Filmvorführung Ellbogen

Filmstill Ellbogen © ArtHood Entertainment

Do, 23.01.2025

18:00 Uhr EDT

Cinémathèque québécoise

Achtung Film!

Basierend auf dem preisgekrönten Roman „Ellbogen“ von Fatma Aydemir ist Aslı Özarslans Spielfilmdebüt ein gekonntes und intensives Porträt einer jungen Frau, die darum kämpft, sich in einer Gesellschaft zu behaupten, die sie ausgrenzen will: 

ELLBOGEN
Regie: Aslı Özarslan
Deutschland 2024
86 Min.
Mit Melia Kara, Jamilah Bagdach, Asya Utku, Nurgül Ayduran, Jale Arikan, Mina Özlem Sağdiç, Doğa Gürer, Ercan Karaçayli

Die 17-jährige Hazal ist eine türkisch-deutsche Teenagerin, die in Berlin lebt und von einer Zukunft außerhalb der elterlichen Bäckerei träumt. Trotz aller Bemühungen um einen Ausbildungsplatz lassen ihr ihre mittelmäßigen Noten und die vielen abgelehnten Bewerbungen kaum Zukunftsaussichten. An ihrem 18. Geburtstag will sie dem Alltag entfliehen und mit ihren Freunden in einem Club feiern. Als die Mädchen vom Türsteher abgewiesen werden, ist ihnen nicht mehr nach Feiern zumute. Auf dem Heimweg werden sie in der U-Bahn von einem Fremden belästigt und die Situation eskaliert – mit tödlichen Konsequenzen.
 
„Hazal ist schwer zu greifen in ihrer jugendlichen Rebellion und Trotzigkeit. Melia Kara verleiht dieser oft noch kindlichen und dann so entschlossenen Figur eine vielschichtige Authentizität. Man folgt ihr durch dunkle Gassen und in schummerige Räume ebenso wie in ihr getriebenes Inneres, das nicht weiß, wo es hinsoll. Es ist ein erschütternder Film, für den man sich – um Hazal und der deutschen Gesellschaft willen – ein gutes Ende wünscht.“ (epd Film)

Ellbogen feierte seine Premiere in der Sektion „Generations“ der 74. Berlinale und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Frankfurter Buchmesse 2024 für beste Adaption.

 

Aslı Özarslan wurde in Berlin geboren. Sie studierte Theater- und Medienwissenschaften an der Universität Bayreuth, Philosophie und Soziologie an der Université Paris-Sorbonne (Paris IV) und Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. 2009 drehte sie ihren ersten Kurzfilm. 2012 entstand für die Humboldt-Box die 11-minütige Videoinstallation Kanak Sprak Bist Du, in der sie sich mit dem deutschen Dialekt von Jugendlichen in multiethnischen Vierteln beschäftigt. Ihr Film Insel 36 (2014) und ihr Abschlussfilm Dil Leyla (2016) wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Fatma Aydemir, geboren in Karlsruhe, lebt in Berlin und arbeitet als Journalistin, Publizistin und Redakteurin. Ihr Debütroman Ellbogen erschien 2017 im Hanser Verlag und wurde mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Franz-Hessel-Preis für das beste Debüt ausgezeichnet. 2019 hat sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah die Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum herausgegeben. Aydemirs zweiter Roman Dschinns ist 2022 bei Hanser erschienen und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Eine englische Übersetzung von Jon Cho-Polizzi wurde im September 2024 von der University of Wisconsin Press veröffentlicht.
 

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