Blog #3
Es läuft nicht immer alles nach Plan
Nach einem langen und anstrengenden, aber sehr interessanten Tag in Toruń (Thorn) wollte ich mich zurück auf dem Weg nach Łódź machen. Der Hauptbahnhof Główny ist außerhalb der Stadt, weshalb man einen Zug von dem Bahnhof Toruń Miasto in Innenstadtnähe zum Hauptbahnhof nehmen und dort umsteigen muss. Allerdings gab es dort das Problem, dass mein Zug zum Hauptbahnhof immer mehr Verspätung hatte und letztendlich erst eine halbe Stunde später in Miasto eingetroffen ist. Mein Anschlusszug war schon längst abgefahren.
Was nun? Etwas verloren begab ich mich zum Schalter, da ich wusste, dass die Züge nach Łódź nur sehr unregelmäßig fahren. Ich erklärte der netten Frau am Schalter meine Situation und ihre erste Reaktion war O Boże! (Oh mein Gott/ Oje). Sie erklärte mir, dass ich am Bahnhof drei weitere Stunden warten muss, bevor ich den nächsten Zug nehmen kann, der allerdings auch eine andere Route fährt und dementsprechend länger braucht. Vor 1:00 Uhr morgens würde ich also auf keinen Fall wieder zurück sein. Etwas entmutigt setzte ich mich in die Wartehalle und überlegte mir, wie ich am besten die Zeit rumbekommen soll. Zum Glück hatte noch ein Kiosk offen, sodass ich mir ein Buch kaufen konnte, das ich dann auch zu Lesen begann (naja zumindest so gut es ging, da ich mit meinen noch geringen Polnischkenntnissen viel aus dem Kontext ableiten musste).© Inken Heinz Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich mein Zug an, der dann auch prompt auf der Strecke eine Verspätung einfuhr. Mit dem Anschluss in Warschau für den letzten Zug nach Łódź würde es also auch knapp werden. Ein echter Krimi für die Nerven. Kurz vor Warschau hatte der Zug so viel Verspätung, dass ich nur noch eine Umsteigzeit von einer Minute hatte. Der Schaffner, der wusste, dass ich weiter nach Łódź wollte, kam zu mir und bat mich, mit zum vorderen Zugteil zu kommen. Dort hat er den Anschlusszug angerufen und darum gebeten, dass dieser warten würde. Der Umstieg hat tatsächlich geklappt! Der Rest der Heimfahrt verlief dann reibungslos, sodass ich dann um 1:30 Uhr endlich wieder zuhause war.