Blog #4
Meine erste Woche
Hallo zusammen,
Meine erste Woche hier in Espoo neigt sich dem Ende zu und es gibt viel zu berichten. Zwei Themen dieser Woche, das Zug und Bus fahren in Espoo und mein Besuch bei der Maistraatti, werde ich jeweils in einem eigenen Beitrag behandeln, da sonst dieser hier zu lang wird.
Zuerst möchte ich euch etwas über meinen ersten Eindruck von der Stadt Espoo erzählen. Espoo liegt westlich von Helsinki. Obwohl die beiden Städte mehr oder weniger zusammen gewachsen sind, ist Espoo eine eigene Stadt. Mit einer Fläche von 528,16 Quadratkilometer und einer Einwohnerzahl von in etwa 274.500 ist Espoo die zweitgrößte Stadt in Finnland. Dennoch wirkt auf mich Espoo eher wie eine Ansammlung vieler kleinerer Städte als eine Großstadt. Es gibt hier sehr viele Einfamilienhäuser, meist aus Holz gebaut in unterschiedlichen Farben.
Die Häuser stehen hier viel weiter auseinander und zwischen den verschiedenen Ansammlungen von Häusern gibt es immer wieder Gebiete, in denen es nur Wald oder offene Fläche gibt. Unten seht ihr den Blick von dem Balkon der Wohnung, in der ich wohne. Ich finde es sehr angenehm hier in Espoo zu wohnen, weil es sehr ruhig ist, man jedoch trotzdem, auf Grund des gut ausgebauten Busses- und Zugnetzes, eigentlich jedes Ziel gut erreichen kann. Auch gibt es nur eine Bahnstation von meinem Zimmer entfernt ein Einkaufszentrum mit einer öffentlichen Bibliothek.
Ausblick von meiner Wohnung
| © Lena Gerken
Für mein SCHULWÄRTS!-Praktikum hospitiere ich sowohl in einer Primarschule ( Klassen eins bis neun), als auch an einer Sekundarschule (Klassen zehn bis zwölf). In beiden Schulen wurde ich sehr herzlich empfangen und ich mir wurde bereits angeboten auch den Unterricht anderer Lehrkräfte zu besuchen. Beide Schulen sind sehr gut ausgestattet, so gibt es in fast jedem Raum ein Smartboard, einen Computer, eine Dokumentenkamera und ein Whiteboard. Diese Medien werden auch viel im Unterricht verwendet. Als zukünftige Musiklehrerin interessiert mich natürlich auch die Ausstattung des Musikraums. Bis jetzt konnte ich nur in den Musikraum der Primarschule einen Blick rein werfen und ich war begeistert. Es gibt eine Menge unterschiedliche Instrumente für die Schüler*innen und diese sind auch in der Anzahl vorhanden, dass jede*r ein Instrument spielen kann.
Eine meiner Praktikumsschulen
| © Lena Gerken
Der Deutschunterricht in beiden Schulen wird zweisprachig gehalten. In der Sekundarschule klappt die Kommunikation auf Deutsch jedoch schon sehr gut. In der Primarschule bin ich in den Klassenstufen vier und fünf eingesetzt. Diese Schüler*innen haben erst mit dem Deutschunterricht begonnen. Sie können schon einfache Sätze auf Deutsch verstehen, sich jedoch noch nicht so gut auf Deutsch ausdrücken. Ich bin gespannt, wie sie reagieren, wenn ich den Deutschunterricht nur auf Deutsch halte.
Das alltägliche Leben in Finnland ähnelt meist dem deutschen. Jedoch gibt es hier einige Kleinigkeiten, die einen dann doch kurz stutzen lassen. So ist es in Finnland nicht üblich, dass es Klingelschilder an dem Eingang des Hauses gibt. Die Schüler*innen nennen hier die Lehrkraft beim Vornamen und duzen sie. Mir wurde auch mitgeteilt, dass es in Finnland im Allgemeinen eher üblicher ist sich zu duzen als sich zu siezen. Was ich an sich sehr sympathisch finde. In meinen beiden Schulen beginnen die ersten Gruppen mit der Mittagspause bereits gegen 11:30 Uhr, sodass die letzte Gruppe meist so gegen 13:00 Uhr fertig ist mit dem Mittagessen. Dies finde ich, im Vergleich zu deutschen Schulen, schon sehr früh.
So jetzt ist mein Beitrag doch sehr lang geworden, aber ich hoffe ich konnte euch meine erste Woche so ein bisschen näher bringen. Zum Schluss möchte ich euch noch ein paar finnische Wörter oder Ausdrücke vorstellen, die in der ersten Woche hilfreich sei könnten:
Moi = Hallo
Terve = Hallo/Tschüss
Kiitos = Danke
Anteeksi = Entschuldigung
Opettaja = Lehrer, -in
Opettajainhuonetta = Lehrerzimmer
Mina olen … = Ich heiße …
En puhu suomea = Ich spreche kein Finnisch.