Im Rahmen von Ecological Futures
Mit ARCH+, Jörg Leeser/BeL mit Student:innen der HSD Peter Behrens School of Arts, Planbude, raumlabor und María García Pérez (Maria Dilemas) und Metropoliz/MAAM
Programm
11:00 Uhr - Öffentliche Führung durch Giorgio de Finis im Metropoliz/MAAM
12:30 Uhr -
Un’altra Casa, Eröffnung der Installationen und Projektpräsentation
13:30 Uhr - Pranzo meticcio
14:30–17:30 Uhr -
Un’altra Casa, Siebdruckwerkstatt mit raumlabor
Wohnungsnot und steigende Mietpreise, angeheizt durch die Touristifizierung der Stadt Rom und die Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus, fallen zusammen mit einem sich verändernden Klima, mit Hitzewellen und Überflutungen. Stadtgesellschaften und insbesondere ihre marginalisierten Mitglieder stehen am stärksten unter sozialem Druck und spüren die Auswirkungen des Klimawandels am deutlichsten.
Un’altra Casa sucht im Metropoliz/MAAM im Dialog mit seinen Bewohner*innen und im Netzwerk mit Initiativen nach Praktiken, Erfindungen und Denkanstößen, in denen Visionen für ein anderes Zusammenleben in der Stadt, für die Aneignung und Umnutzung des urbanen Raums und so auch für eine andere Gesellschaft durchscheinen.
Metropoliz/MAAM
Das Metropoliz ist eine besetzte, ehemalige Fabrik an der Via Prenestina in Tor Sapienza in der Peripherie Roms. Sie wurde 2009 besetzt und bietet heute etwa 200 Menschen ein Zuhause. 2012 wurde dort das MAAM, das Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz geschaffen. Dieses Museum verwandelte nach und nach große Teile des Areals in eine Galerie zeitgenössischer Kunst, wobei die Bewohner*innen zu Co-Kurator*innen des Museums und so auch ihres eigenen Wohnortes wurden. Die Kunstwerke des MAAM prägen aber nicht nur die besondere Ästhetik des Ortes, sondern boten als Aufsehen erregendes Kulturprojekt auch Schutz vor einer Räumung.
In diesem Jahr hat die Stadt Rom entschieden, die Besetzung zu legalisieren und vor Ort Wohnungen zu errichten. Auch das MAAM soll erhalten bleiben und Teil der Museen der Stadt Rom werden. Das Metropoliz steht vor einer tiefgreifenden Veränderung.
Diesen Moment, bevor Bagger rollen und Kräne in den Himmel wachsen, nutzt
Un’altra Casa, um gemeinsam mit Bewohner*innen, Initiativen und Aktivist*innen der urbanen Praxis darüber nachzudenken, welche architektonischen, ästhetischen und sozialen Qualitäten das Metropoliz auszeichnen – und wie sie in das neue, „andere Haus“ übertragen werden können.
Ecological Futures
Un’altra Casa ist Teil von
Ecological Futures.
Ecological Futures bringt über das Netzwerk der Goethe-Institute in unterschiedlichen Städten weltweit Akteure aus Urbaner Praxis, aus Kunst und Kultur und Stadtbewohner*innen zusammen. Anhand von konkreten lokalen Situationen wird miteinander gelernt und Lösungsansätze für ökologische und soziale Probleme erarbeitet. Gemeinsam werden Praktiken entwickelt und Ideen verwirklicht, die eine sozio-ökologisch lebenswerte Zukunft formulieren und als Modell und Inspiration für andere Orte genutzt werden können.
Un’altra Casa geht aus einer langjährigen Auseinandersetzung des Goethe-Instituts Rom mit den widerständigen urbanen Praktiken und informellen Commons der Stadt hervor. Es agiert innerhalb bestehender Netzwerke, Strukturen und Prozesse und ist selbst als offener Prozess zu verstehen, der über das Jahr 2024 hinausgehen wird. Die Zwischenergebnisse dieses Prozesses werden mittels Workshops und Installationen am 16. November im Metropoliz/MAAM und am 18. November im Goethe-Institut Rom vorgestellt.
Ecological Futures ist ein gemeinsames Projekt von ARCH+ und dem Goethe-Institut. Das Pilotprojekt
Un’altra Casa entsteht in Kooperation mit dem Metropoliz/MAAM, Museo delle periferie und der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.
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