf in der Tasche: räumliche Verhandlungen und stummgeschaltete Vibrationen 

Der Azan ist ein interessanter Fall für eine klangwissenschaftliche Betrachtung. Der islamische Gebetsruf, der in den muslimisch geprägten Teilen Südostasiens häufig durch öffentliche Übertragungen aus Minarett-Lautsprechern zu hören ist und oft mehrfach und gleichzeitig ertönt, wie beispielsweise aus den Moscheen Singapurs, wird durch sorgfältige soziokulturelle und soziopolitische Gestaltung öffentlicher und gemeinschaftlicher Räume erheblich gedämpft (Lee 1999). Um dennoch hörbar und regelmäßig an das Gebet erinnert zu werden, nutzen die meisten indonesischen Wanderarbeiter*innen (wie auch singapurische Muslim*innen) herunterladbare Azan-Apps auf ihren Telefonen.

Viele Hausangestellte allerdings ziehen es vor, ihre Telefone während der Arbeit im Haus stummzuschalten. Viele sind sich der akustischen Nähe ihrer Arbeitsplätze zu Wohnräumen extrem bewusst, die aufgrund der Pandemie nun auch für die Arbeitgeber*innen sowohl als intime Lebensräume, als auch als Arbeitsort dienen. Ironischerweise kann die verstärkte Vibration eines auf einen Tisch gelegten Mobiltelefons wesentlich lauter sein und eine höhere Dezibelzahl erreichen als der eigentliche Gebetsruf. Der Standpunkt bezüglich akustischer Selbstzensur als eine Frage zwischenmenschlicher und sozialer Grenzziehung (das Telefon stummschalten oder es in die Tasche stecken, um Vibrationen zu dämpfen) wird jedoch dennoch klar.

Die Dynamiken politisch-räumlicher und religiös-räumlicher (angesichts der Tatsache, dass die meisten Haushalte chinesisch sind) Verhandlungen zeigen sich in interessanten akustischen Erscheinungen. Viele Hausangestellte haben neue Formen des Zuhörens oder neue Schwellen der auditiven Aufmerksamkeit entwickelt – insbesondere als Reaktion auf bestimmte Arten des Vibrationsalarms. Eine über Whatsapp erhaltene Nachricht hat ein anderes Signal als eine Facebook-Mitteilung, ein Telefonanruf oder ein Alarm. So entstehen neue Arten des Zuhörens, neuere, subtilere Arten des Lebens, Arbeitens, Seins – des Teilens privater Räume als Arbeitsräume.
 

Linguistische Ausgrenzung als akustische Ausgrenzung 

Ein anderes interessantes Fallbeispiel ist die Frage danach, wie Sprache in einem (üblicherweise chinesisch-singapurischen) Haushalt mit Hausangestellten verwendet wird. Für viele singapurische Familien wird Englisch – mit gelegentlichen Einsprengseln von Phrasen auf Bahasa oder Tagalog – als Basissprache für Aufträge und zur Kommunikation mit Hausangestellten genutzt. Im generationsübergreifenden Austausch zwischen Arbeitgeber*innen und deren im Haus lebenden Eltern wird allerdings oft Mandarin – oder ein Dialekt der Sprache – eingesetzt.

Bei einer bestimmten Form des sozialen Austauschs, in der Mandarin oder ein Dialekt bewusst in Anwesenheit einer Hausangestellten artikuliert wird, wird die Sprache jedoch als Mittel der akustischen Ausgrenzung eingesetzt. Dies geschieht häufig bei Gesprächen über private und finanzielle Angelegenheiten oder bei Gesprächen über die Hausangestellten selbst. Oft befinden sich r Hausangestellte in unmittelbarer Hörweite der Gespräche, sind aber sprachlich – theoretisch – vom lexikalischen Inhalt entfernt. Paradoxerweise zeigt sich jedoch, dass viele Hausangestellte im Laufe der Zeit beginnen, den lexikalischen Inhalt trotzdem zu verstehen, da sie neue Fähigkeiten entwickeln, Nuancen in der Stimme oder im Tonfall zu erkennen. Noch interessanter ist, wie Arbeitnehmer*innen, die tagsüber Beziehungen zu den (oft gelangweilten und manchmal einsamen) Großeltern der Familien aufgebaut haben, schließlich lernen, in Mandarin, Hokkien, Teochew oder Kantonesisch zu kommunizieren. 

