Kultur
Kultur Intensiv. Analyse des Städtebaus der NS-Zeit

Bibliothek des Goethe-Instituts Buenos Aires

Spannende Diskussionen, angeregter Austausch und das Lernen neuer Fakten und Fähigkeiten, all das wird durch die Veranstaltungsreihe „Kultur Intensiv“ erlebbar.

Die Reihe „Kultur Intensiv“ bietet einen Raum für Akteure der Zivilgesellschaft, der Gaming-Szene und KI, Kulturschaffende, Bibliothekar*innen, Verleger*innen, Autor*innen und Übersetzer*innen, um gemeinsam über aktuelle Themen zu diskutieren, welche sie in ihrer Tätigkeit beschäftigt. Kultur verbindet und bringt Menschen zusammen. Sein Sie dabei!

Üblich ist es, den Hang zum Monumentalen als wichtigstes Merkmal der NS-Architektur zu bezeichnen. Dies ist paradox, denn in dieser Weise wird diese Diktatur so erinnert, wie sie das wollte.

Der Städtebau – eher als die Architektur – war ein herausragendes Instrument derjenigen Diktatur, die die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit des 20. Jahrhunderts beging. Indem wir erforschen, wie etwa Wohnungen und Militärflughäfen, Dörfer und Industriestädte, aber auch Vernichtungs- und Zwangsarbeiterlager angekündigt, geplant und gebaut wurden, verstehen wir besser, wie die Nazis ihre Herrschaft stabilisieren, den Zweiten Weltkrieg auslösen und Länder wie Polen und die Sowjetunion mit einem Programm des Völkermords erobern konnten.

Die Präsentation stellt neue Tendenzen der deutschsprachigen Erforschung der NS-Diktatur vor. Sie greift dabei auf eingehende Studien über die weiteren Diktaturen jener Zeit zurück, zeigt kaum bekannte Bilder und sieht eine Diskussion mit dem Publikum vor.
 

Victoria Grau © Max Welch Guerra 2023

M.Sc. Victoria Grau (Frankfurt am Main) studierte Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar und am University College Dublin (Irland). Seit 2022 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Professur Raumplanung und Raumforschung der Bauhaus-Universität Weimar in Forschung und Lehre tätig. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Zusammenhang von Planung, Politik und Wirtschaft in europäischen Metropolen im 20. und 21. Jahrhundert. Ihr Promotionsprojekt widmet sich der Entwicklung von Städtebau als Disziplin, Wissenschaft und Politikfeld zwischen 1919 und 1935, mit besonderem Fokus auf die Zeit der NS-Diktatur in Deutschland. Seit 2022 ist sie Mitglied in der Forschungsgruppe „Städtebau des Nationalsozialismus im Kontext europäischer Diktaturen (1933-1945)“.
 

Max Welch Guerra © Max Welch Guerra 2023

Prof. Dr. habil. Max Welch Guerra (Santiago de Chile) studierte Politische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin, wurde promoviert und habilitierte sich an der Fakultät Planungs- und Gesellschaftswissenschaften der Technischen Universität Berlin. Seit 2003 leitet er – mittlerweile als Senior-Professor – den Lehrstuhl Raumplanung und Raumforschung an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. Er gründete und leitet die Studiengänge B.Sc und M.Sc. Urbanistik und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Dokumentationszentrums „Ehem. Reichsparteitagsgelände Nürnberg.“

Max Welch Guerra war 2001 und 2002 Leiter des Walter-Gropius-Lehstuhls Facultad de Arquitectura y Urbanismo der Universidad de Buenos Aires.
 

Adrian Gorelik © Angelika Leuchter

Adrián Gorelik (Mercedes, Buenos Aires) hat Architektur und Geschichte an der Universität Buenos Aires studiert. Aktuell arbeitet er als Wissenschaftler am CONICET-Forschungszentrum und hat einen Lehrauftrag an der Nationalen Universität von Quilmes. Dort leitet er auch das Zentrum für Geistesgeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die städtische Kulturgeschichte und die intellektuelle Geschichte des Denkens über die Stadt in Lateinamerika. Adrián Gorelik war Mitglied des Verwaltungsrats der Zeitschrift “Punto de Vista” und ist derzeit Mitglied des Verwaltungsrats von “Prisma. Revista de historia intelectual”. Er erhielt ein Guggenheim Stipendium und war war Simón-Bolívar-Professor an der Universität Cambridge und Mitglied des Wissenschaftskollegs in Berlin.

Adrián Gorelik schrieb mehrere Büchern u.a. La grilla y el parque. Espacio público y cultura urbana en Buenos Aires (Buenos Aires, 1998; englische Fassung 2022); und La ciudad latinoamericana. Una figura de la imaginación social del siglo XX (Buenos Aires, 2022; portugiesische Ausgabe 2024). 

Details

Bibliothek des Goethe-Instituts Buenos Aires

Av. Corrientes 343
C1043AAD Buenos Aires

Sprache: Spanisch
Preis: Freier Eintritt

Keine Anmeldung notwendig