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Blog #1
Vorbereitung und Wohnungssuche

Am 30. März habe ich meine Zusage unter Vorbehalt für das SCHULWÄRTS!-Praktikum in Dänemark von September bis Dezember erhalten. Dann habe ich direkt am digitalen Zusatzprogramm, der Schnupperstunde teilgenommen, um mich auf den DaF-Unterricht vorzubereiten. Im Juni habe ich die sichere Zusage zum Praktikum an der Marie Kruses Skole in Farum erhalten.
Da ich sehr durchorganisiert bin und meine Vorfreude riesig war, habe ich umgehend die Wohnungssuche gestartet. Was ich mir vorgestellt habe? Ein möbliertes WG-Zimmer zentral in Kopenhagen.

Wohnungssuche 1.0
Was ich bekommen habe? Ein möbliertes WG-Zimmer zentral in Kopenhagen. Der Preis war in Ordnung. Ich würde sagen, „normal teuer“ für Dänemark. Die Bilder sahen gut aus. Der Vermieter hörte sich nett an, erzählte von seiner Familie aus Deutschland. Ich habe die Kaution überwiesen. Sobald das Geld ankommt, bekomme ich den Schlüssel zugeschickt.

Das Ausreiseseminar
Mittlerweile sind bereits vier Wochen vergangen. Die Teilnahme am Ausreiseseminar steht an, welches meine Vorfreude auf mein Praktikum verstärkt und meine Kompetenzen im interkulturellen DaF-Unterricht gefördert hat. Außerdem konnte ich viele andere Praktikant*innen kennenlernen. Ich traf auch auf bekannte Gesichter aus der Schnupperstunde. Es hat also viel Spaß gemacht.

Die Gastgeschenke
Nun sind sechs Wochen vergangen. Mein Vermieter war wohl im Urlaub, er schickt mir den Schlüssel noch diese Woche zu. Ich treffe mich mit einer anderen Praktikantin in Frankfurt, um Gastgeschenke für unsere Praktikumsbetreuerinnen zu besorgen. Wir kaufen GUDE-Jutebeutel, Postkarten, einen Magneten mit einem Witz zu Goethe, Grüne Soße-Kräuter zum Aussäen, und noch mehr. In einem netten Café sammeln wir bereits gemeinsam Ideen für DaF-Stunden. Wir sind top vorbereitet. Mein Vermieter meldet sich nicht mehr.
Meine Gastgeschenke Meine Gastgeschenke | © Svenja Thom Das erste Unglück
Vor meiner Praktikumsreise nach Dänemark steht noch ein zweiwöchiger Urlaub mit Freunden in Kroatien an. Am Tag der Abreise scrolle ich durch die Facebook-Gruppen, denen ich für meinen Aufenthalt in Kopenhagen beigetreten bin. Und da steht es. Mein vermeintlicher Vermieter ist ein Betrüger. Andere sind auf ihn reingefallen. Ich bin auf ihn reingefallen. Was nun? Meine Schwester fährt mit mir zur Polizei, wo ich Anzeige erstatte. Das Geld werde ich vermutlich nicht zurückbekommen. Doch viel schlimmer ist – ich habe kein Zimmer mehr in Kopenhagen.
So habe ich mir das nicht vorgestellt.

Det skal nok gå!
Ungewissheit habe ich nun empfunden. Und Angst. Was, wenn ich nun kein Zimmer mehr finde? Immerhin ist Semesteranfang, da suchen alle Studierenden ein Zimmer… Also las ich ein Buch über Dänemark, um meine Vorfreude wieder aufleben zu lassen. Det skal nok gå – eine Art Lebensmotto der Dän*innen – habe ich darin zum ersten Mal gelesen. Alles wird gut werden. Alles muss gut werden, dachte ich mir dann.

Wohnungssuche 2.0
Anstatt den Kopf hängen zu lassen, habe ich mich erneut auf die anstrengende Suche nach Wohnungen und Zimmern begeben. Nach vielen Absagen schrieb ich endlich mit einem netten Mann, der direkt zu einem Videotelefonat zugesagt hat. Im Gespräch fragte er mich, warum ich mich nicht einfach um ein Zimmer in einem privaten Studentenwohnheim bewerbe. Er schickte mir die Seite für das Studentenwohnheim, ich fragte noch an diesem Tag ein Zimmer an, überwies die Kaution und bekam die Bestätigungsmail.

Das Resultat
Ich wohne nun schon seit fast 4 Wochen in dem Studentenwohnheim und ich bin der festen Überzeugung, dass ich es nicht besser hätte treffen können. Durch die vielen Studierenden um mich herum, habe ich schnell auch außerhalb meiner Praktikumsschule Anschluss gefunden und fühle mich nie allein.

  • Das Studentenwohnheim © Svenja Thom
    Das Studentenwohnheim
  • Aussicht von der Dachterrasse © Svenja Thom
    Aussicht von der Dachterrasse
Daher meine Tipps zur Wohnungssuche:

1. Überstürze nichts! Du musst nicht bereits Monate im Voraus eine Wohnung/ein Zimmer gefunden haben. Es reicht auch, sich für die erste Woche ein Airbnb oder ein Hostel zu buchen und sich dann vor Ort etwas zu suchen.

2. Facebook-Gruppen sind hilfreich, da dort viele Anzeigen geteilt werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten!
  • Mache am besten direkt einen Videocall mit der Kontaktperson und frage danach, das Zimmer entweder in diesem Telefonat oder dann direkt vor Ort gezeigt zu bekommen.
  • Bei WG’s: Frage nach persönlichen Dingen, z.B. Seit wann lebt ihr zusammen? Was ist euch besonders wichtig im gemeinsamen Leben? Kocht ihr gerne gemeinsam?
  • Überweise die Kaution erst, wenn du dir ganz sicher bist, dass es das Zimmer gibt und du nicht hereingelegt wurdest. Lass dich nicht dazu stressen, das schneller zu machen – nach dem Motto „Ich habe noch andere Interessenten, wer als Erstes überweist, bekommt das Zimmer“.
3. Schaue nach, ob es in deiner Stadt Studentenwohnheime gibt. Viele sind zwar nur für Studierende einer bestimmten Universität, aber teilweise gibt es auch private Studentenwohnheime (englisch dormitory, dänisch kollegier/studiebolig).

4. Achte nicht zu sehr auf den Preis. Dein Praktikum wird nicht allzu lange gehen – genieße es und lebe in einer guten Lage oder mit vielen anderen zusammen!

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