Filmfestival, Ausstellung und Workshop Das 16. DMZ International Documentary Film Festival

Heinz Emigholz: „Filmographie als Autobiographie“

Das 16. DMZ International Documentary Film Festival zeigt eine Retrospektive von Heinz Emigholz, dem „Meister des Architekturfilms“. Unter dem Titel „Filmographie als Autobiographie“ werden 14 seiner Dokumentarfilme gezeigt. Zeitgleich ist die Ausstellung „Oblique Vision“ mit über 600 Zeichnungen des Künstlers und Filmemachers zu sehen, in Kooperation mit dem Goyang Künstlerresidenzprogramm Haeum. Unter dem Titel „Drawing Masterclass: Inside the world of Artist's Dreams and Unconscious“ wird am 28. September 2024 zudem eine Zeichen-Masterclass mit Heinz Emigholz stattfinden.

Das vielfältige Werk von Heinz Emigholz umfasst Filme, Zeichnungen und zahlreiche Texte. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung als Typograph und Illustrator, sowie ein Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft. Gegen Ende der 1960er-Jahre wandte er sich schließlich dem Film zu, einer Leidenschaft, die er bis heute fortsetzt. Bekannt wurde er vor allem für seine häufig experimentellen Architekturfilme, die sich oftmals mit der Geschichte der architektonischen Moderne befassen.

Mit Unterstützung des Goethe-Instituts Korea werden beim 16. DMZ International Documentary Film Festival neben Heinz Emigholz‘ frühem Schlüsselwerk Arrowplane (1974) und der weltweiten Premiere seines neuesten Films The Suit (2024) auch ausgewählte Werke aus den Reihen „Architektur als Autobiographie“, „Streetscapes“ und „Photographie und jenseits“ gezeigt. 

Arrowplane (1974)
In Arrowplane werden drei Landschaften per Kameraschwenk in einem 180-Grad-Panorama dargestellt. Darunter sind eine hügelige Wiese nahe Horneburg in Niedersachsen, ein Nordseestrand in Dänemark und die Häuserkulisse Hamburgs. Das Besondere dabei ist die Aufnahmetechnik des Films: Die Sequenzen wurden mit einem festen Stativ aufgenommen, wobei der Kamerawinkel jeweils um 3 Grad verschoben wurde, um das 180-Grad-Panorama zu ermöglichen. Zusätzlich wurde die Reihenfolge der einzelnen Bilder untereinander gemischt. Dadurch entsteht die Illusion einer vielschichtigen Landschaft, die in der Realität nicht bestehen könnte.  

The Suit (2024)
In der Fortsetzung von The Lobby (2020) kehrt John Erdman zu seiner Rolle als „Alter weißer Mann“ zurück. In der Sci-Fi-Komödie trifft er auf eine deutsche Kamerafrau und eine Roboterversion seiner selbst aus der Vergangenheit. Gemeinsam besprechen sie Themen wie die Absurdität des Mensch-seins und die Ungewissheit der Zukunft. Auch um Fragen über Architektur, Ernährung, oder eine mögliche Apokalypse wird dabei kein Bogen gemacht.

Das 16. DMZ International Documentary Film Festival findet vom 26. September bis zum 2. Oktober 2024 in Goyang statt. Gezeigt werden neben den Werken von Heinz Emigholz um die 120 aktuelle Dokumentarfilme aus dem In- und Ausland. Nähere Information zu den weiteren Programmpunkten finden Sie auf der offiziellen Website des Festivals.

Zurück