Installation „Invisible/Visible - relation and process“

"Invisible/Visible - relation and process" von Keiji Uematsu und Nobuko Watanabe, Foto: Goethe-Institut Villa Kamogawa "Invisible/Visible - relation and process" von Keiji Uematsu und Nobuko Watanabe, Foto: Goethe-Institut Villa Kamogawa

Fr, 22.11.2024 –
Di, 31.12.2024

Goethe-Institut Villa Kamogawa

“Kunst am Bau” ist die Idee, einen bestimmten Prozentsatz der Baukosten von öffentlichen Gebäuden für Kunst aufzuwenden. In Deutschland beschloss das Parlament 1950, bei allen Bundesaufträgen für Baumaßnahmen grundsätzlich einen Betrag von mindestens 1% der Bausumme für Werke bildender Künstler*innen vorzusehen. Diese gesetzliche Regelung sollte das von den Nationalsozialisten zur Verödung gebrachte Kulturleben mit neuen Impulsen versehen.
An diese Idee knüpfen wir an mit dem Werk “Invisible/Visible - relation and process“ von Keiji Uematsu und Nobuko Watanabe, Es besteht aus sechs Zeichnungen bzw. Collagen. Die Originale befinden sich im Inneren des Gebäudes, aber Reproduktionen der sechs Werke werden vergrößert an der Südfassade der Villa Kamogawa installiert, an der Stelle der Reparatur.

Die zickzackförmigen Nähmaschinenstiche, die Watanabe auf der im Laufe der Zeit verwitterten Oberfläche der Außenwand aufbringt, erinnern an hastig angebrachte „Flicken“. Uematsus Zeichnungen entstehen aus seinem Interesse an Schwerkraft und Anziehungskraft und beschäftigen sich mit materiellen Objekten wie Meteoriten und schwebenden Steinen, schließlich mit von Steinen gezeichneten Kreisen, deren spirituelle und unsichtbare Umrisse er damit thematisiert.
Die sechs Werke veranschaulichen ironisch die Funktion und Wirkung der restaurierten Fassade (Wind- und Regendichtheit) und erinnern gleichzeitig an die Verspieltheit eines Künstlerhauses. Die Installation an der Fassade und die Originale im Inneren geben der Villa Kamogawa ab dem 22. November ein neues kulturellen Profil: sichtbare und unsichtbare Beziehungen und Prozesse rücken in den Mittelpunkt unserer Arbeit.
 

Keiji Uematsu © Takuma Uematsu Keiji Uematsu © Takuma Uematsu


Keiji Uematsu
Geboren 1947 in Kobe, Japan, schloss 1969 sein Studium an der Pädagogischen Fakultät der Universität Kobe im Fachbereich Bildende Kunst ab. Im selben Jahr hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie 16 (Kyoto) und wurde 1974 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Kobe ausgezeichnet. Im folgenden Jahr reiste er nach Westdeutschland. 1976 hatte er im Stockholmer Museum für moderne Kunst (Schweden) seine erste Einzelausstellung im Ausland. 1988 wurde er ausgewählt, um Japan auf der 43. Biennale von Venedig zu vertreten. 1990 gewann er den Großen Preis bei der 12. Kobe Sumarikyu Park Contemporary Sculpture Exhibition. 2013 erhielt er den 38. Nakahara-Teijiro-Preis. Im Jahr 2022 wurde ihm der Kulturpreis der Präfektur Hyogo verliehen.
Durch ein breites Spektrum an Aktivitäten wie Skulptur, Fotografie, Video und Performance sowie Installationen aus Stein, Holz, Stoff, Eisen, Glas und anderen Materialien schafft er immer wieder Werke, die die Struktur, die Existenz und die Beziehungen der Welt durch die Gesetze der unsichtbaren Kräfte wie Schwerkraft, Spannung und Anziehung offenlegen. Mit einem einfachen Interesse an der Menschheit, der Erde und dem Kosmos hat er eine Reihe von Werken geschaffen, die sein Publikum den Raum und die Beziehung zwischen Menschen und Objekt mittels des eigenen Körpers erfahren und erfassen lassen.
Zu seinen wichtigsten Einzelausstellungen gehören: 1981, PS1 New York; 1997, 2006, Otani Memorial Art Museum, Nishinomiya City. 2003, Kitakyushu Municipal Museum of Art. 2021, „Ways of Touching the Invisible-Intuition“, Ashiya City Museum of Art. 2022, „An Invitation to a Nonsensical Journey - Dream of Seeing“, Kirishima Art Forest. Zu seinen Gruppenausstellungen gehören „performing for the camera“, Tate Modern, London, 2016, “Travelers: stepping into the unknown”, National Museum of Art, Osaka, 2018, „Photography and Language“, MoMA, New York, 2024; und viele andere.
Uematsu hat derzeit ein Studio in Minoh, Osaka, und stellt weiterhin international in Museen, Galerien und öffentlichen Räumen in Japan und im Ausland aus.
Zu den wichtigsten öffentlichen Sammlungen gehören: das Museum of Modern Art, Kanagawa & Hayama; das National Museum of Art, Osaka; Hyogo Prefectural Museum of Art; Otani Memorial Art Museum, Nishinomiya City; Nakanoshima Museum of Art, Osaka; Kyoto City KYOCERA Museum of Art; Moderna Museet in Stockholm; das Museum of Modern Art, New York; Cartier Museum of Modern Art; Lenbach Museum München, Sammlung Pinault, und viele andere.
 

Nobuko Watanabe © Takuma Uematsu Nobuko Watanabe © Takuma Uematsu


Nobuko Watanabe
Geboren 1948 in Chiyoda-ku, Tokyo. Aufgewachsen im Westjapan (Region Kansai), schloss sie 1971 ihr Studium an der Souai Women's University mit einem Abschluss in Klavier an der Abteilung für Instrumentalmusik der Fakultät für Musik ab. Von Kindheit an nahm sie an Malkursen teil und arbeitet bis heute parallel zur Musik auf dem Gebiet der Kunst. Um 1997 begann sie, Werke mit einer sehr einfachen Struktur zu schaffen, die aus einem Rahmen besteht, der mit Baumwollstoff in einer einzigen Farbe oder einem Streifenmuster bespannt ist. Die schön geschwungenen Oberflächen, die durch die Spannung des Stoffes entstehen, laden den Betrachter ein, durch eine Welt voller Farbe in das tiefe Innere des Werks einzudringen.
1998 hatte sie ihre erste Einzelausstellung mit Elke Zanda im Japanischen Kulturinstitut in Köln, Deutschland. Im darauffolgenden Jahr, 1999, stellte sie ihre Werke in Galerien wie der Shinanobashi Gallery 5 (Osaka) und der Galerie Kiki Maier-Hahn (Düsseldorf) aus. Seitdem hat sie an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Japan, Deutschland, Frankreich und Südkorea teilgenommen und ihre Werke ausgestellt. 1997 gewann sie den Excellence Prize bei der ABC Art Competition und 1999 den Grand Prize bei der 10th Yoshihara Jiro Prize Art Competition.
Zu den wichtigsten öffentlichen Sammlungen gehören das Ashiya City Museum of Art, das Nishinomiya City Otani Memorial Art Museum, die Präfektur Osaka, das Japanische Kulturinstitut in Köln, das International Art Centre Aomori, das Asago Art Forest Museum, das Kitakyushu Municipal Museum of Art, das Kawamura Memorial DIC Museum of Art, das Shiga Prefectural Museum of Art, das Hyogo Prefectural Museum of Art.

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