Abschluss des Deutschlandjahrs USA in Boston
„Damit der Westen mehr bleibt als eine Himmelsrichtung“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender bei der Wiedereröffnung des Goethe-Instituts Boston im Beisein von Johannes Ebert (links), Generalsekretär des Goethe-Instituts, und Marina May (rechts), Institutsleiterin des Goethe-Instituts Boston
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender bei der Wiedereröffnung des Goethe-Instituts Boston im Beisein von Johannes Ebert (links), Generalsekretär des Goethe-Instituts, und Marina May (rechts), Institutsleiterin des Goethe-Instituts Boston | Foto: Mark Römisch

Im Rahmen eines gemeinsamen Konzerts von Gewandhausorchester Leipzig und Boston Symphony Orchestra läutete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Abschluss des Deutschlandjahrs in den USA ein.

Von Christoph Mücher

2261 ist eine eher unauffällige Zahl. Für das Deutschlandjahr in den USA hat sie aber eine besondere Bedeutung. Seit Bundesaußenminister Heiko Maas das bisher größte Projekt der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik eröffnet hat, fanden nicht weniger als 2260 Veranstaltungen statt. Konzerte, Roadtrips, Ausstellungen, Diskussionen, eine große Pop-Up-Tour, ein kleiner Martinszug, VR-Präsentationen, Digitalfestivals, analoge Begegnungen an Schulen, Universitäten, Oktoberfesten  und Wirtschaftsmessen – es gab nichts, was es nicht gab.
 

Foto: Goethe-Institut
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Boston Symphony Hall

„Damit Demokratie und Freiheit eine Zukunft haben in dieser Welt.“

Mehr als 500 Orte in allen 50 Bundesstaaten hat das Deutschlandjahr erreicht und dabei über eine Milllion Besucher*innen begrüßt. „Wunderbar Together“ proklamiert das Motto des Deutschlandjahrs optimistisch und beschwört die tief verwurzelte Freundschaft der beiden Zivilgesellschaften. Diese zeigt sich in zahllosen Partnerschaften und Austauschprogrammen. Eine ganz besondere wurde zum Abschluss des Deutschlandjahrs in Boston gefeiert: die Kooperation zwischen zwei Orchestern von Weltruf. Seit über 100 Jahren gibt es Verbindungen zwischen dem Boston Symphony Orchestra und dem Gewandhausorchester Leipzig. Seit knapp zwei Jahren hat diese Verbindung eine ganz neue Qualität, teilen sich die beiden Orchester doch ihren Dirigenten, den Letten Andris Nelsons. Zum Ausklang des Deutschlandjahrs spielen die Orchester gemeinsam im Rahmen einer „Leipzig Week“ in Boston. Eine musikalische Sensation und willkommener Anlass für den Schirmherrn von „Wunderbar Together“, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den USA und „seinem“ Deutschlandjahr einen Besuch abzustatten. Der Präsident zieht ein positives Fazit der Kampagne und subsumiert die ungebrochene Notwendigkeit eines „Wunderbar Together“: „Damit Demokratie und Freiheit eine Zukunft haben in dieser Welt voller Anfechtungen und Konflikte, damit der Westen mehr bleibt als eine Himmelsrichtung, brauchen wir einander.“

In der Boston Symphony Hall
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Boston Symphony Hall | Foto: Mark Römisch

 

„Ein vielsagender symbolischer Akt“

Vor dem symphonischen Finale des Deutschlandjahrs erwartete den Bundespräsidenten eine weitere Aufgabe. Nach zweijähriger Renovierung lud das Goethe-Institut zur Wiedereröffnung seines ersten Instituts in den USA. Die historische Villa im Zentrum Bostons wurde generalsaniert und durch den Bundespräsidenten nun der Öffentlichkeit übergeben. „Ein vielsagender symbolischer Akt“, kommentiert Generalsekretär Johannes Ebert bei der Eröffnung. „Das Deutschlandjahr geht seinem Ende entgegen, das Goethe-Institut aber bleibt und ist mit gleich drei neuen beziehungsweise rundum erneuerten Standorten ein attraktiver Begegnungsort für Amerikaner*innen und Deutsche.“

„Das Goethe-Institut schafft Begegnungsräume, Lernräume, Beziehungsräume.“

Eine Woche nach dem Festakt in Boston zieht der Regionalsitz des größten deutschen Kulturmittlers in seine neue Unterkunft in der belebten 14. Straße in Washington. Drei Tage später erfolgt die Einweihung des Rohbaus in Los Angeles, wo das Goethe-Institut im kulturell vielfältigen Stadtteil McArthur Park eine neue Heimat findet. „Wir hoffen, mit diesem Neuaufbruch in einem besonders wichtigen Partnerland einiges vom Elan des Deutschlandjahrs mitzunehmen“, bekräftigt Ebert. Dabei kann er auf die Unterstützung des Bundespräsidenten rechnen. „Und nun: Deutschlandjahr vorbei, Speicherkarte voll, das war’s? Nein, dieses Goethe-Institut ist die Stein gewordene Garantie dafür, dass es das eben nicht war … Das Goethe-Institut schafft Begegnungsräume, Lernräume, Beziehungsräume. Wir brauchen solche Orte heute umso mehr.“

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