Johannes Ebert am 14. Juni 2021
Eröffnung des Deutsch-Französischen Kulturinstituts in Palermo
Grußwort von Johannes Ebert
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Müntefering, sehr geehrter Herr Staatssekretär Della Vedova, sehr geehrter Herr Staatssekretär Lemoyne, sehr geehrter Herr Orlando, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Palermo, liebe Vertreterinnen und Vertreter der italienischen, französischen und deutschen Kulturszene, liebe Gäste.
Ich freue mich sehr, heute im Rahmen der Eröffnung des ersten Deutsch-Französischen Kulturinstituts persönlich in Palermo sein zu können – was nach den langen Monaten der weltweiten Pandemie eine wiedergewonnene wichtige Erfahrung ist.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten aus Italien, Frankreich und Deutschland, die diese Eröffnung heute unter den außergewöhnlichen Corona-bedingten Umständen kontinuierlich und mit enormem Einsatz vorangetrieben und möglich gemacht haben. Die auf der Grundlage des Aachener Vertrages beschlossene Einrichtung Deutsch-Französischer Kulturinstitute bildet ein wichtiges Zeichen für die Stärkung der europäischen Zusammenarbeit und setzt zukunftsweisende Signale hinsichtlich der kulturpolitischen Bedeutung der europäischen Kooperation. Mit der Eröffnung der Deutsch-Französischen Kulturinstitute wird die langjährige deutsch-französische Vernetzung, die im politischen, wirtschaftlichen und im kulturellen Bereich seit vielen Jahrzehnten besteht, weiter intensiviert und es werden zusätzliche kulturelle Plattformen für die europäische Zusammenarbeit geschaffen. Auch hier in Palermo gibt es eine lange Tradition deutsch-französischer kultureller Zusammenarbeit und Vernetzung, die mit Unterstützung und in enger Kooperation mit den italienischen Partnern realisiert wird. So wird momentan hier auf der Kulturwerft in Palermo, das Projekt Panorama Palermo gezeigt, das im Rahmen des deutsch-französischen Kulturfonds entstand.
Dieses Projekt hat italienische, deutsche und französische Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit der Bedeutung und dem Wandel des Stadtviertels Zisa, der Cantieri Culturali alla Zisa, auseinanderzusetzen und den Dialog mit der Nachbarschaft aufzunehmen. Der deutsch-französische Kulturfonds, der das Projekt fördert, besteht seit 2003 und wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes und des französischen Außenministeriums finanziert.
Die Gründung des ersten Deutsch-Französischen Kulturinstituts in Palermo hat natürlich für jeden von uns auch eine hohe symbolische Bedeutung und stellt die enge historische Verbundenheit von Deutschland, Frankreich und Italien als Gründungsmitglieder der heutigen EU in den Mittelpunkt. Die Bottega – Atelier Panormos, wurde dem Goethe-Institut und dem Institut Français von der Stadt Palermo unter der Leitung des Bürgermeisters Leoluca Orlando als ein zusätzliches Gebäude in der Nähe des Goethe-instituts und des Institut Français zur Verfügung gestellt. Sie soll als zentraler Ort für ein deutsch-französisches Residenzprogramm unter Einbezug italienischer Künstlerinnen und Künstler fungieren. Die Hauptaufgabe dieses Ortes besteht darin, ein Raum des Schaffens für die Residenzkünstlerinnen und Residenzkünstler zu sein – sowie ein Ort der Begegnung und des Dialogs.
Dafür möchte ich der Stadt Palermo herzlich danken!
Residenzprogramme ermöglichen über einen längeren Zeitraum einen intensiven künstlerischen Austausch und eine nachhaltige Vernetzung. Das Atelier Panormos ist ein gemeinsames multidisziplinäres Kulturprogramm des Goethe-Instituts und des Institut Français, das neben dem Austausch in Palermo und ganz Italien auch Partnerschaften mit französischen und deutschen Institutionen entwickelt. Als Mentoren des Residenzprogrammes in Palermo konnten wir Ciara Parisi, Leiterin des Centre Pompidou in Metz und Andrea Lissoni, Künstlerischer Leiter am Haus der Kunst in München, gewinnen, die später die ersten Stipendiatinnen und Stipendiaten des Residenzprogramms genauer vorstellen werden.
Die Kooperation der Kulturinstitute ist ein wirksames und erfolgreiches Beispiel, wie die kulturelle Vielfalt Europas als einigendes Band und positives europäisches Bekenntnis nach innen und außen wirken kann. Im Sinne des europäischen Gedankens werden wir unsere vielfältige Arbeit mit den europäischen Partnern in den kommenden Jahren weiter pflegen und aktiv gemeinsam gestalten. So sind beispielsweise weitere Deutsch-Französische Kulturinstitute in Rio de Janeiro, Erbil und Bischkek geplant.
Ich danke Ihnen allen und wünsche dem ersten Deutsch-Französischen Kulturinstitut hier in Palermo, an der Südspitze Europas, eine erfolgreiche Zukunft!
Vielen Dank.