Public Intervention
IF WALLS COULD TELL

IF WALLS COULD TELL
©Archiv M Kuball, Duesseldorf /VGBildKunst, Bonn 2024

Das Ars Aevi Museum der Zukunft mitgestalten

Museumsplatz, Vilsonovo Fußgängerzone

In Vorausschau auf die diesjährige Grundsteinlegung für den Neubau des Ars Aevi Museums für Zeitgenössische Kunst lädt der renommierte Düsseldorfer Konzeptkünstler Mischa Kuball mit seiner Kunstaktion im öffentlichen Raum "If Walls Could Tell" die Bürger*innen von Sarajevo Stadt vom 22. August bis Ende Oktober ein, für die Museumsausstellung drei weiße Wände als Referenz für die städtische Debatte um die kulturpolitische Bedeutung des künftigen Museumsquartiers und die Teilhabe am kulturellen Leben von Sarajevo zu gestalten.

Die internationale Sammlung zeitgenössischer Kunst Ars Aevi wurde 1993 als Akt der Solidarität der internationalen Kunstszene mit der Stadt Sarajevo gegründet, die während der (anti-) jugoslawischen Kriege der 1990er Jahre fast vier Jahre lang belagert und zerstört wurde. Sie zählt zu den bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst  in der gesamten Balkanregion und ist bis heute provisorisch im Rathaus Vijećnica der Stadt Sarajevo untergebracht. Der italienische Stararchitekt Renzo Piano entwarf bereits 1995 einen Museumsbau für die Ars Aevi Sammlung, der angrenzend an das Historische Museum Bosnien und Herzegowina und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalmuseum Bosnien und Herzegowina als Herzstück eines neuen Museumsquartiers die Vergangenheit und Zukunft verbinden soll.
30 Jahre nach Ende des Bosnienkrieges wurde 2023 mit Unterstützung von UNESCO, der italienischen Botschaft Sarajevo, der Stadt und des Kantons Sarajevo, der Gemeinde Novo Sarajevo sowie mit Fördermitteln der Europäischen Union und Spenden privater Geldgeber das weiterentwickelte Museumsprojekt vorgestellt, dessen Baubeginn für dieses Jahr geplant ist.

In Vorausschau auf dieses historische Ereignis in der Stadt- und Kulturgeschichte von Sarajevo lässt Mischa Kuball auf dem Platz des zukünftigen Ars Aevi Museums drei weiße Wände aufstellen und lädt die Bürger*innen der Stadt und Passant*innen ein, diese interaktiv als Projektionsfläche für ihre Gefühle, Gedanken und Vorstellungen für ein Museum der Zukunft zu nutzen.

Am 12. September wird Mischa Kuball in Paneldiskussionen mit der Leiterin des Ars Aevi Museums Senka Ibrišimbegović und namhaften Vertreter*innen der lokalen Kultur- und Kunstszene über die Frage, welche Rolle die drei Museen in der Stadt und Gesellschaft haben und wie sich das Ergebnis seines interaktiven Kunstprojekts kuratorisch in das Konzept der künftigen Aers Aevi Museumsausstellung einfügen lässt, wo es nach dem Ende der Kunstaktion einen dauerhaften Platz finden wird.

Mischa Kuball (*1959, Düsseldorf) arbeitet seit 1977 als Konzeptkünstler mit Fokus auf dem Medium Licht, um architektonische Räume sowie soziale und politische Diskurse zu erforschen. Seine Arbeiten reflektieren soziokulturelle Strukturen und architektonische Interventionen. In seinen politisch motivierten Partizipationsprojekten verschmelzen öffentlicher und privater Raum und bieten eine Plattform für die Kommunikation zwischen Publikum, Künstler, Werk und öffentlichem Raum. Er ist Professor für Kunst im öffentlichen Raum an der Kunsthochschule für Medien in Köln und wurde 2016 mit dem Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet.

Details

Museumsplatz, Vilsonovo Fußgängerzone



Preis: Eintritt Frei

+387 33 570 000