Während Sprache als Text oft als eine der Hauptausdrucksformen der augenzentrierten Hegemonie wahrgenommen wird, bieten Sprache als Sound, und Nicht-Sprache im Klang (beispielsweise Tonfall) andere Kontexte und Wege, neue soziale Einsichten und Erkenntnisse des Alltagslebens in mikropolitischen Kontexten zu erlangen.
 

Hermetisch abgeriegelte Klangräume als Selbstfürsorge 

Ein letztes Beispiel akustischer Strukturierung im Leben von Arbeitsmigrant*innen als Individuen und in verschiedenen Gemeinschaften findet sich in der offensichtlichen Kategorie der Musik – als Selbstfürsorge, affektive Arbeit und in affektiver Freizeit. Damit meinen wir die Art und Weise wie beispielsweise Playlisten auf Streamingportalen oder heruntergeladene Mp3-Dateien bewusst oder nebenbei über Kopfhörer oder die Lautsprecher des Mobiltelefons abgespielt werden. Diese musikalischen Ausdrücke und aktiven Hörerlebnisse unterstützen die physischen Rhythmen der Hausarbeit, bieten akustischen Trost oder Erholung nach einem harten Arbeitstag oder bilden einen de facto hermetisch abgeriegelten »Safe Space« für religiöse Andacht von Arbeitsmigrant*innen, bei dem die »Außenwelt« durch Kopfhörer abgeschirmt wird (nach Bull 2001).

Selbst hier zeigen sich noch einige Überraschungen, wie etwa, dass Wanderarbeiter*innen extrem kosmopolitische und sehr gut vernetzte Konsument*innen globaler und regionaler Kultur sind. Viele indonesische Arbeiter*innen beispielsweise sind genauso sehr Fans von K-Pop-Boy- und Girlbands und den neuesten Bollywoodhits, wie sie sich auch in gegenwärtigem und nostalgischem indonesischen Pop auskennen. Ebenso sind philippinische Arbeiterinnen gleichermaßen mit angelsächsischen Hits vertraut wie mit »amerikanischen Oldies« und Liedern auf Tagalog (wie das Beispiel von Jora Lyn unten zeigt).

Auch im religiösen Kontext spielt Sound eine wichtige Rolle. Anekdotischen Erkenntnissen nach, erklärten sowohl indonesische wie auch philippinische Arbeiter*innen, mit denen wir im Rahmen dieses Projekts und darüber hinaus sprachen, dass sich ihr Glaube und ihr Gefühl ethnischer Zugehörigkeit mit ihrer Ankunft als Arbeiter*innen in Singapur verstärkt hätten. Viele haben ihre Bindung zur Religion durch musikalische und technologische Kanäle, zusätzlich zum physischen Besuch von Moscheen und Kirchen, vertieft.

Fromme Dhikr- oder Nashid-Gesänge von zeitgenössischen muslimischen Figuren von religiösen Führern bis hin zu muslimischen Boybands in Malaysia und charismatischen, in Schweden lebenden libanesischen Popstars (Mahir Zain) finden alle Eingang in die Playlists vieler indonesischer und bangladeschischer Arbeiter*innen, selbst als sich kleine Gruppen in lokalen Moscheen versammelten, um ihre Andacht in Zeiten vor der Pandemie auszuüben. Zeitgenössische US-amerikanische, australische und philippinische christliche und katholische Lobpreislieder zirkulieren ebenfalls breit in philippinischen Netzwerken, wobei die musikalische Live-Performance in Gottesdiensten und Hauskreisen durch den Austausch von Noten, Texten, Aufnahmen und mp3/mp4-Dateien über WhatsApp- und Facebook-Kanäle unterstützt und vorbereitet wird.

