Iskra Geshoska

Nordmazedonien

Iskra Geshoska © Natasa Geleva

Biografie

Iskra Geshoska ist Kunstwissenschaftlerin, Festivalorganisatorin und Leiterin der NGO Kontrapunkt in Nordmazedonien. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Redakteurin und Essayistin für verschiedene nationale und internationale Kunst- und Literaturmagazine und Zeitschriften. 2001 gründete sie die NGO Kontrapunkt sowie das Kulturzentrum Tocka, um junge Künstler*innen in ihren Projektvorhaben zu unterstützen und so zu einer selbstbewussten unabhängigen Kulturszene beizutragen. Tocka musste 2010 nach politischer Intervention schließen. Bis 2017 war die kulturelle Szene Nordmazedoniens stark von Zensur- und Einschüchterungsmaßnahmen geprägt. Seit der Gründung von Kontrapunkt war Iskra Geshoska Mitinitiatorin mehrerer Netzwerke, die sich in der ganzen Region für die Verknüpfung der freien Szene einsetzen. Iskra Geshoska ist unter anderem verlegerisch tätig und übersetzt und veröffentlicht regelmäßig wichtige Titel der zeitgenössischen Theorie. Sie ist Mitgründerin mehrerer Festivals für zeitgenössische Kunsttheorie, Philosophie, Kunst und Theater. Von 2019 bis Mai 2024 hat sie den Präsidenten Nordmazedoniens in kulturellen Angelegenheiten beraten.
 

Begründung der Preisvergabe

Iskra Geshoska spielt als Kunstwissenschaftlerin und Pionierin im Bereich kultureller Förderstrukturen für die freie künstlerische Szene in Nordmazedonien eine prägende Rolle. Mit der von ihr gegründeten NGO Kontrapunkt und der Eröffnung des Kulturortes Tocka hat sie wichtige Plattformen für die unabhängige Kulturszene des Landes geschaffen und ihr so zu einem neuen Selbstbewusstsein verholfen. Sie ist Mitbegründerin des Festivals der kritischen Kultur CRIC und des Netzwerks Kooperativa, das im gesamten post-jugoslawischen Raum den europäischen Kulturaustausch fördert. Ihr Engagement als Autorin und Redakteurin ermöglichte in Zusammenarbeit mit dem Verlag Templum und ihrem Projekt Digital Agora die Übersetzung und Popularisierung zahlreicher deutscher Autor*innen in Nordmazedonien, darunter Joseph Beuys, Alexander Kluge und Joseph Vogl. Damit trägt sie zur gesellschaftsübergreifenden Wissensvermittlung und Perspektivenvielfalt in Nordmazedonien bei. 

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