Die älteste Schule Deutschlands
Das Paulinum-Gymnasium in Münster gibt es seit 797. Die Schule soll die älteste Schule in Deutschland sein. Der Missionar Liudger hat die Schule gegründet. Karl der Große hat ihm gesagt, er soll die christliche Religion im Münsterland unterrichten. Bis heute ist Münster ein aktives Zentrum der römisch-katholischen Kirche.
Das „neue Jerusalem“
1534 hat die religiöse Sekte der Wiedertäufer Münster kontrolliert. Sie nannten die Stadt „das neue Jerusalem“. Niemand durfte eigenen Besitz haben, und die Wiedertäufer haben alle Bücher bis auf die Bibel verbrannt. Außerdem wollten sie die Polygamie einführen. Ein Jahr später haben sie die Kontrolle über die Stadt verloren und wurden zu Tode gequält. Ihre Leichen hat man in Käfigen ausgestellt. Die Käfige kann man heute noch am Turm der Lambertikirche sehen.
Kleine Stadt mit großen Denkern
In Münster wohnen 280.000 Menschen – 47.000 davon sind Studenten. So hoch ist der Prozentsatz an Studenten in keiner anderen deutschen Stadt. Die Universität ist der größte Arbeitgeber der Stadt. Ein Viertel der Münsteraner studiert, lehrt, forscht oder arbeitet an der Universität. Papst Benedikt XVI (damals Kardinal Ratzinger) hat an der Universität Münster Theologie unterrichtet und er ist sehr gern mit seinem Fahrrad zur Vorlesung gefahren.
Fahrräder, wohin man sieht
In Münster gibt es geschätzte 500.000 Fahrräder. Das heißt, dass jeder Bewohner statistisch fast 2 Fahrräder besitzt. Es gibt über 300 km Fahrradwege in der Stadt. Es ist also keine Überraschung, dass der Deutsche Automobil-Club und der Deutsche Fahrrad-Club Münster schon oft zur fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands gewählt haben.
Eine Autobahn für die Schatzsuche
Der Fahrradweg um die Altstadt in Münster heißt „Promenade“. Er ist Münsters „Autobahn“ für Fahrräder. Aber bitte nicht die Hände vom Lenker nehmen! Das kostet 10 Euro. Am Wochenende findet auf der Promenade der größte Freiluft-Flohmarkt Europas statt. Tausende Schnäppchenjäger und Sammler besuchen diesen Flohmarkt.
Kunst im Park
Einmal alle zehn Jahre ist Münster 100 Tage lang der Gastgeber für die “Skulptur Projekte”. Das ist eine sehr wichtige internationale Ausstellung von zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. 2007 haben 550.000 Besucher aus der ganzen Welt 34 Kunstwerke von 36 Künstlern aus 14 Ländern gesehen. Einige Skulpturen bleiben permanent in der Stadt. Deshalb sind die Plätze und Parks in Münster ein großes Freiluftmuseum.
Kriminalität macht sich bezahlt
Die beliebteste deutsche Krimiserie heißt „Tatort“. Sie spielt in verschiedenen Städten in Deutschland und jeder deutsche Regionalsender produziert seine eigenen Folgen mit eigenen Kommissaren. Jeden Sonntag um 20.15 Uhr gibt es eine neue Folge der Serie. 10 Millionen Menschen sitzen vor dem Fernseher, wenn der “Tatort” aus Münster kommt.
Hier spielt Fußball nicht die Hauptrolle
Der Fußballclub Preußen Münster war 1951 deutscher Vizemeister und spielte 1963, dem Gründungsjahr der Bundesliga, in Deutschlands Topliga. Die Gegenwart sieht leider nicht so gut aus. Im Moment spielt die Mannschaft nur in der 3. Liga. Die Volleyballmannschaft der Frauen des USC Münster ist viel erfolgreicher. Sie hat schon 9 deutsche Meisterschaften und 4 Europapokale gewonnen.
Das Münsterland
Das Münsterland ist relativ flach und es gibt viele Burgen und Schlösser. Weil es nicht viele Hügel oder Berge gibt, haben die Adeligen Burggraben um ihre Burgen gegraben, damit die Feinde nicht in die Burg konnten. Das größte Wasserschloss ist das Schloss Nordkirchen. Es heißt auch „Westfälisches Versailles“.
Mach Platz, Seattle!
2004 hat Münster eine Ehrenauszeichnung bekommen: den LivCom-Preis. Der Preis geht an die lebenswerteste Stadt der Welt. Münster hat in der Kategorie der Städte mit 200.000 bis 750.000 Einwohnern gewonnen. Seattle und andere bekannte Städte kamen erst nach Münster. Münster hat von der Jury den Preis bekommen, weil die Stadt historisches Erbe in die Stadtkultur integriert und Umweltschutz groß schreibt.