Deeb Elqumssan (Gaza / Palästinensische Gebiete), Schaubude Berlin (Deutschland), FILM RISS THEATER (Deutschland), Ro'ya Association for Development Abilities (Gaza / Palästinensische Gebiete)
In “Tausendundeine Nacht“ erzählt eine mutige Frau um ihr Leben. Ihre Hinrichtung droht, wenn Scheherazades Geschichten den Sultan nicht packen. Literatur dient als lebenserhaltende Maßnahme, ob im politisch bedingten Lockdown oder dem der Pandemie.
In diesem Erzählformat entstehen Geschichten sowohl inszeniert, als auch spontan aus dem Augenblick heraus und verbinden Objekttheater mit dazu geschalteten Performer*innen aus Gaza und Berlin. Eine Art Film, der gerade live entsteht und in dem sich die 4.000 km voneinander entfernten Schauspieler*innen treffen. Auch Gegenstände, Fundstücke von beiden Seiten, werden zu Mitspielenden. Was eben noch eine Teetasse war, wird zum Meer auf das man hinausfährt, ein Löffel wird zum Raumschiff, mit dem man abhebt.
So erstrecken sich die Geschichten über mehrere Genres und über politische Grenzen hinweg. Wo Worte nicht ausreichen, werden andere Elemente zum Kommunizieren eingesetzt: Körper- sowie Fantasiesprache, Musik und vor allem Bilder und Projektionen, die Alltagsgegenstände zu Protagonist*innen werden lassen. Die Geschichten entstehen im Moment, zuweilen sogar mit Hilfe des Publikums. Scheherazade ist auf beiden Seiten des visuell-sinnlichen Kosmos zuhause. Ob sie mit ihren Geschichten das Herz des Sultans erreicht oder den Kopf verliert, darüber entscheidet das weltweite (voraussichtlich) virtuelle Publikum.
Konzept, künstlerische Leitung, Objekttheater: Deeb Elqumssan, Miriam Sachs |
Mit: Uta Zech, Mohamed AlGoul, Fidaa Alzaanin, Andrea Mincione |
Livestream Edition: Emre Birismen |
Musik: Kerstin Kaernbach |
Weitere Kooperationspartner: BLO-Ateliers, Berlin-Lichtenberg |
Gefördert von: LICHT-BLICKE / im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben, Kiezfonds Berlin Lichtenberg, Kulturstiftung des Bundes.