Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Lina Hermsdorf
Goethe/Gasworks Residency 2016

A photo of a speaker and a window as part of her exhibition Lisa Hermsdorf

Während ihrer Residenz vertiefte sich Lina Hermsdorf in die Gasworks-Archive mit vergangenen Ausstellungen und Residenzen, um die Nutzung und Interaktion aktueller und bisheriger Gäste mit Gasworks zu erkunden und die Rolle der Organisation als lebendiges und wartungsbedürftiges System zu untersuchen. 

Auf Grundlage ihrer bisherigen Projektarbeit entwickelte sie anhand der Rohdaten des Gasworks-Gebäudes – unter anderem zur Effizienz des Heizungssystems, zum Gas- und Stromverbrauch sowie zu den Arbeitsstunden und Finanzmitteln, die für den Unterhalt und reibungslosen Betrieb der Organisation erforderlich sind – ein Arbeitsumfeld, das zwischen performativer Struktur und Installation wechselt. Als zentrales Element der Wartungsbedürftigkeit innerhalb einer Organisation und einer Studioumgebung wählte Lina die Kaffeemaschine, die sie sowohl als aktivitätsfördernde Einheit als auch als Objekt, das Menschen zusammenbrachte, wahrnahm und dass sich nach dem Auseinanderbauen selbst als komplexes System erwies. Lina produzierte zudem eine Kollage mit Bildern der Mütter von Gasworks-Mitarbeiter*innen und -Künstler*innen und knüpfte damit an die Eröffnungsausstellung von Gasworks an, die sich mit den Vätern der damaligen Bewohner*innen des Gebäudes beschäftigte. 
 
Während ihrer Gasworks-Residenz nahm Lina an zahlreichen geplanten Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Meetings teil. Auf diese Weise konnte die Künstlerin sich selbst und ihre Arbeit Vertreter*innen der lokalen Kunstszene vorstellen und dem Londoner Publikum Gelegenheit geben, sich mit ihrem Werk vertraut zu machen. Im Dezember beteiligte sich Lina an den Winter Open Studios und öffnete gemeinsam mit anderen Residenz-Künstler*innen ihre Studios für die Öffentlichkeit. 
 
Lina Hermsdorfs essayistische Werke, die sie häufig im Rahmen von Lecture Performances oder Installationen präsentiert, widmen sich Fragen der Epistemologie im Zusammenhang mit dem kybernetischen Paradigma. Nach ersten Erfahrungen am Theater wandte sie sich immer mehr den Bildenden Künste zu. In ihrer Praxis bedient sie sich multidisziplinärer Verfahren und setzt sich mit narrativen Strategien auseinander. Zu ihren Protagonist*innen gehören Menschen, Süßwasserlebewesen und technologische Geräte, die Geschichten erzählen: Es geht um Alterungsprozesse, Diäten, Herkunft, Fitness, Generationenwechsel, Unsterblichkeit, Grüntee und Entropie. Die Einheiten befinden sich im ständigen Wandel und in (Ver)Lernprozessen, passen sich an jedes neue Umfeld an und reagieren auf ihre architektonische Umgebung. 
 
Lina Hermsdorf studierte Theater an der Universität Gießen und Freie Bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt. Ihre Werke präsentierte sie unter anderem im Rahmen folgender Ausstellungen: Artworks London (2017), Salon Kennedy, Frankfurt (2016), Good Forever, Düsseldorf (2016), Atlas Economy, Mélange, Köln, und Human Resources, Los Angeles (2016), Museum Abteiberg Mönchengladbach (2016), BlockUniverse, London (2016), Minibar, Stockholm (2015), Yvonne Lambert, Berlin (2015), Kunsthalle Baden-Baden (2015), Rowing, London (2015) und Taylor Macklin im Rahmen des Contemporary Art Weekend in Zürich (2015). Sie gründete zudem das Kollektiv Atlas Economy, das als Marke genutzt oder übernommen werden kann, um Projekte in den Bereichen Künste, Soziologie, Wissenschaft, Architektur oder Politik zu realisieren. 
 
Mehr über Ihre Arbeit auf der Gasworks-Website oder auf Linas Vimeo-Seite. 
 
Die Residenz fand vom Oktober bis zum Dezember 2016 statt. 
 
Eine Kooperation zwischen Gasworks und dem Goethe-Institut London. 
Back to Residencies – Home
Top