Wie einige der Geschichten unten zeigen, bieten diese musikalischen Kreise und Therapieräume für Arbeitsmigrant*innenn in Singapur kollektiv wertvolle »Auszeit«, Selbstfürsorge und die Gelegenheit zum Aufbau gemeinschaftlicher Netzwerke.

Nengsih Suprihatin (mit Mikrofon) führt Hausangestellte, die Mitglieder der muslimischen Gesangsgruppe sind, in einer Moschee im Bezirk Novena in Singapur an. Foto: Shzr Ee Tan, 2021 Nengsih Suprihatin (mit Mikrofon) führt Hausangestellte, die Mitglieder der muslimischen Gesangsgruppe sind, in einer Moschee im Bezirk Novena in Singapur an. Foto: Shzr Ee Tan, 2021
 

Abschließende Bemerkungen 

Die Durchführung dieses Klangtagebuchprojekts, das Interviews und Beiträge von Schlüsselpersonen umfasst, wurde von Nusasonic und dem Goethe-Institut unterstützt. Die in London und Singapur lebende wissenschaftliche Koordinatorin und Musikethnologin Shzr Ee Tan begann die Klangtagebuchübungen angesichts der pandemiebezogenen Einschränkungen physischer Veranstaltungen zunächst virtuell durchzuführen. Folgetreffen und Interviews wurden – und werden immer noch – in Singapur durchgeführt.

Im Laufe der Zusammenarbeit wurden einige übergeordnete Schlüsse gezogen. Zusätzlich zu einem ganzen Arbeitstag mit Haushaltsführung und Care-Arbeit ein 17-stündiges Klangtagebuch zu führen, wird zu einer weiteren Belastung für die Arbeitsmigrant*innen. Als Kollaborator*innen waren wir flexibel bezüglich nur teilweisen Ausfüllens und/oder der kuratierten Auswahl einzelner Beispiele, die wir im Folgenden präsentieren. Dabei ist interessant, wie die Entscheidung für die finalen Tonaufnahmen individuell, kollektiv und redaktionell präsentiert wird. Die Teilnehmenden erhielten außerdem ein kleines Honorar für ihre Beiträge. 

Eine weitere, noch aufschlussreichere Erkenntnis war wie digitale Technolgie – ermöglicht durch Mobiltelefone, Hochgeschwindigkeits-WLAN in den Wohnungen der Arbeitgeber*innen sowie ein fundiertes/»subkulturelles« Verständnis von Freeware mittels »Life-Hacking« von günstigen oder kostenfrei verfügbaren Tech-Tools – zentral für die soziale Vernetzung von Arbeitsmigrant*innen war und auch weiterhin ist. Angesichts der schon vor der Pandemie physisch und geografisch eingeschränkten Bewegungsfreiheit von Wanderarbeiter*innen, waren viele von ihnen schon dazu übergegangen, internet- und technologiegestützte Lösungen für den Aufbau von Communities und sozialen Austausch aufzubauen, lange bevor verschiedenste nationale und internationale Agenturen den Wechsel zu technologiegestützten Lösungen während der Covid-Lockdowns vollzogen haben. In diesem Sinne waren Arbeitsmigrant*innen dem »Tech-Game« bereits voraus.

Dabei ist spannend, wie bewusst Musik, von der Arbeit generierte Klänge und die akustische Umwelt neu verstanden werden können: Sie spielen sowohl live, aufgenommen, medial vermittelt oder im physischen Kontakt, wie auch online eine wichtige Rolle bei der Disziplinierung, Gestaltung, Ermöglichung, Unterstützung und Motivation des Lebens, der Arbeit und Freizeit von Arbeitsmigrant*innen.

Im Folgenden präsentieren wir Übersetzungen der einzelnen Transkripte und die persönlichen Aufnahmen unserer sechs Projektteilnehmer*innen. Im Original wurden sie in vielfältigen Variationen der englischen Sprache verfasst.
 

