The Earth is Flat – How to Read Media Manipulation, Cybermobbing und Hate Speech
Wir können Medien lesen, aber können wir auch echte Nachrichten von falschen unterscheiden? Das Goethe-Institut Moskau geht nun mit „The Earth Is Flat – How to Read Media?“ in die zweite Runde und schafft ein partizipatives Aufklärungs- und Bildungsprojekt.
Von Anna Schüller
Medienkompetenz und eine bewusst kritische Einstellung zu Medieninhalten sind in der modernen digitalen Welt notwendig. Erkennen wir, wenn Medien mit Schlagworten und Konzepten jonglieren, Fakten in neue Kontexte stellen oder sogar manipulieren? Erkennen wir, was Information ist – und was Kommentar oder vorschnelle Schlussfolgerung?
Von St. Petersburg bis Wladiwostok
Das Goethe-Institut Moskau hat mit „The Earth Is Flat – How to Read Media?“ ein neues Aufklärungs- und Bildungsprojekt gestartet, das sich an die aktivsten Medienkonsumenten richtet: an Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Aber auch Medienfachleute, Lehrkräfte und alle, die die Medien besser verstehen wollen, sind bei dem Projekt eingebunden. Seit Herbst 2018 wurden zehn Workshops, öffentliche Veranstaltungen und Fortbildungen für Lehrkräfte in zehn russischen Städten, von St. Petersburg bis Wladiwostok, realisiert. Jetzt geht das Projekt in die zweite Halbzeit. In 15 Workshops, die bis Ende November in 15 russischen Städten stattfinden, erfahren russische Jugendliche, wie moderne Medien funktionieren und wie sie sich vor Manipulation, Cybermobbing oder Hate Speech schützen. Darüber hinaus wurden fünf Webinare mit internationalen Expertinnen und Experten aus dem Bereich Media Literacy produziert – als Teil eines umfassenden „Train the Trainer“-Programms.
Emojis, Memes und Animationen
Über die sozialen Netze des Goethe-Instituts und seiner Partner werden Tutorials, Animationen und Videoclips zum Thema Medienkompetenz wie auch interaktive Quiz, Memes oder Infografiken gepostet und geteilt. Auch die Jugendlichen selbst produzieren in den Workshops Videos und Animationen, die sie in ihren Kanälen veröffentlichen. Die praxisorientierten Workshops, wie auch die Vernetzung und der intensive Austausch mit den Trainern fördern die Medienkompetenz und das kritische Denken der Jugendlichen nachhaltig. Das Projekt bringt dabei Erfahrungen von Spezialistinnen und Spezialisten aus Russland und Deutschland zusammen, die sich schon lange mit dem Thema beschäftigen. Zum Thema Medienkompetenz gehören auch der Schutz persönlicher Konten und Daten, die Ethik in Online-Debatten, der Umgang mit Fake news und Trollen sowie Hate Speech und Cybermobbing.