Brasilien
Inszenierung „Beben“
In Brasilien feiert das Stück „Beben“ von Maria Milisavljevic Premiere – in gleich zwei Inszenierungen. Ende Mai stellen die Regisseure Patricia Fagundes und Lucca Simas ihre jeweils eigene Interpretation des Textes beim Festival Palco Giratório in Porto Alegre vor.
Porto Alegre
17. und 18. Mai, 22. und 23. Mai 2018
Ein Regie-Experiment in Porto Alegre geht in diesem Jahr in die zweite Runde: Nachdem die Globalisierungsgroteske „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz 2017 von zwei Theatergruppen in Porto Alegre gleichzeitig inszeniert wurde, hat das Goethe-Institut Porto Alegre in diesem Jahr das Stück „Beben“ von Maria Milisavljevic ausgewählt.
Das Stück, das sich aufgrund seiner Offenheit besonders für das Regie-Experiment eignet, ist nun erstmals in Brasilien zu sehen – in gleich zwei unterschiedlichen Inszenierungen von Patricia Fagundes und Lucca Simas. Während Doppelinszenierungen im deutschen Stadttheatersystem häufiger vorkommen, sind sie in der brasilianischen Theaterszene äußerst ungewöhnlich.
Mit ihrem zweiten Stück „Beben“ hat die junge Dramatikerin (Jahrgang 1982) den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts sowie den Else-Lasker-Schüler-Stückepreis gewonnen. Zudem wurde sie mit „Beben“ zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.
Die dialogische Textfläche des Stücks stellt sowohl für die Übersetzerinnen und Übersetzer als auch für die beiden Regisseure eine Herausforderung dar: Wie in einer Facebook-Timeline vermischen sich Jugendslang, Alltagssprache, Poesie, Kitsch und Pathos. „Beben“ handelt von der Verfasstheit der Welt, von Migration, Krieg und unserer alltäglichen Realitätsflucht.
Zwei Blicke in die Fremde
Am 17. und 18. Mai 2018 ist die Inszenierung von Patricia Fagundes und ihrer Theatergruppe „Cia. Rústica“ zu sehen, am 22. und 23. Mai 2018 die Inszenierung von Lucca Simas (Grupo Jogo). Im Anschluss findet am 23. Mai 2018 ein Gespräch mit den beiden Regisseuren, der Autorin und lokalen Kritikern der Online-Plattform „AGORA Crítica Teatral“, Michele Rolim und Renato Mendonça sowie Valmir Santos, einem Kritiker aus São Paulo, statt.Schulterschluss der Generationen
Patricia Fagundes blickt zurück auf eine lange Karriere als Leiterin der Theatergruppe „Cia. Rústica“, als Produzentin, Theaterwissenschaftlerin und als Professorin für Regie an der Theaterfakultät der Bundesuniversität Rio Grande do Sul. Sie wurde vielfach ausgezeichnet. Für Lucca Simas ist es dagegen die erste große Regiearbeit. Er ist in lokalen Theaterkreisen für seine Lichtgestaltung bekannt, unter anderem in einigen preisgekrönten Theaterproduktionen. Eine Jury hat die beiden Inszenierungskonzepte aus 13 Einreichungen ausgewählt.Maria Milisavljevic wird sich beide Inszenierungen in Porto Alegre ansehen und einen Workshop für Theaterstudenten und -studentinnen geben.
Die Doppel-Inszenierung von „Beben“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts Porto Alegre in Zusammenarbeit mit dem 13. Festival Palco Giratório, SESC Porto Alegre.
Kontakt
Jessica Kraatz MagriBereichsleitung Kommunikation und Pressesprecherin
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