Nengs Welt 

Blick auf den Eintrag eines Tages im Tagebuch von Neng. Photo: Nengsih Suprihatin, 2021 Blick auf den Eintrag eines Tages im Tagebuch von Neng. Photo: Nengsih Suprihatin, 2021

Nengs Tagebuch (Ausschnitte unten) gibt uns einen Eindruck ihrer typischen Werktagsroutine und wie diese sich in Sound ausdrückt. Die akustischen Momente ihrer Arbeit reichen vom Fegen von Hinterhöfen (das Knistern trockener Blätter ist hörbar) bis hin zum Zischen von Öl in einer Pfanne. Ihre Aufnahmen erzählen von oft als selbstverständlich angesehenen sensorischen Dimensionen von Haushaltsroutinen. Als begeisterte Köchin sind einige der Highlights von Nengs Klangtagebuch das geübte und virtuose Hacken und Abschaben von Knoblauch auf einem Schneidebrett und das Zischen von Bohnen, die in einer Pfanne gebraten werden.

In ihren eigenen Worten:

Mein Name ist Suprihatin Nengsih. Ich wurde in der Serang – Banten Provinz in Indonesien geboren. Ich arbeite seit 2007 in Singapur bei einem Arbeitgeber. Ich bin die Gründerin von PIS NUR ASSYFA, eine religiöse Gesangsgruppe für muslimische Frauen seit dem 17. August 2015. Und ich war die Gruppenleiterin von 2015 bis 2018. Ich bin auch bei der Gruppe »Migrant Writers Singapore« aktiv und habe von 2018–2021 an Blutspendeaktionen teilgenommen.
Mein Motto im Leben ist es, niemals über das, was man fühlt, beschämt zu sein, du hast das Recht jede Emotion, die du willst, zu fühlen und zu tun, was dich glücklich macht.


5.30 Uhr: Wecker
5.40 Uhr: Dusche
5.50 Uhr: Morgengebet
6.15 Uhr: Öffnen [Anschalten] Klimaanlage [an?] der Tür (erste Geschichte)
6.30 – 8.00 Uhr: Arbeitsbeginn, fegen, wischen
8.00 Uhr: Frühstück für den Herrn zubereiten 
8.20 Uhr: Frühstück für mich selbst zubereiten
9.00 Uhr: Garten fegen
9.30 Uhr: Wäsche waschen, Anschalten mesen [Maschinen] Geräusche
10.00 Uhr Hausreinigung zweiter Stock 
10.30 Uhr: Zutaten vorbereiten, um Mittagessen zu kochen 
12.00 Uhr: Mittagessen zubereiten (Kochgeräusche)
13.00 Uhr: Mittagessen, Nachmittagsgebet, Ausruhen
15.00 Uhr: Zutaten vorbereiten, um Abendessen zu kochen 
16.00 Uhr: Pflanzen gießen
17.30 Uhr: Kochen (Kochgeräusche)
18.30 Uhr: Küche nass reinigen
19.00 Uhr: Abendessen
20.30 Uhr: Spülen/Müll rausbringen
21.00 Uhr: Sport
22.00 Uhr: Duschen/Ausruhen
   

Remas Klangtagebuch

Ein Selfie von Rema Tabangcura © 2021 Ein Selfie von Rema Tabangcura, 2021

Remas Tagebuch spinnt Fäden, die die Geräusche der singapurischen Umwelt – in einem Haushalt, aber auch die des Wetters – mittels akustischer Momente ihres Lebens und ihrer Ziele in den Philippinen mit ihren persönlichen Erinnerungen zusammenbringen. In einer Aufnahme, bei der sie Geschirr nach dem Spülen abtrocknet, offenbart sie auch wie das Geräuschmanagement und die Raumverhandlungen in einem singapurischen Haushalt, sich auf subtile Weise auf ihre Arbeit und ihr Verhältnis zu ihren Arbeitgebern auswirken. Wir veröffentlichen wortgetreue Transkripte ihres Tagebuchs, zusätzlich zu ihren Sounddateien.

