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Blog #4
Aus aktuellem Anlass: Über die Brände in Portugal

Rauchschwaden am Himmel über Coimbra Rauchschwaden am Himmel über Coimbra | © Meike Range Ich hatte bereits berichtet, dass ich schon öfter Rauchgeruch wahrnehmen konnte, da sich immer wieder Brände aufgrund der langanhaltenden Trockenheit entzünden. Am Wochenende vom 7./8. Oktober kam es zu Bränden zwischen Leiria und Coimbra, die sich durch deutliche Rauchschwaden am Himmel bemerkbar machten. Es rieselte sogar Asche in Coimbra, wo ich an dem Wochenende unterwegs war.

Die Brände am vergangenen Wochenende
Nun berichtete sogar die Tagesschau gestern Abend von den verheerenden Bränden hier in Portugal. Die ganze letzte Woche war unglaublich heiß, die Temperaturen lagen jeden Tag um die 30°C. Aber es sollte Regen durch den Sturm „Ophelia“ kommen und obwohl ich diesen verlängerten Sommer hier in Portugal sehr zu schätzen weiß, so ist mir doch bewusst, dass diese Hitze schädlich für das Land ist. Also wartete ich auf den Regen. Am Sonntag wurde es zusätzlich sehr windig und ich dachte, dass uns ein Gewitter bevorsteht.
Rauchschwaden am Himmel über Leiria Rauchschwaden am Himmel über Leiria | © Meike Range Allerdings haben wir am Tag darauf in den Nachrichten gesehen, dass das die Rauchwolken der Brände in Vieira de Leiria waren, eine Gemeinde an der Küste, ca. 20km entfernt. Durch den starken Wind haben sich am Sonntag, den 15.10.2017, die Brände schnell ausgebreitet, wodurch riesige Gebiete, darunter auch Häuser und Fabriken, abgebrannt sind. Abends konnte man am schwarzen Nachthimmel die Flammen rot am Horizont lodern sehen. Man spricht mittlerweile von ca. 39 Toten durch die Feuer.

Leiria versinkt im Rauch
Am Montag fiel allen das Atmen schwer. Die Luft war voller Rauch und man konnte kaum 2km weit gucken. An Unterricht war dementsprechend kaum zu denken. Viele Schüler*innen waren sehr aufgeregt und waren in ständigem Kontakt mit den Eltern. Am Nachmittag wurde der Unterricht aufgrund der starken Rauchentwicklung sogar abgebrochen.

Der Blick auf Leiria auf dem Weg zur Schule Der Blick auf Leiria auf dem Weg zur Schule | © Meike Range Für mich ist diese Erfahrung schwer in Worte zu fassen, daher dieser vielleicht etwas nüchterne Bericht. In Deutschland habe ich Ende Juli das Hochwasser in der Region Hildesheim miterlebt, sah zu, wie das Wasser in den Keller meines Elternhauses lief. Letzte Woche verfolgte ich in den Nachrichten und durch Freunde und Familie den Sturm, der über Norddeutschland hinwegfegte und auch dort Todesopfer forderte. Hier stehe ich dem anderen Extrem gegenüber und erlebe wieder diese Hilf- und Fassungslosigkeit, mit denen man dem unglaublichen Schaden gegenübersteht, den Naturgewalten anrichten können.
Aber immerhin eine gute Nachricht gibt es: Letzte Nacht kam der Regen. Endlich.
 

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