Mohamed Abla

Ägypten

Mohamed Abla hat seine Goethe-Medaille im März 2024 zurückgegeben.

Mohamed Abla Mohamed Abla | ©Emad Abdel Hady

Mohamed Abla wurde 1953 in Belqas im ägyptischen Nildelta geboren. Nach dem Studium der Bildenden Kunst in Alexandria zog es ihn nach Europa, wo er Bildhauerei und Druckgrafik in Wien und Zürich studierte und schließlich im niedersächsischen Walsrode eine zweite Heimat fand. Seine erste Einzelausstellung fand 1979 in der Galerie Hohmann in Walsrode statt, gefolgt von Ausstellungen u.a. 1989 in der Galerie Ewat in Leeuwarden (Niederlande), 1991 in der Art Hall in Örebro (Schweden) sowie in der Ägyptischen Akademie in Rom. 1994 gewann er den ersten Preis der Kuwait-Biennale und 1997 den Grand Prix der Alexandria-Biennale in Ägypten. Darauf folgten weitere internationale Ausstellungen, unter anderem auf der Biennale von Havanna, im British Museum in London und im Kunstmuseum Bonn. Er unterrichtete an verschiedenen internationalen Institutionen, was ihn 2007 dazu führte, das Fayoum Art Center zu gründen. Heute ist es ein etablierter Ort, in dem junge Künstler*innen aus aller Welt zusammen leben und arbeiten. 2009 folgte die Eröffnung des ersten Karikatur-Museums im Nahen Osten und Nordafrika. Nach der Revolution von 2011 wurde Mohamed Abla in das 50er Komitee gewählt, dass die neue Verfassung schrieb.

Die Begründung der Preisvergabe

Mohamed Abla versteht sich als Mittler zwischen Ägypten und Europa. Er ist überzeugt, dass Künstler*innen eine soziale Verantwortung tragen und ihr Leben nicht von ihrem Werk getrennt werden kann. Seit Jahrzehnten engagiert er sich insbesondere in der ägyptischen Kulturszene für Verständigung und Diversität und setzt sich für Meinungsfreiheit ein. Als Multimedia-Künstler ist sein zentrales Motiv, die ägyptische Gesellschaft in all ihren Facetten einem nationalen und internationalen Publikum näher zu bringen. Ob realistische Abbildungen zeitgenössischer, sozialer und politischer Themen oder abstrakte Darstellungen Ägyptens und seiner Bevölkerung: das Œuvre Mohamed Ablas gibt nicht nur einen umfassenden Einblick in die Wurzeln des Künstlers und der Gesellschaft seines Landes, sondern auch in das reiche ägyptische Erbe. Abla hat über die Jahre eine einzigartige künstlerische Sprache entwickelt, die ihm dabei hilft, seine Meinung über seine Werke zu äußern.
 
Redaktionelle Notiz: In einem etwa 10 Jahre alten kritischen Medienbericht zu politischen Karikaturen in Ägypten wird auch Herr Abla erwähnt; Nachforschungen und eine Klarstellung durch die Autorin des Berichts haben jedoch ergeben, dass diese Kritik keineswegs Herrn Abla trifft.

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