In ihren eigenen Worten:

Ich bin Rema Tabangcura, 41 Jahre alt und Mutter zweier Jungen. Arbeite seit zehn Jahren hier in Singapur als Haushaltshilfe. Ich liebe es zu lesen und zu schreiben. Ich bin ehrenamtlich bei Uplifters aktiv, einer gemeinnützigen Organisation, die kostenfreie Onlinekurse zu Geldmanagement, mentaler Gesundheit und persönlichem Wachstum anbietet. 

Sonntag, 07. November 2021: Mein freier Tag in den botanischen Gärten, ich nahm das Geräusch des Wasserfalls auf. Ich liebe immer den Wasserfall, es war großartig. Es wird regnen, also gibt es Donner. WASSERFÄLLE!

 

Montag, 08. November 2021: Ich nehme das auf während ich dusche, wie gesagt liebe ich das Geräusch von Wasser. WASSERHAHN – DUSCHE! 
 

08. November 2021: Während ich Lappen bürste und wasche. Zu Hause wusch ich sie immer mit der Hand und bürstete sie auch. Das erinnert mich an eine meiner Aufgaben als Kind, als ich Wäsche wusch, manchmal am Fluss. 
 

08. November 2021: Während des Staubsaugens, ich liebe das Geräusch des Staubsaugers. Ich mag das Geräusch, das der Staubsauger macht, wenn er Dreck aufsaugt. Und ich plane, einen zu kaufen, um ihn nach Hause zu bringen. Ich kann all den ungesehenen Dreck aufsaugen. 
 

08. November 2021: Ich bin eine Hausangestellte, also kann ich all meine täglichen Aufgaben auf dem Telefon, das ich nutze, aufnehmen. Dieses Geräusch ist die angeschaltete Waschmaschine.  
 

08. November 2021: Yaayy!! Zeit zu kochen, ich liebe Kochen und weil ich heute Fisch anbrate, muss ich es aufnehmen. 
 

Fisch braten. Foto: Rema Tabangcura, 2021 Fisch braten. Foto: Rema Tabangcura, 2021

08. Nov. 2021: Teller und Schüsseln abtrocknen. Meine Chefin war genervt, als ich die Teller so laut aufeinander stapelte als ob sie zerbrechen, aber was kann ich machen…  
 

09. Nov. 2021: Auf der Straße, ein Motorengeräusch auf dem Weg zum Markt. Es erinnert mich an meinen Sohn, der es liebt, Motorrad zu fahren. Er nahm an Wettkämpfen teil und ich fühlte mich nervös, wenn er mir erzählte, dass er einen Wettkampf hat. Ich kann nichts machen, außer für seine Sicherheit zu beten, weil es sein Hobby ist und er es liebt. 

09. Nov. 2021: Geräusche von Autos, kann nicht viel aufnehmen, weil ich meine Einkäufe trage.

09. Nov. 2021: Das war das Geräusch vom Wasser in einem Kanal auf dem Weg nach Hause. 

REGENTROPFEN: Jedes Mal, wenn es regnet, sind meine Gedanken zu Hause in den Philippinen. Landwirtschaft ist unsere Haupteinnahmequelle, komme Regen oder Sonne, wir müssen auf dem Feld sein. Es ist schön, wenn es regnet, weil es abkühlt. Nicht gut, wenn es nicht aufhört, weil unsere Gegend anfällig für Überschwemmungen ist.

Regentropfen fallen über einen Dachrand auf eine Terrasse. Foto: Rema Tabangcura, 2021. Regentropfen fallen über einen Dachrand auf eine Terrasse. Foto: Rema Tabangcura, 2021.


