Deutschland
„Filmmaking in Exile“

Das DOK.fest München widmet Filmemacher*innen im Exil eine von Goethe-Institut im Exil co-kuratierte Reihe | Foto (Ausschnitt): Aus SHAHID © DOK.fest München
Das DOK.fest München widmet Filmemacher*innen im Exil eine von Goethe-Institut im Exil co-kuratierte Reihe | Foto (Ausschnitt): Aus SHAHID © DOK.fest München

Das DOK.fest München präsentiert in diesem Jahr unter anderem Werke von Filmemacher*innen, die aufgrund zunehmender politischer Repressionen nicht mehr in ihren Heimatländern leben und arbeiten können. Die von Goethe-Institut im Exil co-kuratierte und geförderte Reihe „Filmmaking in Exile“ bringt im Rahmen des 39. Internationalen Dokumentarfilmfestivals fünf Arbeiten von belarusischen, kurdisch-alevitischen, syrischen und iranischen Regisseur*innen auf die Leinwand. 

München
1. bis 12. Mai (an den Münchner Spielorten)
6. bis 20. Mai (@home)

„Filmschaffende und generell Kulturschaffende im Exil sind in besonderem Maße vulnerabel, die Unsicherheit begleitet sie in vielen täglichen Situationen. Ihre Filme und ihre Kunst sind die Dinge, die ihnen Halt geben können“, so Marc-André Schmachtel, Programmleiter von Goethe-Institut im Exil.

Stellvertretend für alle Institute weltweit, an denen Kulturaustausch vor Ort nicht mehr stattfinden kann, bietet das Goethe-Institut im Exil seit 2022 in Berlin einen Schutzraum und eine Bühne für geflüchtete Kulturschaffende. Mit Performances, Filmprogrammen, Lesungen, Konzerten und Netzwerkveranstaltungen wird ihnen weiterhin eine Stimme gegeben. Zuletzt lag dabei der Fokus auf den vielfältigen belarusischen Kunst- und Kulturszenen.

Exilerfahrung und Schaffensprozess

Das Goethe-Institut im Exil ist nun auch Partner des 39. Internationalen Dokumentarfilmfestivals DOK.fest München und hat die Reihe „Filmmaking in Exile“ co-kuratiert, die fünf Filme von Regisseur*innen aus Belarus, Syrien, der Türkei und dem Iran zeigt. So unterschiedlich die Werke sind: Sie alle machen die Erfahrung spürbar, die das Exil mit sich bringt und reflektieren die Auswirkungen dieser Situation auf den künstlerischen Schaffensprozess.

In „Belarus 23.24“ setzt sich die belarusische, mittlerweile in Polen lebende Regisseurin Tanya Svirepa mit den Folgen der brutalen Repression gegen die Protestierenden in Minsk nach den gefälschten Wahlen 2020 auseinander. Wie sich die Trennung von der Heimat auf enge Familienbeziehungen auswirkt, zeigt Yaser Kasseb in „Chasing the Dazzling Light“ – der Film ist gemeinsam mit seinem in Syrien lebenden Vater entstanden.

Kurdisches Schicksal, iranische Kontraste

Die in München lebende kurdisch-alevitische Regisseurin Bahar Bektaş wählt in „Exile Never Ends“ einen persönlichen Zugang und erzählt von der Abschiebung ihres Bruders in die Türkei – nach 30 Jahren in Deutschland. Die iranische Filmemacherin Narges Kalhor wiederum verhandelt in „Shahid“ an der Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion den Versuch, ihren Familiennamen zu ändern, der „Märtyrer“ bedeutet. Die ebenfalls iranstämmige Fahrahnaz Sharifi schließlich kontrastiert in „My Stolen Planet“ die Freude und Vitalität des Lebens im Teheran der 1970er Jahre mit der heutigen repressiven Situation.

Das renommierte DOK.fest München besteht seit 1985 und präsentiert jedes Jahr rund 100 internationale Dokumentarfilme an 20 Partnerspielorten in der Münchner Innenstadt. Das Programm gliedert sich in vier Hauptwettbewerbe und neun Reihen. Seit 2022 findet das Festival dual statt: auf der großen Leinwand im Kino sowie auf der digitalen Leinwand @home.

Kontakt

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de

Top