Blog #6
Lesen üben
Eines der vielen Projekte, die vom Goethe-Institut angeboten werden, ist der PASCH Lesewettbewerb. Auch Schülerinnen und Schüler meiner Praktikumsschule, der EBIS (Egypt British International School) nahmen an dem Lesewettbewerb teil. Dieser fand am 13. April statt, einem Samstag. Doch bevor die SchülerInnen sich mit uns auf den Weg zum Goethe-Institut in Kairo machen konnten, mussten wir viel mit ihnen das Lesen üben.
Anfangs war die Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Lernniveaus sehr groß. Damit sich alle Mühe geben, und da ägyptische Lernende anscheinend auch einfach auf Wettbewerbe stehen, haben wir einen schulinternen Lesewettbewerb ausgerufen. Einmal pro Woche haben wir uns getroffen und dann entschieden, wer eine Runde weiterkommen sollte. Die Entscheidung wurde getroffen, indem wir die Teilnehmer miteinander im Vorlesen verglichen: Dabei zählte auch, wer offensichtlich geübt hatte und wer nicht - das kann man wirklich leicht herausfinden, denn wer nicht geübt hat, ist meistens nicht so flüssig im Lesefluss wie die Schüler oder Schülerinnen, die sich auch zu Hause mit den Texten vorbereitet hatten.
Je nach Lernstufe hatten wir unterschiedliche Bücher zur Verfügung. Unter den Büchern gab es auch Klassiker wie „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner, Geschichten wie „Der Hase und der Igel“ oder auch Ponygeschichten.
Mit diesen Büchern übten wir das Lesen
| © Katharina Meyn
Da wir zu zweit waren, konnten wir Deutschlehrerinnen uns gut aufteilen. Das Lesen zu üben bestand vor allem darin, bei der Aussprache zu unterstützen, aber auch beim Lesetempo oder bei der Betonung einzelner Wörter im Satz. Zudem lasen uns die Schüler auch ihnen unbekannte Texte vor, da dies auch ein Teil des Vorlesewettbewerbs war.
Beim Lesewettbewerb selbst, der in der Bibliothek des Goethe-Institutes in Dokki stattfand, waren sowohl unsere Schüler als auch ich aufgeregt. Mir hat man die Aufregung bestimmt nicht angesehen, aber bei unseren Schülerinnen und Schüler hat man sie doch gemerkt. Durch die Aufregung las die eine oder der andere sehr schnell oder vergas die geübten Betonungen. Aber letztlich finde ich es sehr mutig, überhaupt an so einem Wettbewerb teilzunehmen. Zudem war die Bibliothek im Goethe-Institut auch sehr gut besucht: Alle Stuhlreihen waren besetzt und auch die hinteren Plätze im Raum und einige Stehplätze waren belegt.