Beckerbones Auswahl

Beckerbones Auswahl ist ein eklektischer Mix aus dem zweifellos Alltäglichen – das Klicken eines Türgriffs, eine Kaffeemaschine, aus der Flüssigkeit läuft, Mahjong-Plättchen, die sich auf einem mechanischen Spieltisch aufstellen – und bewusst und sorgfältig ausgewählten Musikstücken: eine philippinische Boyband für eine Tanzroutine für zuhause. Mit ihren kurzen Ausbrüchen von Groove und Action ähneln ihre Soundausschnitte fast schon Memes, da sie kleine Energieschübe auslösen. Wir zeigen einige Screenshots von Facebook-Unterhaltungen zu einigen von ihr ausgewählten Sounddateien unten. Es ist beachtenswert, wie bewegend einige ihrer Erklärungen und Kontextualisierungen sind.

Screenshot einer Facebook-Unterhaltung mit Beckerbone zu verschiedenen Möglichkeiten, sich zu entspannen Screenshot einer Facebook-Unterhaltung mit Beckerbone zu verschiedenen Möglichkeiten, sich zu entspannen

In ihren eigenen Worten:
Olivetti M. Millado, geboren in Zambales, alleinerziehende Mutter von fünf Kindern. Sie ist als BeckerBeckerbone OFW in Singapur bekannt. Sie hat einige ihrer Gedichte in verschiedenen Büchern und Ebooks in den Philippinen, Hong Kong und Singapur veröffentlicht. Sie war eine der Finalist*innen der »Migrant Poetry Competitions« im Dez. 2017, 2019, 2021 und wurde lobend erwähnt. Als Finalistin der »Mental Health Awareness Poem Writing Competition« des Roten Kreuzes Singapur war sie die erste Filipina, die gewann und 100 Gedichte am Tag in einer privaten Gruppe von Dichter*innen in den Philippinen schrieb. Sie hat zum Ebook »Translating Migrant« beigetragen, schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. Beckerbone hält sich immer an ihr eigenes Motto, »in jedem meiner geschriebenen Verse ist Liebe«. 

Screenshot einer Facebook-Unterhaltung mit Beckerbone

Meikhans geheime Vergangenheit als Gesangsstar 

Meikhans Erzählung bietet eine reiche und tief empfundene Beobachtung alltäglicher Geräusche, die in Singapur zu hören sind, verbunden mit besonderen Erinnerung an ihre indonesische Heimatstadt. Im Laufe unseres kollaborativen Gesprächs zu diesem Bericht, haben wir auch erfahren, dass sie eine aktive Sängerin in Indonesien ist und aus einer Familie von Dangdut-Sänger*innen stammt, die mehrere Alben veröffentlicht haben. Wir zeigen hier ein Video, in dem Meikhan singt, und verlinken auch YouTube-Links zu einigen Songs mit ihren Söhnen und ihrer Schwiegertochter. Hinzu kommen einige Screenshots aus unseren Gesprächen zu Dangdut- und Campursari-Liedern.
 
In ihren eigenen Worten:
Meikhan Sri Bandar stammt aus Batang, Jawa Tengah/Zentraljava, Indonesien. Als ich Ende Januar 2003 nach Singapur kam, arbeitete ich in einer chinesisch-singapurischen Familie, meine erste und bis heute einzige Arbeitsstelle. Mein Hobby ist das Singen, Dangdut und javanesische Songs (Campursari), ich interessiere mich außerdem für das Schreiben von Kurzgeschichten und Gedichten. Ich habe Anthologien in einem Buch veröffentlicht und einige Songtexte. Bis Juli 2016 hatte ich schon elf Songs veröffentlicht.

1. Was sind deine liebsten Klänge und warum? 
Der kleine Vogel, der auf dem Currybaum zwitschert, ist mein liebstes Geräusch. Es erinnert mich daran, dass ein Kaffeebaum hinter unserem Haus wuchs als ich klein war, und die kleinen Vögel waren morgens oder abends immer da. 

2. Welche Geräusche empfindest du als störend/magst du nicht, und warum? 
Wenn der Wecker am Morgen klingelt, wenn ich im Badezimmer bin, weil ich vergessen habe, ihn auszuschalten, bevor ich das Bett verließ. Außerdem das Geräusch, wenn die Dunstabzugshaube den Rauch aufnimmt, wenn ich koche. 

