Ein poetischer Dokumentarfilm über Franz Kafkas Liebe zum Kino
Franz Kafka war ein regelmäßiger Kinogänger, der dem Kino mit cinephiler Freude, aber auch kritischem Blick gegenüberstand. Notizen über Filme, die er gesehen hat, finden sich in seinen Tagebüchern und Korrespondenzen. Wir zeigen Hanns Zischlers audiovisuell-dokumentarische Spurensuche, sowie einige der von Kafka erwähnten Filme mit einer kurzen Einführung von Flora Roussel, Forscherin in Vergleichender und Allgemeiner Literaturwissenschaft, Germanistik und Ostasienwissenschaften, sowie Lehrerin für Literatur und Zweitsprache am LaSalle College in Montreal:
Kafka geht ins Kino
Regie: Hanns Zischler
Deutschland, 2002
DVD, 55 min.
Während der Arbeit an einem Fernsehfilmprojekt über Franz Kafka, entdeckte der deutsche Schauspieler Hanns Zischler eine Reihe leidenschaftlicher Aufzeichnungen in Kafkas Tagebüchern über seine Kinobesuche. Zischler, der auch ein Buch mit dem gleichnamigen Titel verfasste, verbrachte die nächsten fünfundzwanzig Jahre damit, Archive und Bibliotheken zu durchsuchen, um viele der mittlerweile verschwundenen Filme ausfindig zu machen, die Kafka in seinen Tagebüchern erwähnte. Das Ergebnis ist eine geistreiche Spekulation über die Faszination des Schriftstellers für das Filmische und Zischlers Faszination für Kafka. „Kafka Goes to the Movies“ widmet sich den zahlreichen Versuchen, Kafkas Werk für ein Filmformat zu adaptieren, und untersucht dabei die Beziehung, ob imaginär oder real, zwischen dem gefeierten Schriftsteller und einem revolutionären neuen Medium des Films.
Diese Veranstaltung wird präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Museum of Jewish Montreal / Musée de Montreal Juif.
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