„Afrika kommt!“
(I Wish I Could) Sprechen Sie Deutsch
Mit „Afrika kommt!“ riefen deutsche Unternehmen 2008 ein Austauschprogramm zur Weiterbildung von jungen Führungskräften aus Subsahara-Afrika ins Leben. Arbeitsabläufe und Managementmethoden sollen kennengelernt und langfristige Wirtschaftskooperationen geknüpft werden. Am Goethe-Institut in Bonn lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Deutsch.
„Made in Germany“ ist in Afrika sehr gefragt, „zumindest stehen industrielle und sonstige Erzeugnisse für gute Qualität und Nachhaltigkeit. Deren direkter Erwerb bleibt für viele Endverbraucher allerdings nur Wunschdenken“, erzählt Dominique Gnezele. Der Operations & Sales Manager aus Elfenbeinküste gehört zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von „Afrika kommt!“. Jedes Jahr bewerben sich rund 6.000 Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen innerhalb Afrikas für das Programm. Zum aktuellen Jahrgang gehören 13 Frauen und neun Männer. Sie stammen aus Angola, Botswana, Burundi, der Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Mali, Nigeria, Uganda und Simbabwe.
Offen gegenüber anderen Kulturen
In der Anfangsphase kamen die Kandidatinnen und Kandidaten jedes Jahr in Nairobi zusammen und lernten dort über zwei Monate im Goethe-Institut Deutsch, bevor sie zur Fortbildung bei den jeweiligen gastgebenden Firmen nach Deutschland fliegen konnten. Seit fünf Jahren findet der intensive Deutschunterricht am Goethe-Institut Bonn statt. Dort werden die Teilnehmer auf eine praxisnahe Kommunikation für die Unternehmen vorbereitet.Annesusanne Fackler, Leiterin des Goethe-Instituts in Bonn, fühlt sich durch diese Begegnung in Deutschland bereichert: „Wir haben hier Führungskräfte mit unterschiedlichem Niveau bekommen, die sehr intelligent und anderen Kulturen gegenüber offen sind. Sie sind hoch gebildet und gleichzeitig locker, deshalb wollen sie nicht nur Wissen aus Deutschland erlernen, sondern dieses auch ihren jeweiligen Ländern vermitteln.“
Insgesamt acht Monate verbringen die Fach- und Führungskräfte im Rahmen eines Praktikums in deutschen Unternehmen und Stiftungen. Drei internationale Management-Trainings der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) ergänzen die Praxisphase in den Firmen und vermitteln theoretische und praktische Grundlagen in den Bereichen Projektmanagement, interkulturelle Kompetenzen, Konfliktmanagement und Leadership. Nach Abschluss des Programms kehren die Nachwuchsführungskräfte in ihre Heimatländer zurück und werden Teil des Alumni-Netzwerks.