Blogeintrag 14
Ramadan Kareem :)
Ein schöner Sonnenuntergang über Alexandria | © Moritz Philipp
Hey ihr Lieben :)
Am Samstag, den 27. Mai, hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Dieser in der Junihitze doch eher anstrengende Monat ohne Trinken und Essen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bringt einige Veränderungen im Alltag mit sich.
Unser Alltag im Ramadan
Die Schule geht statt bis halb drei nur noch bis halb zwei und jede Schulstunde ist zehn Minuten kürzer. Die Schüler machen in den ersten Tagen einen relativ guten Eindruck, manche spielen sogar in der Mittagshitze Fußball. Den Lehrern merkt man das Fasten dann schon eher an. Eigentlich sind alle Lehrer bis Ende des Schultages anwesend, sobald sie aber ihre letzte Stunde rum haben, sieht man während des Ramadans keinen mehr.Am ersten Abend bin ich zur Kunstlehrerin der Schule gefahren, um gemeinsam mit ihrer Familie das Fasten zu brechen. Tagsüber hatte ich extra wenig gegessen, um dann Abends mehr essen zu können. Trotzdem wurde so viel Essen aufgetischt, dass ich Molokhiya nicht mehr anrühren konnte :D Es gab Salat, gefüllte Auberginen, Reis, Hühnchen, gefüllte Weinblätter, Suppe uvm.
Die Restaurants, die sonst zu jeder Tageszeit gut gefüllt sind, waren gegen sechs Uhr wie ausgestorben. Auch auf den sonst so vollen Straßen war praktisch nichts los, da alle daheim auf das vierte Gebet des Tages gewartet haben.
Ich habe auch versucht zu fasten, aber bislang erfolglos. Ohne Trinken den Tag zu überstehen ist dann doch etwas unmenschlich. Für die Zeit von 7-14 Uhr in der Schule ist das mit Klimaanlage aber machbar. Sobald ich Zuhause ankomme, wird der Durst aber zu groß :D
Ramadan mit Sara und ihrer Familie in Alex
Das erste Juniwochenende habe ich wieder bei Sara in Alex verbracht. Während tagsüber nicht viel los war, da ihre Eltern vor 13 oder 14 Uhr nicht aus dem Bett kamen, ging abends ab 17 Uhr das Leben langsam wieder los, da ein Haufen leckerer Speisen für das Fastenbrechen gekocht wurde.Am Samstag haben wir am Meer auf den Sonnenuntergang gewartet, um uns danach den Bauch mit leckerem ägyptischen Essen vollzuschlagen. Eine Gruppe Jugendlicher hatte die gleich Idee, nur haben sie McDonalds und Lieferpizza zum Fastenbrechen gegessen... tz tz tz :)