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Blog #3
I skolan

Mittlerweile darf ich seit ungefähr einem Monat an der Katedralskolan hospitieren und unterrichten. Es wird also Zeit euch ein wenig von „Schule in Schweden“ und dem Unterricht dort zu berichten.
Auf dem Schulweg: Uppsala Domkyrkan Auf dem Schulweg: Uppsala Domkyrkan | © Sabrina Fischer Zunächst ist festzuhalten, dass in Schweden die Grundschule bis zur neunten Klasse besucht wird, erst die Klassen 10-12 finden dann auf dem Gymnasium statt. Hier wird direkt eine Fachrichtung gewählt. An der Katedralskolan werden Pädagogik und Soziale Arbeit, Geisteswissenschaft, Naturwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft angeboten. Außerdem gibt es das SPRINT-Programm für Jugendliche, die gerade erst nach Schweden gezogen sind. Sie können hier Schwedisch lernen und erfahren mehr über die schwedische Gesellschaft. Weiter gibt es die Möglichkeit, das „International Baccalaureate Diploma Programme“ zu besuchen.

Der offensichtlichste Unterschied zum Unterricht in Deutschland - zumindest so wie ich Unterricht in Deutschland bisher kennengelernt habe - ist die technische Ausstattung. An der Katedralskolan erhalten alle Schüler*innen einen Schullaptop und auch ich wurde direkt am ersten Tag entsprechend ausgestattet. So kann online über eine Lernplattform kommuniziert und Übungen auch am Laptop bearbeitet werden. Ebenso werden Klassenarbeiten teilweise am Laptop geschrieben. Meiner Ansicht nach ist das Arbeiten am Laptop eine gute Vorbereitung auf das zukünftige Berufsleben.
Schon von außen imposant: Katedralskolan Schon von außen imposant: Katedralskolan | © Sabrina Fischer Unterrichtsstunden betragen zwischen 40 und 95 Minuten. In langen Stunden gibt es deshalb eine Pausengymnastik. In Deutsch wird beispielsweise auf deutsche Musik gedehnt oder getanzt. Das aktiviert, fördert die Konzentration und macht nicht nur den Schüler*innen, sondern auch mir viel Spaß.

Im Deutschunterricht fällt auf, dass sehr viel Wert auf Kommunikationsfähigkeit gelegt wird. So unterhalten sich Schüler*innen und Lehrer*innen (soweit möglich) auch in der Pause auf Deutsch miteinander. Außerhalb des Unterrichts werden die Deutschlernenden eine Sprachübung mit mir durchführen. Mit den jüngeren spreche ich über ihren Alltag und ihre Freizeit, die älteren Schüler*innen dürfen mir ihre Stadt zeigen und mich quasi als „Tourist“ betreuen. 

Grundsätzlich unterrichte ich in vier Deutschklassen von zwei verschiedenen Deutschlehrkräften. Im Unterricht arbeiten wir meist mit dem Deutschbuch. Als Grundprinzip sollen die Schüler*innen in einer Stunde möglichst vielseitig lernen: Hören, Schreiben, Sprechen und Lesen sind hierbei Schlagworte.

Neben Deutsch begleite ich zusätzlich für einige Stunden einen Anfängerkurs in Latein. Dadurch, dass die Schüler*innen bereits verschiedene andere Sprachen lernen, können hier gut Vergleiche zu diesen gezogen werden. Parallelen zwischen den romanischen Sprachen werden deutlich und erleichtern das Lateinlernen. Mein persönliches Fazit: Latein auf Englisch unterrichten funktioniert besser als gedacht.

Soviel über meine ersten Wochen an der Katedralskolan. Für diese Woche wurden wir SCHULWÄRTS-Stipendiatinnen übrigens ans Goethe-Institut Stockholm eingeladen. Außerdem wird es in Uppsala einen Workshop mit einer deutschen Rapperin geben. Eine spannende Fortsetzung folgt ...

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