Blog #2
Meine neue Schule in Phitsanulok
Ich kam am 30. Juni um 17.30 Uhr am Flughafen in Sukhothai an. Dort wurde ich von meiner Betreuerin May und einer Englischlehrerin aus den USA empfangen. Eigentlich war ich müde und brauchte ein Bett nach 30 Stunden Reisezeit… Aber stattdessen sind wir in eine große Mall nach Phitsanulok gefahren und waren gemeinsam Essen, haben mir eine Handykarte besorgt und waren noch einkaufen. Irgendwann sind wir endlich an der Schule angekommen und ich betrat zum ersten Mal mein Zimmer für die nächsten zehn Wochen.
Auf dem Schulgelände stehen einige kleine Häuschen für Lehrkräfte. Das ist typisch in Thailand und meist wohnen dort junge Lehrer*innen, die noch nicht verheiratet sind. Ich wohne in solch einem Häuschen, das ich mir mit der amerikanischen Lehrerin teile. Das Haus hat alles, was man benötigt, Kochmöglichkeiten und einen großen Kühlschrank gibt es auch. Und das Beste ist, dass mein Zimmer sogar eine Klimaanlage hat (wichtig in den Tropen bei Temperaturen zwischen 30 und 40°C)!
Die Lehrerhäuschen: im letzten auf der linken Seite wohnen die Amerikanerin und ich
| © Janne Reinecker
Am ersten Schultag konnte ich die Schule bei Tageslicht betrachten. Die Schule heißt Princess Chulabhorn Science Highschool Phitsanulok und ist ein Internat für etwa 720 Schüler*innen, die besondere Leistungen in den Naturwissenschaften zeigen. Es gibt sechs Jahrgangstufen, von der 7. bis zur 12. Klasse. An der Schule wird der Unterricht in Chemie, Mathe, Physik, Informatik und Biologie stark gefördert. Außerdem gibt es einen intensiven Englischunterricht und ein großes Netzwerk von Partnerschulen und Universitäten. Alle Schüler*innen erhalten ein Vollstipendium und fahren alle zwei Wochen am Wochenende nach Hause. Sie können zwischen drei zusätzlichen Fremdsprachen wählen: Chinesisch, Japanisch oder Deutsch. Im Stundenplan nimmt die zweite Fremdsprache nur einen kleinen Teil ein und dadurch liegt das Deutschniveau nur bei A1, vielleicht A2. Meine Betreuerin May ist die einzige Deutschlehrerin an der Schule.
Auf dem Schulgelände gibt es mehrere dekorative Gewässer
| © Janne Reinecker
Ich habe meinen eigenen Schreibtisch im Lehrerzimmer bekommen und sitze gemeinsam in einer Ecke mit den anderen ausländischen Lehrern. Neben meiner Mitbewohnerin aus den USA gibt es noch zwei Englischlehrer von den Philippinen und einen aus Ghana.
Jeden Morgen haben alle Schüler*innen eine Versammlung. Dort stehen alle ordentlich nach Jahrgangsstufe geordnet in Reih und Glied. Es wird die Nationalhymne gesungen, ein kurzes buddhistisches Gebet gesprochen und es folgen wichtige offizielle Ansagen der Schule. An einem Morgen wurde ich an dieser Stelle gezeigt und stellte mich kurz selbst vor. Es ist sehr hilfreich, dass ich bereits etwas Thailändisch kann und mich dadurch bei jedem vorstellen kann, denn Englisch können trotz der großen Förderung nicht alle Schüler*innen oder Lehrkräfte an der Schule.