Populismus und nationalistische Parolen stellen derzeit in vielen Ländern den europäischen Gedanken infrage. Gerade in Polen ist die Europaskepsis besonders ausgeprägt. Wie verändern sich angesichts dieser aktuellen politischen Ereignisse die Gesellschaft und der Alltag in Polen? Und wie gehen Kulturschaffende mit diesen Themen um? Aufgrund der Zunahme national-konservativer Töne fragt radioeins nach den Auswirkungen der verbreiteten Europakritik in Polen und richtet den Blick dabei besonders auf die Kulturszene der Stadt. Dabei werden auch diesmal wieder Künstler*innen, Journalist*innen und Bürger*innen ein aktuelles Stimmungsbild der Stadt zeichnen.
Deutsch-polnische Begegnungen
Vom 16. bis 19. Oktober ist das Goethe-Institut Warschau Gastgeber und mit seiner Bibliothek Sendestudio der jüngsten Radiobrücke. Wiederum wird, in Zeiten politischer Misstöne, ein Alltag hinter der Nachrichtenrealität hörbar. Im Zentrum der Berichte und Interviews stehen deutsch-polnische Begegnungen, wie zum Beispiel der Besuch bei einem deutsch-polnischen Paar in Warschau. Neben der Erörterung von bilateralen Klischees geht es aber auch um die lebendige Kulturszene der Metropole: Der polnische Film erlebt gerade eine Renaissance und in Warschau lässt es sich mindestens genauso gut feiern wie in Berlin.
Von der Akropolis zum Bosporus
Die Radiobrücke hat sich bereits 2014 als erfolgreiches Format etabliert. Damals wurde im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien aus dem Goethe-Institut São Paulo gesendet und mit Interviews, Reportagen und Features ein hintergründiges, vielstimmiges Bild der Metropole und ihrer Bewohner*innen für die Hörer*innen in Berlin und Brandenburg gezeichnet
Im Jahr 2015 folgte eine Radiobrücke in Athen. Zu Hochzeiten der Schuldenkrise fingen die Reporter*nnen und Reporter Meinungen der Griech*innen über Deutschland ein und thematisierten die Lage der Geflüchteten am Mittelmeer. Ein ähnliches Nebeneinander von politischer Unruhe und pulsierender Kultur transportierte auch die Radiobrücke Istanbul (2016). Neben den Auswirkungen des Flüchtlingsabkommens zwischen EU und Türkei auf den Alltag am Bosporus stand eine Kunstszene zwischen Tradition und Moderne im Fokus.