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Blog #3
Silvester im „Flaschenöffner“

Bereits in unserem dreiwöchigen Thailandurlaub vor meinem Praktikum in China schmiedeten meine Schulfreundin Annika und ich Silvesterpläne. Was damals schon fest stand war, dass mich mein Freund in der Zeit besuchen wird. Ohne lange zu überlegen, buchten schließlich auch Annika und ihr Mann für Silvester Flüge nach Fernost.

Nach meiner Arbeitswoche an Weihnachten freute ich mich umso mehr auf das Wiedersehen in Shanghai und die gemeinsame Silvesterfeier in der Millionenmetropole. Doch zunächst musste geklärt werden, wo genau wir diesen Abend verbringen wollten. Durch verschiedene WeChat-Promoter-Kontakte saß ich an der Quelle und hatte von den anderen den Auftrag erhalten, die coolste Party auszuwählen. Carolin, eine Mitpraktikantin, und ihr Freund hatten sich für die im Hyatt Hotel entschieden, welches sich im „Flaschenöffner“ direkt am Bund befindet. Diese Feier hatte allerdings einen kostspieligen Preis von 900 RMB, also umgerechnet 116 Euro. Das schreckte uns zunächst ab. Aber als Caro nochmal betonte, dass wir wahrscheinlich nur einmal in unserem Leben im zweithöchsten Gebäude Shanghais feiern werden, hatte sie uns überzeugt.
Der umwerfende Ausblick aus dem 91. Stockwerk des Flaschenöffners Der umwerfende Ausblick aus dem 91. Stockwerk des Flaschenöffners | © Andrea Jung Kartenübergabe im Club
Die teuren Karten mussten wir im „Taxx“, einem Club Shanghais, abholen. Die Promoterin hätte nämlich sonst keine Zeit mehr zur Übergabe gehabt. Mein Freund und ich machten also kurzerhand einen Ausflug ins Nachtleben Shanghais, obwohl wir längst bettreif waren und auch so aussahen, aber egal! Danach ging es wieder in unsere 5 Sterne-Unterkunft, dem JW Marriott Hotel am Changfeng Park. Wir hätten definitiv schlechter unterkommen können. Dort konnte uns Martin umsonst einquartieren, da er durch seine zahlreichen Geschäftsreisen fleißig Hotelpunkte gesammelt hatte und damit für uns „bezahlte“. Der Ausblick aus unserem Zimmer im 25. Stock auf die Stadt, sowie die Nutzung des hoteleigenen Schwimmbades und der Sauna waren kleine Highlights für uns, da wir eher an Hostels gewöhnt sind.

  • Unsere bescheidene Unterkunft über Silvester in Shanghai © Andrea Jung
    Unsere bescheidene Unterkunft über Silvester in Shanghai
  • Der Ausblick aus unserem Hotel in Shanghai © Andrea Jung
    Der Ausblick aus unserem Hotel in Shanghai
  • Ein guter Grund, um im Hotel zu bleiben © Andrea Jung
    Ein guter Grund, um im Hotel zu bleiben
Das Warten auf mein neues Kleid
Einen Tag vor Silvester waren wir auf einem chinesischen Stoffmarkt, auf dem man verschiedene Klamotten schneidern lassen kann. Als Souvenir für meine Zeit in China wollte ich mir ein typisch chinesisches Kleid maßgenau anfertigen lassen. Nachdem ich einen fairen Preis ausgehandelt hatte, musste ich lediglich noch aus den tausenden Stoffmöglichkeiten auswählen, was gar nicht mal so einfach war. Ich entschied mich für einen schwarzen Stoff mit grünen Nähten.  Per Taxi sollte das fertige Kleid schließlich am 31.12. gegen halb fünf Uhr ins Hotel gebracht werden. Als es an jenem Tag schon nach 18 Uhr war, wurde ich etwas unruhig. Doch die Schneiderin hielt ihr Wort und ungefähr eine halbe Stunde vor geplanter Abfahrt zur Party hielt ich mein Kleid in den Händen. Ich musste es nur noch anziehen und war damit ausgehbereit für den letzten Abend in 2018. Allerdings war ich mir erst nicht so sicher, ob ich mit dem Ergebnis der Schneiderin zufrieden war. Ich kam mir nämlich etwas wie eine Stewardess von Air China vor. Zumindest war dann bereits geklärt, als was ich zum nächsten Kölner Karneval gehen werde.
  • In futuristisch angehauchtem Look verkleidete Wesen auf Stelzen © Andrea Jung
    In futuristisch angehauchtem Look verkleidete Wesen auf Stelzen
  • Meine Schulfreundin Annika (links), Francesco, der Freund von Caro (rechts) und ich in meinem neuen Kleid (Mitte) © Andrea Jung
    Meine Schulfreundin Annika (links), Francesco, der Freund von Caro (rechts) und ich in meinem neuen Kleid (Mitte)
  • Christos (rechts) und ich zu späterer Stunde © Andrea Jung
    Christos (rechts) und ich zu späterer Stunde
Spaß auf 400 Metern Höhe
Der teure Eintrittspreis hatte sich, wie wir finden, mehr als gelohnt. Auch wenn wir auf ein Feuerwerk verzichten mussten, weil in China nur das Chinesische Neujahr (dieses Jahr am 5. Februar 2019) von Bedeutung ist und zelebriert wird, hatten wir ein besonderes Silvesterfest mit spektakulärem Ausblick auf das Lichtermeer am Bund und vielen verschiedenen Canapés, die den gesamten Abend über verteilt wurden. Zur Erinnerung daran konnten wir uns vor Ort fotografieren lassen:    
  • Martin, Annika, ich und Christos (von links nach rechts) © Andrea Jung
    Martin, Annika, ich und Christos (von links nach rechts)
  • Die gesamte Partycrew an Silvester, Martin, Annika, Caro, Francesco, ich und Christos (von links nach rechts) © Andrea Jung
    Die gesamte Partycrew an Silvester, Martin, Annika, Caro, Francesco, ich und Christos (von links nach rechts)

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