Blog #2
สวัสดีค่ะ (sàwàddee ká)
21.07.2019 – Es war soweit. Ich war bis dato mal wieder richtig busy – Uniarbeiten fertig schreiben, Freunde nochmal besuchen, dann das Gepäck noch dreimal umpacken, hier und da nochmal die letzten Vorbereitungen treffen und, und, und. Also kurz gesagt: ich hatte mir so viel vorgenommen, dass ich gar keine richtige Zeit hatte, mich auf den Trip einzustellen. Und da saß ich nun auf einmal eingequetscht zwischen Hundert anderen im Flieger Richtung Asien. Eine Premiere für mich.
Nach einem James Bond Film, Fast and Furious 4 und einer nicht wirklich lustigen amerikanischen Komödie befand ich mich, gemessen an den vorherrschenden Temperaturen, in einem riesigen schwülen Gewächshaus wieder. Es war wie eine warme Wand. Unglaublich. Allein der Gedanke, jetzt drei Monate mit solchen Temperaturen zu leben, verdoppelte meine ohnehin schon hohe Schweißproduktion nochmals.
Ich wurde von Laura (ebenfalls SCHULWÄRTS!-Stipendiatin und meine Vorgängerin) und einer Deutschlehrerin vom Flughafen abgeholt. Leider musste ich sie ziemlich lange warten lassen, da ich mich erst um mein Gepäck kümmern musste. Das blieb nämlich in Moskau auf der Strecke.
Es ging gleich in die Schule (es war ja leider auch erst um 8 Uhr morgens), da ich ja eh kein Gepäck dabeihatte. Ich also mit einer dreiviertel langen Sporthose, durchgeschwitzt und seit über 24 Stunden wach in die Schule, in der alle Frauen mit Rock kommen und die Männer mit langer Hose und Hemd. Ich wurde gleich im Lehrerzimmer vorgestellt, habe die ersten Stunden hospitiert, habe meinen ersten viel zu scharfen Papayasalat gegessen, einen Rock für den nächsten Tag (XXXL) gekauft und natürlich auch gleich alle nötigen Informationen zu meinem Mietvertrag und den kommenden zu haltenden Stunden bekommen. Oh Gott, ich war so froh als dieser Tag vorbei war.
Ich habe die erste Woche mit Laura in einem Zimmer geschlafen, da sich unsere Praktika eine Woche überschnitten. Das war für den Anfang richtig gut, da sie mir gleich alles zeigen und mir viele nützliche Tipps geben konnte.
Jetzt wohne ich alleine in einer ca. 27m2 großen Einraumwohnung mit Küche (bestehend aus Kühlschrank und Mikrowelle), Balkon und einem kleinen Bad. Ich bin voll zufrieden, besser könnte es nicht sein. Mein Stadtteil liegt zentral, ich habe ein Fenster zum Innenhof und zur Schule laufe ich zehn Minuten.
Samsen Wittayalai Schule
| © Elsa Hille