Blog #5
Deutschcamp 2019 in Ratchaburi
Am Freitag fuhren wir mit circa 200 Schüler*innen aus ganz Thailand, sowie 30 Deutschlehrkräften und sechs Deutschassistenten aus Deutschland nach Ratchaburi, um dort gemeinsam ein Deutschcamp unter dem Motto: „Deutsch lernen: gemeinsam leben und mitmachen“ zu gestalten.
Mit drei großen Reisebussen fuhren wir also von Bangkok Richtung Westen der kleinen Stadt entgegen. Auf unserem Weg machten wir an verschiedenen Stationen halt. Zuerst hielten wir an einer typischen Fasswerkstatt. Hier werden noch in Handarbeit riesige Fässer hergestellt, bemalt, verkauft und exportiert. Vom einfachen Lehmklotz bis zum gebrannten und kunstvoll verzierten Fass vergeht über eine Woche!
Außerdem spendeten wir Kleidung und Essen an ein Heim für Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen und besonderen Bedürfnissen.
Nach vier Stunden Fahrt kamen wir am Theerama Cottage Resort an. Eine weitläufige Anlage mit vielen kleinen Bungalows. Richtig süß. Nach der Mittagspause, sowie einer Abkühlung im Pool, gab es verschiedene Kennenlernspiele und ein kleines Abendprogramm. Richtig lang ging das aber nicht mehr, da alle ziemlich müde waren und sich nach ihrem Betten sehnten.
Unsere Unterkunft während des Deutschcamps
| © Elsa Hille
Der ganze Samstag war der Stationsarbeit gewidmet. Jedes Schulteam hatte eine Station vorbereitet. Es gab zum Beispiel eine zum Thema DACH (also alle deutschsprachigen Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz), sowie „Redewendungen und Interjektionen“, Selfies mit neuen Vokabeln“ und weitere. Unsere Station hieß „Choreografie mit Musik“.
Zum Refrain des Liedes „Deutschland“ von den Prinzen sollten jeweils zwei Gruppen zusammen eine Choreografie entwerfen. Dazu hatten wir im Voraus verschiedene Materialen zusammengestellt, welche mitunter mit Deutschland assoziiert werden. Diese umfassten unter anderem Bilder einer Currywurst, der Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz, verschiedener erfolgreicher Sportler (Fußballer, Ruderer, Turnen) und verschiedener Logos (VW, Pfand etc.). Des Weiteren Süßigkeiten und ein Exemplar der Berliner und Sächsischen Zeitung. Natürlich fehlte auch ein echtes Dirndl nicht.
Die Schüler*innen hatten viel Spaß dabei, alle Accessoires auszuprobieren und haben am Ende wirklich ziemlich gute und kreative Choreografien entworfen.
Materialien für die Deutschlandchoreografie
| © Elsa Hille
Abends gab es dann eine Disko. Richtige Eskalation. Nicht zu vergleichen mit meinen Klassenfahrtdiskos. Wir standen damals oft im Kreis herum und haben uns nicht wirklich getraut zu tanzen.
Hier war es das komplette Gegenteil. Ein Deutschlehrer spielte DJ und der ganze Saal bebte. Alle hatten riesig Spaß am Tanzen. Selbst das ganze Lehrerkollegium hat gemeinsam mit den Schüler*innen auf der Tanzfläche alles gegeben. Das hat mich anfangs sehr überrascht. Nach der ersten Verwunderung konnten wir Praktikanten aber auch kräftig zu koreanischem Hip-Hop abgehen. Der ganze Spaß ging bis 22.30 Uhr. Dann war für alle Schüler*innen Nachtruhe angesagt.
Am nächsten Morgen wurden die Ergebnisse der Stationsarbeiten präsentiert. Dazu gehörte auch unser Musikvideo. Das stieß auf viel Begeisterung, da sich jede Gruppe im Film wiederfinden konnte.
Nach einer Evaluation und Mittagessen ging für uns wieder zurück nach Bangkok. Einige hatten noch einen weiteren Weg vor sich und mussten von der Hauptstadt in den Norden nach Chiang Mai oder in den Süden nach Phuket fliegen.
Ich hatte richtig viel Spaß mit allen Deutschlehrkräften, den Schüler*innen, sowie den deutschen Praktikant*innen. Ich war aber trotzdem ganz froh, als ich wieder zu Hause war und erschöpft aber sehr glücklich meine Melone snacken (wir haben alle zwei Honigmelonen zum Abschied geschenkt bekommen) und ins Bett fallen konnte.