3. Welche Geräusche sind überraschend?
Grillen (jangkrik), ein Insekt, das mit Grashüpfern verwandt ist. Die Männchen produzieren ein charakteristisches rhythmisches Zirpgeräusch. Heute Morgen, als ich die Badezimmertür öffnete, hörte ich eine Grille zirpen, aber ich konnte sie nicht sehen. Ich bin aufgestanden, um sie zu suchen und hörte zu. Ich öffnete den Wasserhahn, das Wasser floss und das Zirpgeräusch stoppte augenblicklich.
Außerdem Donner: eigentlich bin ich nicht überrascht, aber ich war so schockiert. Vor einigen Jahren war ich allein zu Hause, es regnete stark und die Blitze waren so angsteinflößend. Plötzlich knallte der Donner so laut und auf dem Parkplatz vor dem Haus lärmte plötzlich ein lauter Autoalarm. Ich habe mich so erschrocken.


4. Gibt es ein Geräusche, die dich an dein Zuhause/deine Reisen erinnern?
Die Flugzeuge, wenn ich nach Hause fliege. Das Motorrad – in meinem Dorf sind Motorräder die verbreitetsten Transportmittel, fast jedes Haus hat ein oder zwei oder drei Motorräder. In meinem Heimatland hörte ich die ganze Zeit ihr Geräusch.

5. Geräusche, an die du dich immer erinnern wirst? 
Die Stimme meiner Arbeitgeber*innen und ihrer Familie. Besonders die Art, wie sie meinen Namen aussprechen. Sie betonen ihn anders. Kleine zwitschernde Vögel, die Glocken, die an Fenstern hängen, die Geräusche sind so künstlerisch. 

YouTube-Links zu Videos von Meikhans Familie, die wahrhaftige Campusari-Performer*innen mit veröffentlichten Alben auf YouTube sind:  
MSB Aku Tak Mengapa
MSB Goyang Asoy
Tongkat Dan Batu
MSB Cinta Terhalang

 Meikhan on her Family singing tradition © Meikhan on relative rudy yulianto singing on youtube


Jora Lyns Songs

In Jora Lyns Tagebuch finden sich viele Gefühle, Emotionen und Gedichte, bei denen sich alltägliche Aufgaben mit besonderen Momenten und Erinnerungen verbinden, die ihr am Herzen liegen, obwohl sie weit entfernt von ihrer Familie auf den Philippinen lebt. Als begeisterte Konsumentin angloamerikanischer und philippinischer Popmusik hört Jora Lyn auch Musik, um sich zu entspannen und sich in eine hoffnungsvolle Stimmung zu versetzen. Ihr Lieblingslied dafür ist Engelbert Humperdincks Cover von Charles Aznavours Lied »She«. 

In ihren eigenen Worten:
Joralyn Fallera Mounsel ist geboren und aufgewachsen in Nord Cotabato auf den Philippinen, aber zog mit 22 in den Süden. Sie ist 31 Jahre alt, seit sechs Jahren eine Hausangestellte in Singapur. Sie schreibt Gedichte und Kurzgeschichten und liebt auch Musik.

1. Welche Geräusche hörst du ungern? 
Das Klingeln des Weckers, ich glaube, das ist das nervigste Geräusch, besonders wenn ich spät schlafen gegangen bin und morgens früh aufstehen muss. 
 

2. Was ist dein Lieblingsgeräusch?

Musik – ich liebe es, Musik zu hören, weil es meine Stimmung aufhellt, mich leichter und stressfrei fühlen lässt und mich sogar glücklicher macht. 
 

3. Was ist das überraschendste Geräusch? 
Starker Regen und Donner: das plötzliche Krachen des Donners bei starkem Regen lässt mich aufspringen. Deswegen denke ich, dass es das überraschendste ist ☺
 

4. Welches Geräusch bringt Erinnerungen zurück? 

Das Geräusch von Küchenutensilien: Es erinnert mich an eine wundervolle Zeit, die ich mit meiner Familie verbracht habe, weil wir immer gemeinsam essen, wenn ich auf die Philippinen zurückkomme. Diese Erinnerungen bleiben für immer in meinem Gedächtnis. Darauf freue ich mich bei jedem Urlaub, aber jetzt kann ich wegen des Ausbruchs von Covid nicht gehen.
 

