Autor*innen-Gespräch Maria Hofer (AT) vorgestellt von Peter Strassegger (NO)

Maria Hofer (AT) vorgestellt von Peter Strassegger (NO) ©Kapittel

Fr, 20.09.2024

13:00 – 14:00 Uhr

Kapittel-Festival

Maria Hofer (AT) vorgestellt von Peter Strassegger (NO)

Autor*innen-Gespräch

Seit Generationen wird das Element Arsen aus den Höhlenwänden der Alpen gewonnen und verspricht seit geraumer Zeit glatte Haut und volles Haar – sowie das Salz auf dem Brot. Auch wenn Maria Hofers Roman Arsen heißt und seine Hauptfiguren in das malerische Alpendorf Arndorf lockt, könnte es genauso gut um andere Stoffe gehen, sofern sie auf alten Traditionen beruhende Wunderheilungen versprechen.

Maria Hofer wurde 1987 in Österreich geboren und studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien. Im Jahr 2017 sorgte sie mit ihrem Reisetagebuch über einen Urlaub in Marokko für Aufsehen. Ihr Debütroman Jauche, (Dahimène Edition) erschien 2015 und ihr neuestes Buch Arsen, wurde mit dem Literaturpreis „Schreiberei“ der Steiermärkischen Sparkasse 2023 ausgezeichnet. Außerdem veröffentlichte sie Artikel im VICE-Magazin und literarische Texte in The Gap und im SORT Magazine.

In Arsen schreibt Hofer auf freche und skurrile Weise und mit raschem Tempo über das scheinbar authentische und perfekte Leben in den Bergen und über Menschen, die auf der Suche nach der idealen Gemeinschaft sind. Ein Bergdorf wird zur letzten Bastion totaler Authentizität stilisiert, zu einem Sehnsuchtsort für alle, die von der Einfachheit vergangener Zeiten träumen, nach harter Arbeit und Gemeinschaft – doch der Schein trügt. Das scheinbar idyllische Leben ist nur das Ergebnis, das Produkt, von ausgeklügeltem Marketing und entpuppt sich als Utopie. Arsen ist eine Gesellschaftssatire, die mit dem Genre spielt: ein Anti-Heimat-Roman, wie es auf dem Buchrücken geschrieben steht, oder eben doch ein Heimat-Roman? Hofer rechnet mit österreichischen Eigenheiten wie Trachtenkult und Zirbenschnaps ab, sowie mit modernen Phänomenen, wie Influencern und grenzenloser Kommerzialisierung ab. Nicht umsonst hat man Hofer als „Thomas Bernhard auf Speed“ bezeichnet.

Im Rahmen von „Unterwegs nach Leipzig“ während des Kapittel-Festivals, trifft sie Peter Strassegger, der in Österreich geboren und aufgewachsen ist, bevor seine Familie nach Norwegen zog. Gemeinsam sprechen sie über den durchkapitalisierten Alpentourismus, in dem alles Authentische als Ware an sehnsüchtige Touristen verkauft wird, die auf der Suche nach einem höheren Sinn im Leben sind.

Im Gespräch treffen Sie:
Maria Hofer, Autorin (AT)
Gesprächsleiter: Peter Strassegger, Autor und Psychologe (NO)

Das Gespräch wird auf Deutsch geführt und ins Norwegische gedolmetscht.

Ort: Kinosaal 5
 

Zurück