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Italien
Das Goethe-Institut auf der Manifesta 12

Thadeusz Tischbein, The Atlas of Wounded Buildings. Die Videoarbeit wird im Rahmen der Gruppenausstellung „Talpe. Well Said, Old Mole“ auf der Manifesta 12 gezeigt. | Foto: Thadeusz Tischbein
Thadeusz Tischbein, The Atlas of Wounded Buildings. Die Videoarbeit wird im Rahmen der Gruppenausstellung „Talpe. Well Said, Old Mole“ auf der Manifesta 12 gezeigt. | Foto: Thadeusz Tischbein

Kann Kunst die Zukunft einer Stadt, einer Gesellschaft, einer Region beeinflussen? Diese Fragen beleuchtet vom 16. Juni bis zum 4. November 2018 die 12. Manifesta im sizilianischen Palermo. Ihr diesjähriges Leitmotiv „The Planetary Garden“ bezieht sich auf die Herausforderungen durch Migration und Klimawandel. Das Goethe-Institut ist unter anderem mit dem deutsch-französischen Projekt „Der sizilianische Garten als Metapher“ vertreten, das in Zusammenarbeit mit dem Institut français entstand.

Palermo
16. Juni bis 4. November 2018

2018 darf sich Palermo mit dem Titel der Italienischen Kulturhauptstadt schmücken. Doch nicht allein deshalb fiel die Wahl auf die Mittelmeer-Stadt als Ausrichtungsort der 12. Manifesta. Wie kaum eine andere Stadt in Europa erfährt und verkörpert Palermo gegenwärtig die Komplexitäten unserer Zeit. Mit ihrer geopolitisch, historisch und kulturell brisanten Lage in der südeuropäischen Peripherie macht die Stadt am Mittelmeer die drängendsten Herausforderungen der Gegenwart sichtbar: Migration und Klimawandel.
 
Die Manifesta-Initiatorin und -Leiterin Hedwig Fijen will mit der europäischen Biennale vor diesem Hintergrund die Frage aufwerfen, „inwieweit kulturelle Interventionen helfen können, einen geradezu ikonischen mediterranen Kreuzungspunkt in seinem langen Transformationsprozess neu zu betrachten.“ 

Von unvollkommener Architektur und metaphorischen Gärten

Das Goethe-Institut nimmt mit mehreren Programmen an der Manifesta teil. Unterstützt wird unter anderem das Projekt „Incompiuto: La nascita di uno Stile“ der Berliner und New Yorker Künstlergruppe „Alterazioni Video“, in dem das „Unvollendete“ – über Sizilien und Italien verstreute Bauruinen in erster Linie der öffentlichen Hand – zum „neuen Stil“ deklariert wird. Das Unfertige, vor dem ja auch Deutschland nicht gefeit ist, bietet sich als moderne Alternative zur klassischen „Grand Tour“ durch Italien an.

In Zusammenarbeit zwischen Goethe-Institut und Institut français intervenieren Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Frankreich im Rahmen des Projekts „Der sizilianische Garten als Metapher“: Unter anderem werden Migrations- und Wanderungsbewegungen in der Pflanzenwelt dem menschlichen Phänomen der Migration gegenübergestellt, während ein Foto- und Klangparcours die Welt des Gartens visuell und akustisch erschließt.
 
Unter dem Titel „Talpe. Well Said, Old Mole“ richtet Thadeusz Tischbein in der „Aula 13“ des Gymnasiums „Umberto I“ in Palermo eine Videoinstallation ein; sie zeigt und erzählt die Geschichte Deutschlands und Europas anhand von Spuren und Wunden der Architektur.
 
Die Berlinerin Alessandra Eramo vom Projektraum „Errant Sound“ nimmt anlässlich einer Künstlerresidenz in Palermo am Klangkunstprojekt „Liminaria“ teil. Dabei handelt es sich um eine ortsspezifische Arbeit, die 2019 auch in Berlin gezeigt wird. Das Projekt besteht aus einer Künstlerresidenz mit anschließender Präsentation und Vorträgen. Im Rahmen des Residenzprogramms, an dem acht Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Südamerika und Sizilien teilnehmen, entstehen Arbeiten, die sich mit der Geschichte von Orten, Gemeinschaften, Menschen, Stimmen und Landschaften in Süd-Palermo auseinandersetzen.

Ziele der Manifesta

Die Wanderausstellung Manifesta existiert seit Mitte der 90er Jahre. Mit ihr wollte die niederländische Kunsthistorikerin Fijen einen ästhetisch-politischen Dialog auf europäischer Ebene stiften und die einschneidenden geopolitischen Veränderungen der Zeit zur Diskussion stellen. Heute, über 20 Jahre später, liegt der Fokus der Manifesta auf den gravierenden Konsequenzen der Globalisierung und Digitalisierung sowie den neuen Spaltungen, die sie verursachen. Der Ansatz der diesjährigen Manifesta in Palermo ist ein lokal-globaler. Ausgehend von der Stadt werden Symptome von gesamteuropäischen beziehungsweise internationalen Krisen befragt. Das Leitmotiv „The Planetary Garden“ bearbeitet in verschiedenen Sektionen Facetten des Wachstums und wurde mit Rem Kohlhaas’ Rotterdamer „Office of Metropolitan Architecture“ (OMA) entwickelt.
 
Das vollständige Veranstaltungsprogramm der Manifesta wird am 15. Juni bekanntgegeben.
 
Die „Manifesta“ ist eine der wichtigsten Kunstbiennalen weltweit und wechselt ihre Veranstaltungsorte. Das Goethe-Institut beteiligt sich in diesem Jahr als Partner ausgewählter Projekte an ihrem Programm.

Kontakt

Dr. Jessica Kraatz Magri
Bereichsleitung Kommunikation und Pressesprecherin
Goethe-Institut e.V.
Tel.: +49 89 15921 249
jessica.kraatzmagri@goethe.de
 
Heidi Sciacchitano
Institutsleiterin
Goethe-Institut Palermo
Tel.: +39 091 6528680
heidi.sciacchitano@goethe.de

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