Rede von Klaus-Dieter Lehmann zur Eröffnung des Symposiums „Städte - Sprachen - Kulturen“
17. September 2008
Kulturelle und ethnische Vielfalt, Migration und Integration, multikulturelle Lebenswelten sind Aspekte der Zukunftsvisionen unserer Gemeinwesen. Gerade die großen Städte sind Schmelztiegel dieser Entwicklungen, die durch die Globalisierung noch verstärkt werden und deshalb besonders ins öffentliche Bewusstsein treten.
Bei der Diskussion um Megastädte denken wir zuerst an São Paulo oder Singapur und übersehen dabei die Metropolegionen in Deutschland wie die Rhein-Ruhr-Region mit Köln und Düsseldorf und etwa 11,5 Millionen Einwohnern oder die Rhein-Neckar-Region mit etwa 2,4 Millionen Einwohnern, zu der auch Mannheim gehört.
Die Städte des 21. Jahrhunderts mit ihren Gesellschaften müssen sich auf vielfältige Formen von Zu-, Ab- und Rückwanderungen einstellen, die durch unterschiedlichste Motive bedingt sind: der Arbeitsmarkt, das Bildungsangebot der Universitäten und Hochschulen, die Attraktivität von Städten mit ihrer Lebensqualität und nicht zuletzt persönliche Interessen. Mobilität und Migration sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Umso entscheidender werden aber Möglichkeiten zur Identifikation und Prozesse, die das Zutrauen fördern, Offenheit, Informations- und Dialogbereitschaft und Beteiligung sind dafür gute Voraussetzungen. Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz ermöglichen den notwendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Das Symposium geht den Fragen nach: Welche Chancen und Herausforderungen stellen zukünftige „interkulturelle Städte“ dar und wie reagieren Stadtplanung, Bildungs-, Kultur- und Sprachpolitik auf diese Herausforderungen? Diesen drängenden Fragen wünsche ich nicht nur anregende Diskussionen, sondern auch zukunftsweisende Antworten.