Culture Moves Europe
Europa in Bewegung
Wie die Kultur von A nach B kommt. Mit „Culture Moves Europe“ startet die Europäische Kommission ein großes Mobilitätsprojekt für Kunst- und Kulturschaffende in Europa. Umgesetzt wird es vom Goethe-Institut.
„Culture Moves Europe“ ist ein Mobilitätsprojekt, das vom „Creative Europe“-Programm der Europäischen Union gefördert und vom Goethe-Institut umgesetzt wird. Das Projekt wurde am 10. Oktober 2022 von Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, in Brüssel offiziell gestartet.
Mit einem Budget von 21 Millionen Euro für den Zeitraum von 2022 bis 2025 ist „Culture Moves Europe“ das bisher größte Projekt im Rahmen von „Creative Europe“. Es gewährt Mobilitätsförderungen an Kunst- und Kulturschaffende und Gastgeberorganisationen in allen 40 „Creative Europe“-Ländern und deckt die Bereiche Architektur, Kulturerbe, Design und Modedesign, literarische Übersetzungen, Musik, darstellende und bildende Kunst ab.
„Culture Moves Europe“ besteht aus zwei Aktionsschwerpunkten: „Individuelle Mobilität“ und „Residenzen“. Im Rahmen der Aktion „Individuelle Mobilität“ werden 6.000 Kunst- und Kulturschaffende bei der Durchführung eines Projekts mit einem Partner in einem anderen „Creative Europe“-Land unterstützt. Darüber hinaus werden 1.000 Förderungen im Rahmen der Aktion „Residenzen“ vergeben, mit deren Hilfe kulturelle Zentren Künstlerresidenzen für internationale Kreativschaffende anbieten können.
Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, betont die Bedeutung des Projekts, insbesondere in schwierigen Zeiten: „Mit ,Culture Moves Europe‘ startet die Europäische Kommission ein großes Mobilitätsprojekt für Kunst- und Kulturschaffende in Europa. Dass das Goethe-Institut es umsetzen darf, sehe ich als große Ehre: Schließlich haben vergleichbare Programme maßgeblich dazu beigetragen, seit dem Zweiten Weltkrieg ein Gefühl von Gemeinschaft in Europa zu entwickeln. Dies ist im Angesicht von neu erstarkendem Nationalismus heute wieder zentral. Dass die EU verstärkt Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende in den Blick nimmt, fördert Freiräume und stärkt offenen Austausch und Debatten. Dafür steht auch das Goethe-Institut und deshalb tragen wir gern mit unserem Netzwerk in ganz Europa zum Erfolg des Projekts bei.“
Bei der Umsetzung von „Culture Moves Europe“ sind Zugänglichkeit und Inklusion zentrale Werte: Das Projekt strebt bei der Auswahl seiner Teilnehmer*innen aktiv Genderbalance und Ausgewogenheit in Bezug auf geografische Herkunft an. Es wendet sich an Kunst- und Kulturschaffende, die bislang in Mobilitätsprogrammen unterrepräsentiert waren, unter anderem aus dem ländlichen Raum sowie den überseeischen Ländern und Gebieten der EU-Mitgliedstaaten und den Regionen in äußerster Randlage der Europäischen Union. Besondere Unterstützung wird Menschen, die mit Beeinträchtigungen leben, und Personen, die für Kinder sorgen, sowie für Visagebühren gewährt. Darüber hinaus liegt ein spezieller Fokus auf der Förderung von aufstrebenden Kunst- und Kulturschaffenden.
„Culture Moves Europe“ setzt sich gleichermaßen für Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung ein. Flugreisen unter 600 Kilometern werden nicht gefördert und Teilnehmer*innen werden u.a. durch zusätzliche finanzielle Anreize zur Nutzung umweltfreundlicher Reisemittel motiviert. Neben der allgemeinen Relevanz und dem Vorbereitungsgrad der Projekte der Bewerber*innen spielt auch die Nachhaltigkeit bei der Auswertung der Bewerbungen eine wichtige Rolle. Mit dem erhöhten Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Inklusion sowie dem Fokus auf aufstrebende Künstler*innen verspricht „Culture Moves Europe“, eine Vorreiterrolle für die innovative Weiterentwicklung von Mobilitätsprogrammen im kulturellen Bereich zu übernehmen.
Dieser Artikel wurde verfasst von Jennifer Waag, Teamleiterin, und Magdalena Rausch, Communication and Outreach Officer für das Projekt „Culture Moves Europe“.