Der Klang der Natur: der Klang der Natur erinnert mich an zu Hause. Das beruhigende Geräusch des Winds wie er durch die Blätter der Bäume weht und die singenden kleinen Vögel klingen so beruhigend, aber es sorgt dafür, dass ich an mein Leben zu Hause zurückdenke. 
Vogel: ich bin vorhin rausgegangen und habe diesen Vogelschwarm in einem Baum gesehen… als ob sie ein Festmahl veranstaltet hätten ☺

Zakirs Marathon-Soundtracks



Zakir, der einzige männliche Teilnehmer dieser kollaborativen Ethnografie, zeigt ein sehr abweichendes Bild des akustischen Lebens von Arbeitsmigrant*innen in Singapur. Seine langen Aufnahmen – manche dauern bis zu drei Stunden an – bieten einen reichen und schönen Soundtrack, der den Beobachtenden unbelastet von Bildern vielzählige Gelegenheiten zu vielschichtigen Imaginationen bietet.

Wir hören den nahen und fernen Verkehr auf der Schnellstraße. Während Bauarbeiter sich bereit machen, auf die vorwärts tuckernden Lastwagen zu steigen, verlassen Gruppen von bangladeschischen Bauarbeitern ihre Wohnheime, um zu den Baustellen ihrer Arbeitsplätze zu gelangen. Gesprächsfetzen – Anweisungen von chinesischen Bauunternehmen aus Singapur – mischen sich mit Baustellengeräuschen; Schweißgeräusche, das Zischen von Lötstellen, das Surren einer Säge, Rammen; schweres Heben von Stahl, Ziegeln und Mörtel. 

Hier und da sind Aufzugstüren zu hören, die sich zu dem bekannten Klingeln der Ankunft auf den verschiedenen Stockwerken öffnen und schließen sowie Verkehrsansagen des Nahverkehrssystems. Auch Unterhaltungen von Arbeiter*innen auf Bengalisch sind zu hören, wie sie verschiedene Arbeitsprozesse besprechen, aber auch (später) Lästereien und Essen. Jenseits der offensichtlichen aktivitätszentrierten und lineraren Ausdrücke von Sound, der Zeit durchkreuzt, ist es auch möglich, Räumlichkeit zu hören – das Stottern eines Motors aus nächster Nähe in schwülen Außenbereichen, das Gefühl höhlenartiger Räume, in denen Stimmen in einer mutmaßlich gigantischen Baustelle widerhallen; der Klang unbekannter, mysteriöser Objekte, die in einem trockenen, eingeschlossenen Innenraum herumgeschoben werden.

In seinen eigenen Worten:

Amrakajona Zakir Hossain Khokan ist ein Community Organiser und Change Maker. Er und ein ehrenamtliches, lokales migrantisches Team erzeugen Aufmerksamkeit, fördern Vielfalt und empowern migrantische Communities dazu, durch Literatur, Lesen, Fotografie, Filme, Blutspendeaktionen, Buchmessen, Podiumsdiskussionen und Bibliotheken. Sie organisieren Gedichtlesungen und Theateraufführungen, Kunstausstellungen, verlegen Bücher und sind in andere künstlerische Tätigkeiten der »Migrant Writers of Singapore« oder der bangladeschichen Buchmesse in Singapur, von »One Bag One Book« bis hin zum »Migrant Worker Photography Festival« involviert. Zakir ist preisgekrönter Poet und ein Koordinator für Qualitätscontrolling im Bausektor.
 
Frage: Gibt es Geräusche, die dich an zu Hause erinnern? 
A: Wie es klingt, wenn mein Sohn mich Abby ruft

Q: Und Geräusche, an die du dich für immer erinnerst?
A: Die Stimme meines Vaters. Wie er meinen Namen rief – Khokan.