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Blog #6
Freizeit rund um Amman

Wenn man kulturell und geographisch interessiert ist, wird einem in Amman nicht so schnell langweilig, da viele interessante Orte in kurzer Zeit zu erreichen sind. Hier einige Eindrücke meiner Freizeitgestaltung rund um Amman.
 
Hiking-Trip in Wadi al-Hasa und Dana

Das letzte Wochenende hatte ich vier Tage Herbstferien und habe mit Luisa und zwei Freunden einen dreitägigen Hiking-Trip unternommen. Jordanien hat wirklich den großen Vorteil, dass sich viel in wenig Zeit bereisen lässt und man somit auch einzelne freie Tage super ausnutzen kann. Es ging mit dem Auto um 6 Uhr morgens los zum geplanten Startpunkt. Geplant war eigentlich das 24 Kilometer lange Wadi al-Hasa zu durchlaufen. Leider – oder zum Glück – haben wir uns auf dem Weg zum Startpunkt ziemlich verfahren. Nach halber Strecke Schotterpiste mussten wir uns leider eingestehen, dass der Weg absolut nicht passierbar ist und sind resigniert wieder umgekehrt, um die 1,5 stündige Fahrt zu einem anderen Startpunkt anzutreten. Das machte aber nichts, da sich die Irrfahrt alleine schon wegen der Landschaft absolut gelohnt hat! Da wir unsere Wanderung so erst um halb 1 starten konnten, entschieden wir uns nach 8 Kilometern den Weg im Wadi wieder zurückzulaufen. Im Vergleich zu dem doch sehr touristischen Wadi Mujib sind wir dort kaum Menschen begegnet. Das Wadi ist zwar deutlich weniger anspruchsvoll zu durchlaufen, bietet dafür aber eine deutlich abwechslungsreichere und vor allem grünere Landschaft. Ich kann deshalb absolut empfehlen, sich in Jordanien auch noch mehr Wadis als das bekannte Wadi Mujib anzuschauen.

  • Irgendwo im Nirgendwo zwischen Karak und Tafilah © Julia Becker
    Irgendwo im Nirgendwo zwischen Karak und Tafilah
  • Unsere Gruppe im Wadi al-Hasa © Julia Becker
    Unsere Gruppe im Wadi al-Hasa
  • Im Wadi al-Hasa © Julia Becker
    Im Wadi al-Hasa
Abends sind wir dann komplett erschöpft in unserem Hostel in Dana Village angekommen. Das Dana Biosphärenreservat ist das größte und älteste Naturreservat in Jordanien und nach dem Wadi Dana benannt. Die Region ist sehr gebirgig und liegt sehr hoch, weshalb es hier auch schnell frisch werden kann. Dana selbst war eigentlich ein verlassenes Dorf, welches erst von den Menschen aus den umliegenden Dörfern, häufig Beduinen, wieder besiedelt wurde. Das Ziel war hierbei vor allem, das Dorf für Wander-Touristen attraktiv zu machen. Auf unserem 14 Kilometer langen Weg zur Feynan-Ecolodge passierten wir viele Beduinen-Zelte, Kamele und Ziegen. Unseren Trip ließen wir dann am Abend gemütlich in einem Camp in Wadi Rum ausklingen.
 
  • Dana Biosphärenreservat © Julia Becker
  • Unsere Gruppe im Dana Biosphärenreservat © Julia Becker
    Unsere Gruppe im Dana Biosphärenreservat
  • Auf dem Weg nach Feynan © Julia Becker
    Auf dem Weg nach Feynan
  • Kamel im Dana Biosphärenreservat © Julia Becker
    Kamel im Dana Biosphärenreservat
  • Sandboarding in Wadi Rum © Julia Becker
    Sandboarding in Wadi Rum
Mosaiken in Madaba

Nach einer Woche Schule ging es dann schon wieder los in Richtung Madaba, um dort die antiken Mosaiken anzuschauen. Ich hatte vor unserem Besuch nicht wirklich viel von Madaba gehört und war deshalb positiv überrascht von der kleinen Stadt und auch etwas verwundert, dass es hier so touristisch ist, obwohl es bis auf die Mosaiken und die griechisch-orthodoxe Kirche nicht wirklich viel zu sehen gibt. Man merkt, dass gerade Granatapfel-Saison ist, da überall in der Stadt frisch gepresster Granatapfelsaft angeboten wird. Von einer Bekannten hatten wir noch den Tipp bekommen unbedingt zu einem Buch-Café außerhalb der Innenstadt zu gehen. Das Café war wirklich ein gelungener Abschluss unserer Madaba-Tour. Es ist sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet und es sind viele Bücher aller Genres und in vielen Sprachen zum Lesen und zum Verkauf ausgestellt.
 
  • In Madaba © Julia Becker
    In Madaba
  • Mosaik in Madaba © Julia Becker
    Mosaik in Madaba
  • Frisch gepresster Granatapfelsaft © Julia Becker
    Frisch gepresster Granatapfelsaft
  • Buch-Café in Madaba © Julia Becker
    Buch-Café in Madaba
Tradition in Salt

Am Sonntag waren Luisa, Aileen und ich bei Salsabeel, einer Deutschlehrerin unseres Departments, in Salt eingeladen. In Jordanien schwärmen alle von Salt, da es sich hierbei um die ehemalige Königsstadt handelt. Viele Häuser in der Altstadt weisen deshalb eine besonders schöne Fassade auf. Hier steht auch die älteste Schule in ganz Jordanien. Salsabeels Vater hat uns im Ort herumgefahren und viele Dinge erklärt. Ich muss sagen, dass ich die Stadt wirklich komplett anders empfunden habe als Amman. Zum einen liegt die Stadt wahnsinnig schön im Grünen, zum anderen wird in Salt noch mehr Wert auf Traditionen gelegt. Ich habe von Salsabeel viel über das jordanische Familienleben gelernt. Während die Söhne auch verheiratet mit ihrer kleinen Familie im Elternhaus leben bleiben, ziehen die verheirateten Töchter zu ihren Ehemännern. Auf das Elternhaus wird dann einfach noch eine Etage drauf gebaut, damit alle ihren eigenen Bereich besitzen. Außerdem spielt das Geschlecht zum Beispiel auch bei Hochzeiten eine wichtige Rolle. Manche Hochzeiten werden nach Geschlechtern getrennt gefeiert, auch damit die Frauen anziehen können, was sie wollen. Vielen Dank nochmal an Salsabeels Familie für die Offenheit und Gastfreundlichkeit... und natürlich für das super leckere Abendessen!
  • Salt © Julia Becker
    Salt
  • Mit Salsabeel, Luisa und Aileen in Salt © Julia Becker
    Mit Salsabeel, Luisa und Aileen in Salt
Geschichte in Jerash

Diese Woche ist Eli, die neue SCHULWÄRTS!-Praktikantin, angekommen. Aileen, Eli und ich sind dann am Mittwoch nach der Schule in Richtung Jerash gestartet, um dort die Überreste der antiken römischen Stadt Gerasa anzuschauen. Die Stadt ist sehr weitläufig und erstaunlich gut erhalten.
 
  • Gerasa © Julia Becker
    Gerasa
  • Blick vom römischen Theater in Gerasa © Julia Becker
    Blick vom römischen Theater in Gerasa
 

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