Johannes Ebert am 27. Juli 2018
Internationale Deutscholympiade 2018 in Freiburg
Grußwort von Johannes Ebert anlässlich der Abschlussveranstaltung der Internationalen Deutscholympiade 2018 in Freiburg
Sehr geehrte Frau Bennemann, sehr geehrte Frau Prof. Hepp, liebe IDO-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebes IDO-Organisationsteam, sehr geehrte Gäste.
Die Internationale Deutscholympiade (IDO) gilt als der weltweit größte Wettbewerb der deutschen Sprache. Mit dem Ziel, junge Menschen im Ausland für die deutsche Sprache zu begeistern, wird die Olympiade alle zwei Jahre vom Goethe-Institut in Kooperation mit dem Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverband (IDV) veranstaltet.
Wir freuen uns, dass die IDO bereits seit 10 Jahren und dieses Jahr zum 6. Mal ausgetragen werden konnte. Die letzten beiden Wochen standen unter dem Motto: Die Welt zu Gast in Freiburg.
140 Jugendliche aus 73 Ländern kamen von allen Kontinenten der Welt nach Freiburg, um ihr Können in der deutschen Sprache auf den mittleren Sprachniveaustufen unter Beweis zu stellen. Es ging aber nicht nur um Sprachkenntnisse, sondern auch um den olympischen Gedanken der Toleranz und der Fairness.
Begleitet wurden sie von 65 Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern, die sich durch besonders innovativen Unterricht in ihren Ländern ausgezeichnet haben und am Goethe-Institut Freiburg an einem Fortbildungsseminar teilnehmen konnten.
Durch die Begegnung und den Austausch setzt die IDO ein Zeichen gelebter Völkerverständigung. Die deutsche Sprache als verbindendes Element schafft eine Brücke unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.Während des Wettbewerbs und in den Workshops arbeiteten die Jugendlichen in internationalen Gruppen zusammen, bewältigten mit Teamgeist und Kreativität gemeinsam Aufgaben und lernten dabei sich und die anderen Teilnehmenden besser kennen und verstehen.
Es gibt ein Deutschland und auch in einigen Ländern, aus denen ihr kommt, heute eine Diskussion: Welchen Platz haben Menschen aus dem Ausland, die hier leben, in unserer Gesellschaft? Wie gehen wir mit Menschen um, die aus dem Ausland als Flüchtling, als Student, als Arbeitskraft zu uns kommen? Wie schaffen wir es, Menschen aus dem Ausland und ihren Kindern einen guten Platz in unserer Mitte zu geben, die uns allen nützt? Es gibt in dieser Diskussion welche, die Ausländern, die hier wohnen, ihren Platz nicht geben wollen.
Sie wollen Grenzen zwischen den Menschen in unserem Land errichten und sie tun dies oft mit bösen Worten.
Ich finde das schrecklich. Gerade ihr habt in den letzten beiden Wochen gezeigt, wie wichtig, gut und fruchtbar der internationale Austausch ist. Wie viel wir voneinander lernen können. Ihr habt auch gezeigt, dass man schwierige Aufgaben in einer internationalen Kooperation besonders gut und auf sehr produktive Weise lösen kann. Ich danke euch, dass wir dies von euch lernen durften und hoffe, dass sich das auch viele Menschen, die euch in den letzten zwei Wochen begegnet sind, zum Vorbild nehmen.
Wir freuen uns ganz besonders, dass es im Rahmen der diesjährigen IDO erstmalig eine Kooperation zu 10 Schulen aus Freiburg und der Umgebung gab. Außerhalb des Wettbewerbsprogramms besuchten die IDO-Teilnehmerinnen und –Teilnehmer diese Schulen und konnten Einblicke in den Schulalltag gewinnen. Gemeinsam erkundeten sie die Stadt Freiburg und organisierten einen Länderabend. Viele unserer IDO-Teilnehmerinnen und –Teilnehmer interessieren sich für eine berufliche Zukunft in Deutschland. Beim Besuch der Universität Freiburg und bei Freiburger Firmen konnten sie praktische Informationen bekommen und erste Fragen klären.
Während der IDO stand aber nicht nur der Wettbewerb im Vordergrund, sondern die unzähligen vielen verschiedenen Eindrücke selbst. Ihr alle nehmt einmalige Erfahrungen mit in euer Heimatland!
An dieser Stelle möchte ich euch allen herzlich gratulieren: In den nationalen Vorentscheiden eurer Länder habt ihr euch zum Teil gegen tausende andere Deutschlernende durchgesetzt.
Ihr alle zählt zu den besten Deutschlernenden der Welt.
Darauf könnt ihr stolz sein!
Ein besonderer Dank geht außerdem an den Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverband. Wir blicken auf eine langjährige Kooperation zurück und danken stellvertretend Ihnen, liebe Frau Prof. Hepp, für die erfolgreiche gemeinsame Durchführung der diesjährigen IDO.
Ich hoffe, dass ihr, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eine tolle Zeit in Freiburg verbracht habt. An dieser Stelle möchte ich Bernadita Diaz, eine junge Teilnehmerin aus Bolivien, zitieren: Mein Traum war schon immer Freundschaften zu Menschen aus verschiedenen Kulturen zu schließen und damit mehr von der der Welt kennenzulernen. Natürlich möchte ich mein Deutsch verbessern und der beste Ort dafür ist Deutschland.
Ich finde, das fasst den Geist der IDO sehr gut zusammen. Ich hoffe, dass ihr viele wertvolle und prägende Erfahrungen mitnehmen werdet, die euch noch auf lange Zeit begleiten werden. Vielen Dank !
Es gilt das gesprochene Wort.