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Blog #11
Meine Reisen in Georgien – Kutaisi, Wardsia, Gori und Kakheti

Ich bin in den letzten Wochen viel gereist in Georgien, weshalb ich nicht dazu gekommen bin, zu jedem Ort einen Blog zu verfassen. Deshalb schreibe ich diesen Eintrag für alle meine letzten Reisen zusammen.
 
Kutaisi
 
Im Oktober (wie lange es einfach schon her ist!) bin ich nach Kutaisi gefahren. Ich habe in Tbilisi Jesse aus Holland kennengelernt und es stellte sich heraus, dass er am gleichen Tag zurückfahren würde. So trafen wir uns im Zug und in seinem Abteil saß ein anderer Tourist: Max aus Singapur. Ein Georgier tauschte mit mir seinen Sitzplatz und so saßen wir die Fahrt zusammen.

Am Nachmittag erkundeten wir zusammen Kutaisi und buchten eine Tour für den nächsten Tag. In Kutaisi folgte uns für einige Stunden ein Straßenhund, das war wirklich süß. Er musste letztendlich gehen, bevor wir in ein Restaurant gegangen sind.

  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
Die Tour, die wir gebucht hatten, brachte uns zu wirklich schönen Orten in Georgien. Zunächst waren wir in einer Tropfsteinhöhle, in der auch viele Hochzeitspaare heiraten.

Danach fuhren wir zu den Martvili Canyons. Hier machten wir eine Bootsfahrt durch die Canyons, die wunderschön waren. Ich habe noch nie zuvor so schönes Wasser gesehen!
Danach fuhren wir zum Okatse Canyon, wo wir über eine Gitterbrücke zu einem Aussichtspunkt gingen. Die Aussicht war nicht die spektakulärste, aber es hat dennoch sehr viel Spaß gemacht.
 
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
  • Kutaisi © Hanna Schnittger
Auf meiner Fahrt zurück saß ich mit einer georgischen Familie und einem Amerikaner im Zug. Er las Goethe im Original und so kamen wir ins Gespräch. Mit der georgischen Familie unterhielten wir uns über den Sohn, der Englisch sprach, und mit unseren wenigen Vokabeln auf Georgisch.
 
Wardisa, Rabati Castle und Borjomi

Das Wochenende danach bin ich mit Max aus Singapur auf eine Tour gegangen, deren Hauptziel die große Höhlenstadt Wardsia war. Die Landschaft zu der Zeit war einfach wunderschön, es sah aus, als wäre alles golden.
Die Höhlenstadt war sehr imposant, es gab sogar eine Kirche, und der Priester lebt noch in der Höhlenstadt.

Der nächste Stopp war Rabati Castle, von dessen Dach man eine wunderbare Aussicht hatte. Dieser Ort war wirklich eine Hauptattraktion für Hochzeitsshootings.

Als letztes Ziel stand Borjomi auf der Liste. Leider kamen wir dort im Dunkeln an, weshalb wir nichts sehen konnten, und es war sehr kalt. Deshalb haben wir uns alle sehr beeilt. Wir sind zu dem Brunnen gegangen, aus dem das bekannte Borjomi-Wasser kommt. Es ist voll mit Schwefel und riecht sehr unangenehm verfault – ich konnte mich nicht überwinden, es zu probieren.
 
  • Wardsia © Hanna Schnittger
  • Wardsia © Hanna Schnittger
  • Wardsia © Hanna Schnittger
  • Wardsia © Hanna Schnittger
  • Wardsia © Hanna Schnittger
Gori
 
Meine Mitpraktikantin Petra arbeitet an einer Schule in der Nähe von Gori und so war es klar, dass ich sie eines Tages da besuchen müsste. Ansonsten hätte Gori nicht unbedingt auf meiner Reiseliste gestanden, da die meisten sagen, dass es dort nichts außer das Stalin-Museum gibt – was mich nicht gereizt hat, zu besuchen. Aber da ich unbedingt sehen wollte, wie und wo Petra wohnt, bin ich nach Gori gefahren.
In Gori wohnen ungefähr 48.000 Menschen, es ist also im Gegensatz zu Tbilisi eine sehr kleine Stadt. Im Gegensatz zu georgischen Dörfern aber wiederum groß.

