Die Rolle von Deutsch
In Kenia lernen ca. 16.000-17.000 Schüler*innen Deutsch als Fremdsprache. Da die meisten zusätzlich zu den beiden kenianischen Amtssprachen Englisch und Kisuaheli weitere Muttersprachen sprechen, ist Deutsch häufig die 5. oder 6. Sprache, die erlernt wird. Etwa 175 High-Schools bieten DaF an, von denen 4 Schulen zum PASCH-Netzwerk gehören. Meist wird Deutsch in den letzten 4 Jahren der Schullaufbahn angeboten. Somit fangen die Schüler*innen im Alter von 13/14 Jahren an, Deutsch zu lernen. Am Goethe-Institut werden Sprachkurse von Lernenden verschiedensten Alters belegt – die meisten beginnen jedoch nach der Schulzeit oder dem Studium.
Viele DaF-Lernende planen, nach Deutschland für ein Studium oder zum Arbeiten zu gehen. Dementsprechend hat auch das 2024 verhandelte Fachkräfteabkommen zwischen Kenia und Deutschland einen enormen Zuwachs an DaF-Lernenden in Kenia zur Folge. Auch bessere Jobmöglichkeiten in Kenia selbst oder reines Interesse an der Sprache, sind für viele Kenianer*innen Gründe DaF-Kurse zu belegen.
Leben und Unterrichten in Kenia
Aktuell ist das Schulsystem nach dem 8-4-4-Prinzip aufgebaut – 8 Jahre Primary School, 4 Jahre High School und 4 Jahre an einer Universität. Das System befindet sich allerdings derzeit im Wandel und soll 2025 in das sogenannte Competency-based Curriculum (CBC) nach dem 6-3-3-4-Prinzip geändert werden. Eine weitere Schulform wird eingeführt, die sogenannte Junior Secondary School, welche Klasse 7-9 abdeckt. Daraus resultiert, dass die Schüler*innen nur noch 6 Jahre zur Primary School und 3 Jahre zur High School (auch Senior Secondary School) gehen. Die meisten High-Schools in Kenia und einige Primary-Schools sind Internate, weshalb die Schüler*innen dort zusammenleben und nur in den Ferien nach Hause fahren. Demnach bieten Schulen auch zahlreiche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten zum Beispiel in Form von AGs an. Auch einige Lehrer*innen und teilweise Praktikant*innen wohnen auf dem Schulgelände, wenn sie keine Wohnung in der Nähe haben, von der die Schule täglich mit ÖPNV oder Auto erreichbar ist.
Kenia ist bekannt für eine sehr willkommen heißende Gastkultur und Tourismus spielt eine große Rolle für das Einkommen vieler. Neben Nationalparks und Safaris bietet Kenia ein breites Spektrum an kulinarischer Vielfalt und besonders schöne Strände an der Küste. In der Hauptstadt Nairobi finden immer zahlreiche kulturelle Events, wie Konzerte, Festivals, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen, statt, die es sich lohnt zu besuchen. Da die meisten Kenianer*innen von klein auf Englisch lernen, kommt man als Praktikant*in sehr gut mit Englisch zurecht und es lassen sich einfach Beziehungen knüpfen. Während sich sagen lässt, dass die zu erwartenden Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland generell niedriger sind, kann beispielsweise die Miete in großen Städten auch gleich teuer ausfallen.
Der mögliche Praktikumszeitraum