Ausbildungspartnerschaften in Lateinamerika
Gekommen, um zu bleiben
Das Programm „Ausbildungspartnerschaften in Lateinamerika“ (APAL) bereitet Schüler*innen und Alumni von PASCH-Schulen aus El Salvador und Mexiko auf eine duale Ausbildung in Deutschland vor. Seit Anfang 2021 arbeiten das Goethe-Institut Mexiko, die Bundesagentur für Arbeit und Kliniken aus verschiedenen deutschen Städten dafür Hand in Hand. Ámbar Navarro Becerra, aktuell in Ausbildung zur Radiologieassistentin am Universitätsklinikum Bonn, erzählt von ihren Erfahrungen.
Was beinhaltet APAL?
Es ist eine duale Ausbildung in Deutschland. Das heißt, man lernt und arbeitet gleichzeitig. Das Goethe-Institut hilft dabei mit der interkulturellen und sprachlichen Vorbereitung, mit Unterlagen und bei allen weiteren Fragen.
Warum hast du dich für APAL beworben?
Ich habe mich von Anfang an für Deutsch interessiert. Mein Deutschlehrer an der PASCH-Schule in Guadalajara, Mexiko, hat mich über das Programm informiert. Es ist eine tolle Chance: Das Flugticket und die Sprachkurse werden gezahlt. Und ich erhalte monatlich Geld. Mit der Hilfe des Goethe-Instituts konnte ich nach Deutschland kommen.
Wie war deine Vorbereitung am Goethe-Institut in Mexiko?
Ich kann nur sagen: ausgezeichnet! Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Lehrer*innen unterrichtet haben. Was die kulturelle Vorbereitung angeht, die fand ich sehr gut. Aber ich weiß nicht, ob man sich wirklich darauf vorbereiten kann, wie es ist, hier zu sein. Man kann es nur verstehen, wenn man hier lebt.Siehst du einen Unterschied in der Migration nach Deutschland mit und ohne ein besonderes Programm?
Ja, wir haben viel Hilfe beim Organisieren erhalten, sowohl in Mexiko als auch bei der Ankunft in Deutschland: Wir mussten nicht nach einer Wohnung suchen, keine Kaution zahlen und wir hatten schon ein Bankkonto. Und bei Fragen gab es immer eine Ansprechpartnerin. Eine Bekannte am Klinikum kam als ausgebildete Pflegekraft nach Deutschland. Ich sehe, dass sie deswegen Schwierigkeiten hat. Wir werden hier so vorbereitet, wie es für das Leben in Deutschland nötig ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich besser integrieren kann, weil wir jünger sind, vorbereitet wurden und nicht nur arbeiten, sondern ausgebildet werden.
Was bedeutet dein Leben in Deutschland für dich?
Ich denke, dass es eine Umgebung voller Liebe ist, voller Menschlichkeit. Die Organisation war einfach, aber es war nicht einfach, die Tür aufzumachen und jeden Tag allein auf die Straße zu gehen. Das hat mir zu schaffen gemacht, aber gleichzeitig hat mich das exponentiell wachsen lassen.
Wie sieht deine Woche jetzt aus?
Im Moment ist es wirklich schön, weil ich jetzt montags im Praxisteil bin. Von Dienstag bis Freitag habe ich Theorie. Ich fahre mit dem Fahrrad zur Uni. Wenn ich fertig bin, fahre ich nach Hause, und nach dem Fitnessstudio lerne ich so viel ich kann, um weiterzukommen.
Wie siehst du deine Karrieremöglichkeiten in Deutschland?
Ich möchte meine Ausbildung abschließen und dann hier arbeiten. Im Moment sehe ich meine berufliche Zukunft so, dass ich auf jeden Fall bleiben will.
Was sagst du zukünftigen Teilnehmer*innen des Programms?
Ich würde sie dazu ermutigen, mitzumachen. Ich glaube, das Goethe-Institut und alle Beteiligten unterstützen dich immer. Sie versuchen immer, dich zu verstehen. Man muss sich nur einen kleinen Ruck geben.