Auf den Weg nach Gori machte ich mich mit der Marshrutka. Der letzte freie Platz war genau hinter dem Fahrer und ich hatte absolut gar keinen Freiraum, um mich zu bewegen. So saß ich also die eineinhalb Stunden Fahrt starr hinter dem Fahrer. Etwas unangenehm war, dass der Fahrer die ganze Fahrt über das Fenster offen hatte – was bei 8 Grad Außentemperatur sehr unangenehm ist. Ich glaube, dass hat dann dazu geführt, dass ich mir eine starke Erkältung eingefangen hatte. Die Menschen, die mit den Marshrutkas fahren, steigen wirklich an sehr eigenartigen Plätzen aus. So wollten zum Beispiel eine Menge Leute mitten auf der Autobahn aussteigen. Im Dunkeln.

Petra wohnt etwas außerhalb von Gori und so war es nicht verwunderlich, dass wir die einzigen Ausländer dort waren. Und da ich in der Altstadt von Tblilis wohne, verwunderte es mich auch nicht, dass Petra und ich in etwa gleichen Verhältnissen in Georgien wohnen. Obwohl Petra den Luxus hat, dass sie in einer eigenen Wohnung lebt.

Am ersten Tag meines Aufenthalts sind wir zusammen in eine andere Höhlenstadt gefahren, in Georgien gibt es einige. Sehr interessant war, dass unser Fahrer ein Radio hatte, das gleichzeitig die Musikvideos abspielt. In Uplistsikhe, der Höhlenstadt, war es super windig und kalt. Wir hatten eine Stunde Aufenthalt und ich war froh, dass wir so nicht überlegen mussten, ob wir uns noch länger in der Kälte aufhalten möchten oder nicht.
 
  • Höhlenstadt bei Gori © Hanna Schnittger
  • Höhlenstadt bei Gori © Hanna Schnittger
Danach haben wir uns Gori angeguckt und in einem Café eine Pizza gegessen. Wir dachten erst, wir hätten eine Pizza mit Mayonaise bekommen, aber es war tatsächlich Käse aus einer Flasche – noch nie habe ich so etwas zuvor gesehen und ich muss gestehen, normaler Käse schmeckt um Welten besser. Aber ich bin sowieso kein großer Fan von dem „normalen“ georgischen Käse, den man in den meisten Fällen bekommt. Einmal habe ich eine Käseplatte in einer Weinbar bestellt, dort wurde uns sehr guter Käse serviert. Ansonsten ist der Käse hier sehr salzig und hat sonst wenig Geschmack.

Wir hatten noch ein bisschen Pizza übrig, die wir uns mitgenommen haben, um sie abends zu essen. Das hatte zur Folge, dass uns fünf Hunde auf dem Weg folgten und sich davon nicht abbringen ließen, bis andere Menschen sie fütterten.

Wir sind noch auf die Burg in Gori gegangen und waren in einigen Läden einkaufen – man findet immer was in den unzähligen Schreibwarenläden und Drogeriemärkten, die irgendwie in den meisten Fällen gleichzeitig auch Kleidung verkaufen.
 
  • Burg von Gori © Hanna Schnittger
  • Gori © Hanna Schnittger
Am nächsten Tag hat Petra mir noch den Park und den „Zoo“ in Gori gezeigt. Der Zoo besteht aus 6 Gehegen, in denen ein Braunbär, ein Geier, Tauben, Fasane, Ziegen und Füchse leben. Über die Verhältnisse, wie die Tiere dort hausen, möchte ich gar nicht gern reden, deshalb gibt es davon auch keine Fotos – aus unserer Sicht einfach nur schrecklich.
Außerdem hat sie mir ein Haus gezeigt, an dem noch die Löcher von den Bombensplittern aus dem Krieg sind. Das war sehr heftig zu sehen.

