Mein Abenteuer als Lehrer an der National Orthodox School in Amman begann mit aufregenden ersten Schultagen, die sich für deutsche Verhältnisse als chaotisch erwiesen. Der provisorische Stundenplan für die Lehrerinnen und Lehrer wurde erst am ersten Schultag ausgehändigt. Die Größe der Schule mit über 2000 Schüler*innen und die arabischen Schriftzeichen an den Klassenzimmertüren erschwerten die Orientierung zusätzlich. Doch mit der Zeit kehrte etwas Routine ein, und die überaus freundlichen Kollegen standen mir stets zur Seite. Ich konnte meinen Stundenplan nach einer Woche selbst festlegen und gewinne nun allmählich an Orientierung.
Von Anfang an wurde ich in das German Department integriert. Ein Ritual war das gemeinsame Frühstücken im Lehrerzimmer. Ich wurde zudem aktiv an der Unterrichtsplanung beteiligt und durfte bereits selbstständig unterrichten.
Die Schülerinnen und Schüler an der National Orthodox School sind deutlich lebendiger als in Deutschland. Diese lebhafte Atmosphäre war für mich anfangs eine Herausforderung. In den Klassen der sechsten bis achten Stufe handelt es sich hauptsächlich um Deutsch-Einsteiger auf A1 Niveau. Daher liegt der Schwerpunkt auf den grundlegenden Deutschkenntnissen wie "sich vorstellen", dem Alphabet und den Zahlen. Diese Fähigkeiten werden mit Unterstützung der arabischen und englischen Sprache vermittelt.
Die Kreativität, die Amman umgibt, spiegelt sich auch in der Schule wider. Die Flure sind gesäumt von beeindruckenden Kunstwerken, die von den Schülerinnen und Schülern im Kunstunterricht geschaffen wurden. Diese kunstvollen Werke verleihen der Schule eine inspirierende Atmosphäre. Vorherrschendes Thema hier waren die Geschehnisse rund um den Nahost-Konflikt.
Daniel Gaspers studierte an Ludwig-Maximilian-Universität München Gymnasiallehramt mit den Fächern Wirtschaft/Recht, Geographie und Sozialkunde. Im Oktober und November 2023 absolvierte er sein SCHULWÄRTS! -Praktikum in Amman an der National Orthodox School.
