Neueröffnung des Goethe-Instituts Riga
Europäischer Zusammenhalt

Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, während ihrer Eröffnungsrede in Riga.
Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, während ihrer Eröffnungsrede in Riga. | Foto (Ausschnitt): © Kaspars Garda

Anlässlich der Eröffnung des neuen Institutsgebäudes in Riga sprach die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz über die Rolle der europäischen Kulturpolitik innerhalb eines komplexen Prozesses der außenpolitischen Neuorientierung.

Das siebzigjährige Bestehen des Goethe-Instituts sei ihr ein willkommener Anlass gewesen, sich mit der Institutsgeschichte zu beschäftigen und zu fragen, was daraus für die Zukunft der Arbeit des Goethe-Instituts, insbesondere im europäischen Kontext, zu lernen sei, sagte Lentz in Riga. Der europäische Zusammenhalt sei weiterhin herausgefordert, betonte sie in ihrer Eröffnungsrede. „Autoritarismus, Illiberalismus und rechtsradikale und populistische Gruppierungen nehmen zu; Fragen des Klimaschutzes werden immer dringlicher; die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie treffen die europäischen Länder mit unterschiedlicher Härte. Die Zunahme weltpolitischer Konflikte wie in Belarus oder jetzt in Afghanistan — und die damit verbundene Flucht zahlreicher Menschen — stellen die europäische Solidarität auf eine harte Probe.“ Europa dürfe sich in dieser Situation nicht abschotten, so Lentz.

Carola Lentz beim Eintrag ins Gästebuch des Okkupationsmuseums in Riga.
Carola Lentz beim Eintrag ins Gästebuch des Okkupationsmuseums in Riga. | Foto (Ausschnitt): © Goethe-Institut Lettland

Vernetzung der europäischen Zivilgesellschaften

Auf die Frage, welche Rolle Kulturpolitik in diesem schwierigen Prozess der außenpolitischen Neuorientierung spielen könne, antwortete sie: „Ich bin überzeugt, dass Kultur- und Spracharbeit, wie sie das Goethe-Institut und andere europäische Kulturmittler*innen leisten, unverzichtbar sind, um die europäischen Zivilgesellschaften miteinander zu vernetzen. Um die europäische und nationale staatliche Außenpolitik gesellschaftlich zu unterfüttern, aber auch kritisch zu begleiten oder gar zu verändern, braucht es diese gesellschaftliche Vernetzung.“

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