Danach fuhr ich wieder zurück nach Tbilisi – diesmal auf einem besseren Sitzplatz.
 
Eine Weintour durch Kakheti
 
Am letzten Wochenende stand Petras und meine Tour nach Kakheti an. Das ist eine der Weinregionen in Georgien. Unser Plan war eigentlich, eine normale Tour zu buchen, aber bereits nach ein paar Kilometern Fahrt wurde uns, typisch für Georgien, der erste Chacha angeboten und bald darauf auch Wein. Da ich keinen Wein trinke, hielt der Guide es für eine tolle Idee, dass ich dann einfach den hausgemachten Chacha trinken könnte. Chacha, den man im Supermarkt kaufen kann, hat 40% Alkohol, der hausgemachte in vielen Fällen um die 70%. Also kamen wir (vor allem auch ich) sehr angeheitert an unserem ersten Stopp an: hier sollten wir getrocknete Früchte und Tschurtschchela kaufen. Zum Glück durften wir auch viel probieren, es war wirklich sehr lecker.

An jedem Stopp, den wir machten, und unterwegs, gab es immer wieder Wein und Chacha. Und auf unserer Fahrt wurde fleißig gesungen und im Gang getanzt.

Brot backen © Hanna Schnittger Diesmal hatten wir eine kleine Gruppe im Gegensatz zu den anderen Touren, neben uns waren noch zwei Chinesinnen, zwei Russen und zwei Frauen aus Israel dabei. Es war wirklich sehr lustig mit ihnen.
Ein weiterer Stopp war eine kleine Bäckerei, in der wir sehen konnten, wie das Brot gebacken wird in den traditionellen Öfen. Brot heißt auf Georgisch „Puri“. Ein Georgier, der in unserem Bus dabei war, wir wissen bis heute nicht warum, kaufte für uns alle Brot und Käse.

Danach erreichten wir unser erstes Hauptziel: Sighnaghi, die Stadt der Liebe, wie sie in Georgien genannt wird. Hier liefen wir durch die Stadt und über die Stadtmauern, die ein bisschen aussahen wie eine kleine Chinesische Mauer. Leider konnten wir nicht viel sehen, da das Wetter sehr schlecht war – es war super neblig. Aber in Kakhetien hatte es die Tage davor geschneit, und so lag überall Schnee! Sehr sehr schön!

Sighnaghi © Hanna Schnittger Unser nächster Stopp war das Bodbe-Kloster. Auch hier war es zu neblig, um viel zu sehen, aber das Kloster an sich war sehr schön. Vor dem Kloster blühten viele verschiedene Blumen und wir sahen zwei Hochzeitsgesellschaften.
 
  • Bodbe-Kloster © Hanna Schnittger
  • Bodbe-Kloster © Hanna Schnittger
Der letzte Stopp war ein Restaurant, in dem es auch eine Weinverkostung gab. Der Mann, der uns durch den Laden und die Weinverkostung führte, hatte in Deutschland studiert. So unterhielten Petra und ich uns mit ihm auf Deutsch, das war sehr lustig. Zum Wein kann ich nichts sagen, aber ich habe mir sagen lassen, dass er wohl geschmeckt haben soll.
Danach ging es für uns auf den Heimweg und in Tbilisi angekommen, wurde uns noch ein Chacha und ein Tschurtschchela geschenkt.
 
Und Kazbegi again
 
Da ich noch einmal im Winter in die Berge wollte, bin ich dort letzte Woche hingefahren. Hier ein paar Bilder von Georgien im Winter.
 
  • Wanderung am Kazbegi © Hanna Schnittger
  • Kazbegi © Hanna Schnittger
  • Kazbegi © Hanna Schnittger
  • Kazbegi © Hanna Schnittger
  • Kazbegi © Hanna Schnittger

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