Johannes Ebert am 29. Januar 2018
Grußwort zur Vorstellung der „Themenbroschüre Deutsch“
Grußwort von Johannes Ebert anlässlich der Vorstellung der „Themenbroschüre Deutsch“ in Berlin
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Müller-Rosentritt, sehr geehrter Herr Fischer, sehr geehrter Herr Kämmerling, sehr geehrte Frau Bennemann, sehr geehrte Frau Dr. Schu, sehr geehrte Hochschulvertreterinnen und –vertreter, sehr geehrte Damen und Herren.
Ich begrüße Sie herzlich im Humboldt-Carré zur Präsentation unserer Themenbroschüre „Deutsch Lernen für das Studium". Diese Themenbroschüre gehört zu einer Broschüren-Reihe, die das Goethe-Institut 2016 mit der Broschüre „Kultur wirkt“ gestartet hat. Ziel der Themenbroschüren ist es den aktuellen Fachdiskurs eines Themas widerzuspiegeln, politische Schlussfolgerungen zu formulieren und damit dem Fachdiskurs einen neuen Impuls zu geben. Die Themenbroschüre „Deutsch Lernen für das Studium“ befasst sich mit unserer Pilotstudie „Sprachbiographien von Bildungsausländer(inne)n im Vollstudium an deutschen Hochschulen“, die das Goethe-Institut gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen für strategisches Hochschulmanagement CHE Consult durchgeführt hat.
Bei dem heutigen Fachgespräch möchten wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse der Studie vorstellen. Die zentralen Fragen der Studie sind, wo und wie ausländische Studierende vor ihrem Studium in Deutschland Deutsch gelernt haben und welche Prüfungen sie in dieser Zeit abgelegt haben. Gute Deutschkenntnisse sind eine Grundvoraussetzung, um in Deutschland an einer Hochschule studieren zu können und auch später im Berufsleben in Deutschland erfolgreich zu sein, wie zum Beispiel die Studie „Study & Work“ des BMWi und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft betonte. Bis zur Erlangung der erforderlichen Deutschkenntnisse ist es oft ein langer Weg, der bei vielen ausländischen Studierenden bereits in der Schule im Heimatland beginnt.
Neben der Förderung des internationalen kulturellen Austauschs und der Information über Deutschland ist eine der Hauptaufgaben des Goethe-Instituts die Förderung der deutschen Sprache im Ausland. Wir haben zwei erfolgreiche Instrumente: PASCH und die Bildungskooperation Deutsch, die Schülerinnen und Schüler beim Deutschlernen unterstützen und ihre individuellen Bildungsbiografien stärken. Über 90.000 Schulen weltweit, die Deutsch als Fremdsprache anbieten, werden durch die Bildungskooperation Deutsch mit Programmen der Lehrerfortbildung und mit Projekten, in denen Schülerinnen und Schüler für das Deutschlernen motiviert werden, gefördert. Im Rahmen von PASCH werden im Auftrag des Auswärtigen Amts rund 2.000 Schulen, an denen Deutsch einen besonderen Stellenwert einnimmt, von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Pädagogischen Austauschdienst und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst betreut und in der Vermittlung der deutschen Sprache unterstützt.
Da die an der Schule erworbenen Deutschkenntnisse allein jedoch meistens nicht ausreichen, um in Deutschland studieren zu können, kommen den Sprachlernangeboten außerhalb der Schule auch eine große Bedeutung zu. Ebenso gewinnen digitale Angebote zum Sprachenlernen immer mehr an Relevanz. Gerade Schülerinnen und Schüler mit besonderem Interesse an MINT-Fächern – an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sind an einem Studium in Deutschland besonderes interessiert und haben aber oft vergleichsweise wenige Deutschunterrichtstunden in der Schule. Hier sollten wir besonders fördern.
Um die Angebote des Goethe-Instituts noch besser an die Bedürfnisse der angehenden Akademiker und Akademikerinnen anzupassen und dahingehend auszubauen, haben wir diesen ersten Schritt – die Durchführung der Studie mit der CHE Consult – unternommen, um zuallererst empirisch belegte Daten über die Sprachbiografien von ausländischen Studierenden zu erhalten. Im Anschluss an die Präsentation der wichtigsten Ergebnisse der Studie diskutieren wir mit den Podiumsgästen, die ich hier sehr herzlich begrüßen möchte, über die Bedeutung der Ergebnisse und über zukunftsweisende Modelle für die Vorbereitung ausländischer Studierender auf ein Studium in Deutschland.
An dieser Stelle möchte ich Herrn Dr. Berthold (Geschäftsführer von CHE Consult) und Julia Klingemann (Leiterin dieses Projekts) von CHE Consult für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken. Weiterhin danke ich Frau Dr. Uhlig, der Leiterin der Sprachabteilung des Goethe-Instituts, und den Kolleginnen und Kollegen des Bereichs „Sprache und Bildungspolitik“ für die Betreuung der Studie und der Organisation der Veranstaltung. Und natürlich Frau Dr. Kraatz Magri, der Leiterin der Kommunikationsabteilung, und ihrem Team für die sehr gelungene Umsetzung der Themenbroschüre. Auch bei Ihnen bedanke ich mich für Ihr Kommen und freue mich auf den Austausch mit Ihnen und den Podiumsgästen.
Ich wünsche uns einen spannenden Abend!
Es gilt das gesprochene Wort.